Meine treuer Wegbegleiter

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.237 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • hallo Pilzfreunde,


    ich war heute wieder 2 Stunden in meinem Hauswald. Ein schöner Buchenmischwald auf basischem Boden. Hier wachsen die typischen Kalkzeigerpflanzen wie Seidelbast und Tollkirsche. Es gibt aber auch einige Flächen, die durch schlecht wachsende Fichtenmonokulturen oberflächlich versauert sind.

    Typische Mykorrhiza-Pilze, die ich immer in großen Mengen fand, war der Schwefelritterling, Sonnen- und Gallentäublinge, Rotstielige Ledertäublinge, Lactarius blennius in Massen, Lactarius subdulcis in Massen, Trockene Schnecklinge in Massen, Rotfußröhrlinge, Graue Lärchenröhrlinge, viele Cortinarius bolaris und torvus, Graue Leistlinge und Herbsttrompeten, Inocyben....



    Heute:

    nullkommanix. Zwei Stunden gewandert und - nix von diesen Schönheiten.


    Ich fand nur Streuzersetzer und viele Pilze an Holz. Stockschwämmchen hätte ich heute mit der Schubkarre ernten können. Mein treuer Wegbegleiter, den ich zuverlässig jedes Jahr am Wegrand finde, ist Marasmius wynneae mit dem unpassenden deutschen Namen Violettlicher Schwindling. Ich finde diese Art sehr schön und würde sie buntstieliger Schwindling nennen. Mycena inclinata hat einen sehr ähnlichen Farbverlauf an den Stielen.

  • Hallo Peter,

    das ist traurig. Mir ist heute aufgefallen, dass meine Wälder zweigeteilt. sind. Einmal die Hänge mit den stark geschädigten und teilweise abgestorbenen Bäumen. Die sind ziemlich pilzleer, höchstens mal ein einzelner Saprobiont. Wenn ich oben auf den Hochflächen bin, habe ich meine heile Pilzwelt. Im Moment kommen sie aus allen Knopflöchern. Es macht gar keinen Sinn, alle mir unbekannten Arten mitzunehmen, weil ich nicht die Zeit habe, sie zu bestimmen.


    Ich habe überlegt, ob vielleicht nicht nur die steilen Hänge eine Rolle spielen, sondern auch die Mykorhizzaschädigung durch zwei Dürresommer. Ist das Mykorhizza in der Lage zu regenerieren?


    Vielleicht musst Du einfach mal aufs platte Land oder in der Nähe eines Bachs suchen. Irgendwo müssen ja auch bei Dir Pilze wachsen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Dein Bericht passt absolut ins Bild.
    Trotz der deutlichen Wetterbesserung seit nun beinahe zwei Wochen regt sich immer noch sehr wenig in unserer Gegend.

    Die Dürrekatastrophe hat ihre Spuren hinterlassen...


    ***ich muss mal eben kurz den letzten Satz so schreiben, wie er da ursprünglich stand***

    Die Dürerkatastrophe hat ihre Sporen hinterlassen

    ***den Doppelvertipper mag ich euch einfach nicht vorenthalten***

    ...jedenfalls hoffe ich, daß das Auftauchen allerlei Zersetzer im Moment ein gutes Vorzeichen sein möge, daß auch bald noch ein wenig Mykorrhiza aus dem Boden schiebt.

    Im Dossenwald / Hirschacker fanden sich vereinzelt ein paar Ritterlinge und Inocyben, es ist also noch nicht zu spät.
    Nur frostig sollte es nicht werden.



    LG, Pablo.