Hey,
liege ich richtig? Danke.
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Hey,
liege ich richtig? Danke.
Nein. Das erste Bild - da ist der Stiel so lang wie dein Fingerknöchel. Die Wurzel ziemlich dick und mit Erde ummantelt.
Und der andere, mit der abgeschnittenen Wurzel, der ist kein Riesenschirmling. Fehlt die Natterung. Richtung Safran... aber den müsste man sich auch noch genauer ansehen. LGJ
Hallo an alle,
@:)seph*:
ein "Riesenschirmling" ist nicht unbedingt ein Parasol. Stimmt - ein Parasol ist es nicht, da fehlt die Natterung.
Da der Pilz aber auch nicht rötet, ist es auch kein Safranschirmling, sondern schon ein echter Riesenschirmling (Macrolepiota).
"Schlanker Riesenschirmling" ist einer der Deutschen Namen für M. mastoidea, den Zitzen-Riesenschirmling. Für den passt so einiges nicht richtig: der gedrungene Stiel, der doppelte Ring mit ausgeprägter Laufrille, der unterhalb des Ring komplett ungenatterte, weiße Stiel, ...
... nur leider hätte ich keinen besseren Namen. Diese Gattung hat der liebe Gott zum Essen und nicht zum Bestimmen gemacht
Grüße,
Wolfgang
Diese Gattung hat der liebe Gott zum Essen und nicht zum Bestimmen gemacht
Hallo Wolfgang,
das ist genau meine Meinung wenn ich an meinen Fund von heute denke.
VG Jörg
Zitatvon Wolfgang: ""Schlanker Riesenschirmling" ist einer der Deutschen Namen für M. mastoidea"
Das hatte ich nicht am Schirm. Ich hab den M. mastoidea auch nicht ausgeschlossen, aber auch nicht extra erwähnt, weil mir da zuviel Details fehlen. Btw. das Röten kann beim Safranschirmling schon mal recht karg ausfallen. Ich weiß momentan nicht von welchen beiden du redest - ich gehe von 2 Arten aus. Bild 1 +3 und 2 +4,5
Bild 1,3,4 ist der gleiche Pilz. 2 und 5 ein zweiter der in der Nähe stand.
ok, das passt, ich hab den halben wegen dem sepia-Ton vom Foto falsch zugeordnet.
Hallo Benjamin,
standen der erste Pilz im Wald oder eher in Richtung Garten/Kompost?
Viele Grüße
Thomas
Btw. das Röten kann beim Safranschirmling schon mal recht karg ausfallen. Ich weiß momentan nicht von welchen beiden du redest - ich gehe von 2 Arten aus. Bild 1 +3 und 2 +4,5
Hallo an alle,
An Chlorophyllum glaube ich bei keinem von beiden, ohne Mikros bleibt das natürlich reine Raterei.
Ich habe aber sowas wie 1+3 auch schon letztes Jahr im Binger Wald (saurer Buchenwald) gefunden und konnte es nicht bestimmen - war aber eine echte Macrolepiota.
2+4 hätte ich früher "konradii" genannt, aber da sich unter diesem Namen scheinbar zwei Arten verstecken, einer davon aus der procera-Gruppe aber kaum genattert (heißt jetzt auch mal rhodosperma), und der andere aus der mastoidea-Gruppe, traue ich mich nicht mehr, diesen Namen zu benutzen, bis mir jemand den Unterschied erklärt hat.
Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass alle Bilder die gleiche Art darstellen - zumindest wachsen im Binger Wald auch solche Formen durcheinander. Wir müssen manchen Arten vielleicht einfach mehr Variationsbreite zubilligen.
Gruß,
Wolfgang
Zitatvon Wolfgang P. "war aber eine echte Macrolepiota.
Meinst du das so oder oder hast du dich verschrieben - KEINE. Weil Macrolepiota macht bei der Größe (Bild 1 +3) keinen Sinn. Ich hätte jetzt den im Wald nicht genauer angesehen und als einen der vielen - giftigen - weißen - Schirmlinge eingeordnet. Da gibt es eine Menge - jenseits der Chlorophyllum brunneum usw. Der Grund liegt klar auf der Hand - der dünne Stiel - und der Zwergenwuchs. Aber das ist eine ganz eigene Linie - die kleinen weißen Schirmlinge - die auch meist wie im Bild - wirklich schneeweiß sind und die oft makroskopisch dann maximal noch über den Geruch zu identifizieren sind. Und über Auffälligkeiten an der Huthaut. Oder am Rand des Hutes. Den mit dem längeren Stiel könnte ein Zitzenschirmling sein. Sieht zumindestest mal so aus. Aber hier fehlt das gesamte Exemplar. LGJ
Weil Macrolepiota macht bei der Größe (Bild 1 +3) keinen Sinn.
Hi Seph,
dann müsstest Du leider Dein gedankliches Konzept der Gattung etwas erweitern.
Es gibt definitiv Macrolepiota mit dieser Größe und diesem Hut-Stiel-Verhältnis.
