Hübscher Wurzelschnitzling

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.756 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Liebe Pilzfreunde,


    wenn ich euch noch mal um Rat fragen dürfte.

    Und zwar geht es um diese hübsche Phaeocollybia aus dem Bergfichtenwald (Tirol). Vergesellschaftet zum Beispiel mit dem ebenfalls spitzgebuckelten Cortinarius rubellus. Hut sehr klein, bis 1,5 cm ungefähr. Ich schwanke zwischen Phaeocollybia arduennensis und P. jennyae. Kann man da makroskopisch überhaupt was machen?


    Und wenn ich gerade dabei bin, noch zwei unklare Sachen, vielleicht kann da jemand helfen.
    Einmal diesen extrem nach Kohl stinkenden Rübling, was gab es da noch mal so? Für Gymnopus perforans ist der Hut mit ca. 2,5 cm zu groß und fast einzeln auf einer grasigen Waldlichtung auch nicht unbedingt typisch, oder? Oder geht das noch?


    Und dann hätten wir noch dieses verwachsene Einzelexemplar an einer grasigen Böschung. Geruch stark nach Blausäure, wie Nelkenschwindling. Nachdem ich erst auf sowas wie Hohenbuhelia hoffte, bin ich geruchlich jetzt vorsichtig bei einer Kümmerform von Infundibulicybe gibba (Ockerbrauner Trichterling), aber dafür wäre er schon ziemlich kräftig und der Hut scheint bereift zu sein, was auch nicht unbedingt passen würde.


    Danke für eure Hinweise!
    Viele Grüße,
    Emil

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Emil!


    Den letzten halte ich eher für einen etwas komisch gewachsenen Kerbrandigen (Clitocybe costata).
    Der Wurzelschnitzling ist schick, ich hatte bisher nur lugubris mal in der Hand. Der ist es definitiv nicht, wie weit es bei den anderen Arten makroskopisch geht, muss jemand anderes beurteilen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    aus der Resonanz schließe ich, dass sich nicht viele mit Wurzelschnitzlingen auskennen, sind ja auch recht selten.
    Gegen costata spricht eindeutig der Geruch, sonst könnte es natürlich sein. Vermutlich sinnlos, den noch zuordnen zu wollen. Was sagst du zu dem Stinkrübling?

    Danke für deine Ausführungen und viele Grüße,

    Emil

  • Hallo Emil,

    ich hatte erst an P christinae gedacht - da würdest Du Rettichgeruch bemerken, wobei ich mich zu erinnern glaube, dass den andere auch haben.)

    Wieso hättest Du/Ihr an diese nicht gedacht (das Mikro würd in der Sporengröße gleich den Unterschied zur Jenny zeigen :) )...Trocknen kannst sie ja mal.

    Und beim zweiten Pilz dachte ich zuerst an Collybia peronata … mal blättern, obs da noch was gibt, was ein wenig daran erinnert.


    ok, soviel Spekulation bringt uns vermutlich nicht weiter, dennoch schöne Zeit in Tirol

    Grüße, Eberhard


    PS: ...falls du in Innsbrucks Nähe kommst, meld Dich mal bei mir und Unkengnolm, eine Pilzrunde oder ein Bierchen sollt sich organisieren lassen.

    Chiprechnerei:

    284 (goldene Zeit < APR 2020), dann viele Min-, wenige Plusse, APR 21 + andere Rätsel: 272. Nach -20 Startgeld APR22: Tiefpunkt bei 252.

    Dort: nach Wetten, Abrackern, Platz 1 und Prozenten f. GI warens: 300. Dann APR '23-Startgebühr: =>280. Dort: 5 (Platz 7) + 6 (Platzwette) + 3 (500. Beitrag Rätsel) + 5 (Jokerschnellstrauswurf) + 3 (Frühjoker) + 3 (Kurzphal) + 3 (Teamphal) + 3 (Kreativ-Bonus) - 5 (Gewinnsteuer-GI) + 4 (get. viertbester Phal ) => 310. Minus 20 Teilnahme APR 2024 = 290.

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Aber wie kann der Geruch bei einem Trichterling zu gibba passen, aber zugleich costata ausschließen?
    Die riechen doch beide gleich? Also aromatisch mit bittermandeliger (Amaretto-) Note?



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,


    der Tirolurlaub war Mitte September. Ich hatte leider keine Möglichkeit zum Mikroskopieren oder Mitnahme von Exsikkaten. Echt ärgerlich immer, wenn man schöne und interessante Sachen findet. Die hier waren nicht die einzigen... Dann wird auch der Wurzelschnitzling wohl nicht sicher bestimmt werden können. Rettichgeruch hatte er nicht und ich fand ihn zu dunkel für P. christinae. Aber wer weiß...

    Bei dem Rübling dachte ich auch an sowas wie Gymnopus brassicolens var. pallidus. Aber das passt auch nicht so richtig.


    Eberhard, ich war tatsächlich in Innsbruck... Schade, für ein nächstes Mal weiß ich, dass ihr da seid.

    Pablo, ich kenne costata ohne den aufdringlichen Bittermandel-/Nelkenschwindlingsgeruch. Er sollte leicht mehlartig oder unauffälliger pilzig riechen.


    Viele Grüße,
    Emil

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Emil!


    Wenn du vemeintliche costatas mit mehlartigem Geruch (auch schwach!) findest, dann vergleiche mal lieber mit den Arten aus der Gruppe um Clitocybe sinopica, Clitocybe squamulosa etc. Insbesondere Clitocybe squamulosa (mit eher schwachem mehlartigem Geruch) sollte erstaunlich ähnlich wie Clitocybe costata aussehen.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    mehlartig ist vielleicht der falsche Ausdruck, ich glaube, das habe ich mir mal irrtümlich so abgespeichert. Die Arten konnte ich alle 3 schon finden und vergleichen. Jedenfalls riecht costata nicht so intensiv bittermandelartig wie gibba.

    Viele Grüße,

    Emil

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Emil!


    Jou. Zumindest oft nicht so stark, wobei das auch bei gibba ein wenig schwankt. Stimmt aber auch, daß bei costata noch eine andere Note mitschwingt, die aber "nach meiner Nase" normalerweise von dem Bittermandelgeruch überdeckt wird.



    LG, Pablo.