Orangeroter Träuschling und ein Wiesenpilz

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.446 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo allerseits,


    gestern beim Laufen habe ich noch zwei Pilze gefunden, die mich etwas ratlos lassen.


    Nr. 1 wurde am Rand eines kleinen Waldstücks gefunden. Es gab noch ein weiteres Exemplar, das auf dem Hut am Rand noch ein paar weiße Flocken hatte, aber der ist mir leider abhanden gekommen. Aufgrund des allgemeinen Habitus, der intensiv roten Farbe und den gräulichen Lamellen komme ich hier auf den Orangeroten Träuschling (Stropharia aurantiaca). Falls es der ist, ist der immer noch so selten, wie er an diversen Stellen beschrieben wird oder hat der sich mittlerweile schon gut ausgebreitet?


    Pilz Nr. 2 wurde am Wiesenrand gefunden und so richtig gut passt nichts. Ich dachte erst an einen Ackerling, aber dafür ist mit der Hut nicht hygrophan genug, zu kräftig gefärbt und zudem nicht trocken, sondern etwas schleimig. Habt ihr da eine Idee?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Beim ersten würde ich (vor allem auch wegen dem Habitus) eher an die rote Forrm des Schuppigen Träuschlings (Stropharia squamosa var. thrausta) denken.
    Der andere ist entweder ein recht üppig geratener Krönchenträuschling (Stropharia coronilla), oder vielleicht auch ein Üppiger Träuschling (Stropharia hornemannii).



    LG, Pablo.

  • Vielen Dank für deine Einschätzung!


    Wie kann man S. aurantiaca denn gut und sicher von der var. thrausta unterscheiden? Gibt es da wichtige mikroskopische Merkmale?


    Beim zweiten würde ich mit deiner Hilfe auf S. coronilla tippen, wofür der Fundort und der wenig geschuppte Stiel sprechen. Das müsste man mikroskopisch auch recht einfach anhand der Sporengröße unterscheiden können, oder?

  • Hallo,

    ich könnte mir beim letzten vorstellen, dass es Agrocybe erebia ist. Ich hatte den bisher zwar nur dunkler, aber wahrscheinlich kann der auch mal heller sein.

    LG

    romana

    103-15 APR2017+17(3.Platz)+2(Wette)=107-1(OBR)-15 APR2018=91+13(3.Platz)+8(Wetten)=112-2+7(Wette)=117-15 APR2019=102+8(8.Platz)=110-15 APR2020=95+12(3.Platz)+27(Wetten)=134-15 APR2021=119+10(4.Platz)+12(Wetten)=141-15+16 APR2022=142-15(APR2023)=127+18=145-15(APR24)=130

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    zumindest sind alle gezeigten Pilze Strophariaceaen.


    l.g.

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Tach!


    Beim zweiten spricht die Ringstruktur aus meiner Sicht stark gegen den erwähnten Ackerling.

    Wie man "squamosa var. thrausta" mikroskopisch von Leratiomyces ceres (= Stropharia aurantiaca) unetscheidet, müsste ich jetzt auch nachlesen, aber makroskopisch sind schon der Habitus (lang und dünn bei squamosa, eher gedrungen und kräftiger bei aurantiaca) und die Ringstruktur ziemlich schlagkräftige Argumente.

    Die Hutfarbe ist beim zweiten schon auch ein Argument gegen den Krönchenträuschling, da stimme ich Harald zu.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist aber squamosa. ;)


    l.g.

    Stefan

  • Oh, da habe ich ja eine schöne Diskussion bei den Experten ausgelöst; vielen Dank für die ganzen Infos!


    Ich will es jetzt genau(er) wissen und war nochmal an der Fundstelle von Nr. 1; dort habe ich noch einen zweiten jungen gefunden, der einen relativ dicken Stiel hat und noch deutlicher rot gefärbt ist. Vielleicht ist es auch ein bisschen Wunschdenken, aber da ich nicht wirklich einen Ring erkenne, bin ich immer noch bei S. aurantiaca (oder wie auch immer der jetzt heißt==Gnolm23). Der alte ist der vom Eingangsfoto und der hat mittlerweile schon ein, zwei Tage im Wald gelegen, daher nicht mehr so frisch...


    Mikroskopiert habe ich die auch; ich entschuldige mich schonmal für die Qualität. Das Mikroskop wartet immer noch auf die Reparatur... Hier Lamellenscheide in Wasser:


    Hier die Sporen. Die Sporengröße würde auch passen, auch wenn es da zwischen aurantiaca (10-13 x 6-7,5 µm) und var. thrausta (12-14 x 7-8,5 µm) auch einen Überschneidungsbereich gibt.


    Pilz Nr. 2 habe ich auch mal mikroskopiert; Lamellenscheide in Wasser bei 40facher Vergrößerung:


    Sporen:


    Mit dieser Sporengröße würde ich S. hornemanii definitiv ausschließen. Wenn es jetzt aber aufgrund der Hutfarbe kein S. coronilla sein sollte, was kann es dann sein?==Gnolm22

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    OK, dann hat mich wohl dieses Velumband am Stiel etwas genarrt, das wie ein Ring aussieht. Und eben die Schwieirgkeit, daß ein älterer Fruchtkörper im Habitus eben auch so schlank daher kommen kann. Der frischere, jüngere Fruchtkörper ist auf jeden Fall keine "Holostropharia squamosa var. thrausta", da dürfte man schon "Leratiomyces ceres" (= Stropharia aurantiaca) dran schreiben. :thumbup:



    LG; Pablo.