Ansonsten hat der Pilz ja sowieso alles, was man für diese Gattung braucht: doppelter Ring, schuppiger Hut, knollige Stielbasis, freie Lamellen, etc.
Lepiotas in dieser Größe und mit einem Ring mit so schöner Laufrille gibt es dagegen nicht.
Grüße,
Wolfgang
Wolfgang, du meinst, der ist einfach nur klein gewachsen?
Wolfgang, du meinst, der ist einfach nur klein gewachsen?
Hi Seph,
das weiß ich nicht. Vielleicht ist er auch normal gewachsen, und gehört zu einer kleinwüchsigen Art oder Sippe (für die Gattung klein - absolut gesehen als Pilz ja immer noch mittelgroß).
Geh mal in den Supermarkt und guck Dir die Fruchtkörper von Solanum lycopersicum (Tomate) an. Du findest alles von 2 bis über 10 cm Durchmesser, aber trotzdem alles eine Art.
Gruß,
Wolfgang
Hallo Benjamin,
standen der erste Pilz im Wald oder eher in Richtung Garten/Kompost?
Viele Grüße
Thomas
Direkt im Wald. Andere waren auch eher klein gewachsen.
Wolfgang, also wirklich! Tomaten mit L. konradii vergleichen 😜 Aber ich check langsam dass die Außenaufnahmen für mich giftig weiß aussehen und die Innenaufnahmen diesen Sepia-Ton haben. Das wirkte auf mich verwirrend. Echt gut möglich, dass es eine Art ist. Und da bin ich eher für Zitzenschirmling - wenn. LGJ
Hi,
also ich hätte deinen Fund gemäß Gernots- Artikel aus dem Tintling M. rhodosperma genannt und gut. Wolfgang deune Anmerkungen dazu sind sehr interessant. Hast du dazu eine Quelle?
l.g.
Stefan
also ich hätte deinen Fund gemäß Gernots- Artikel aus dem Tintling M. rhodosperma genannt und gut.
Hi Stefan,
Du meinst jetzt 2+4? Der könnte gut auf "rhodosperma" sensu Gernot Friebes rauslaufen, soweit man das von den Bildern beurteilen kann.
1+3 eher nicht, denn der ist unterhalb des Rings komplett weiß und ungeschuppt. Sowas gibt es, z.B. bei subsquarrosa. Wenn es nicht doch alles das gleiche ist, und die Stielschuppung variabler als alle glauben ...
Als Lit. ist bei Gernot glaube ich alles wichtige zitiert. Wobei ich sehr viel von Else Vellinga halte, und ihre Kommentare z.B. in der Flora Agaricina Neerlandica höher gewichte als das meiste andere, was über die Gattung geschrieben wurde. Danach hat fuliginosa sensu Vellinga, was das gleiche ist wie rhodosperma und wie konradii sensu Breitenbach/Kränzlin, vor allem unterhalb des Rings Schüppchen oder Bänder.
Aber letztlich müsste man in einer Multi-Gen-Analyse nach Loci suchen, anhand derer man Arten trennen kann. Irgendwelche Namen zu benutzen, von denen man gar nicht weiß, was der Erst-Autor damit gemeint hat, bringt letztlich niemanden weiter.
Hat jemand zu rhodosperma zufällig die Literatur? Irgendwann würde ich mir gerne mal selbst ein Bild davon machen, wie gut dieser Name denn verwendbar ist.
MIGLIOZZI: Boll. Gruppo Micol. 'G. Bresadola' (Trento) 38(5-6): 140 (1995)
ORTON: Notes R. bot. Gdn Edinb. 41(3): 591 (1984)
VIZZINI: Mycotaxon 117: 158 (2011)
Aber jetzt gehe ich erstmal raus zu den Pilzen...
Gruß,
Wolfgang
Halle,
Stefan F. war so nett, mir den nützlichen Artikel von VIZZINI et al. zu schicken.
Dort wird ein Neotypus für fuliginosa definiert, und zwar als "grauer Parasol". Weil die ITS identisch mit procera ist, heißt er jetzt erstmal "procera forma fuliginosa". Der dunkle, rötende heißt "procera forma permixta".
Damit sind diese Namen belegt und der hellere, grobschollige (der sich auch genetisch unterscheidet) muss anders heißen. Für diesen wäre rhodosperma der älteste Name. Damit wäre das für mich schon mal geklärt.
Am Ende bleiben nach ITS also nur 4 europäische "Arten" übrig:
procera s.l. , rhodosperma, mastoidea s.l. , excoriata
Bis auf weiteres müsste man es wohl auf dieser Ebene belassen, sofern man sich nicht selbst taxonomisch betätigen will.
Zurück zum Anfang des Threads: 1+3 wären also mastoidea s.l., 2+4 wären rhodosperma
Gruß,
Wolfgang
Danke fürs Nachforschen.
Hätte auch Interesse an dem Artikel falls mir den jemand per PN zukommen lassen kann.
Edit: Wunsch erfüllt von Stefan F. Dankeschön!
LG.