Preisfrage und ein Perser

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.322 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,


    ich habe heute zwischen zwei Kiefern diese Rotkappen gefunden.



    Als erstes würde ich ja dann an die Fuchsrotkappe (Leccinum vulpinum) denken aber dort stand auch noch eine Espe in ca. 5m Entfernung. Seit ich weiß dass auch die Eichenrotkappe/Laubwald-Rotkappe (Leccinum aurantiacum) unter Espen vorkommt bin ich verunsichert ob das wirklich welche sind. Die sieht ja fast genauso aus.


    Was meint ihr dazu?


    Dazu gab es auch noch einen Perser für mich, die Gemeine Hundsrute (Mutinus caninus).




    Für die morgige Pilzausstellung habe ich auch einiges finden können.




    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg!


    Als "Leccinum vulpinum" würde ich jetzt die Rotkappe bei Kiefern (und manchmal auch Fichten?) mit nahezu schwarzen Stielschuppen sowie satt rotem Hut verstehen.
    Das kann aber je nach Autor unterschiedlich sein, die andere (in diesem Fall dann "Leccinum piceinum") Nadelwaldrotkappe wäre dann Leccinum vulpinum, und die ist makroskopisch tatsächlich 1:1 identisch zu Leccinum quercinum (= Leccinum aurantiacum s.orig., non Leccinum auraantiacum s. auct.), die auch bei anderen Laubbäumen (und vielleicht eben auch Nadelbäumen?) wachsen kann - jedenfalls sehe ich keine makroskopischen Unterschiede zwischen Leccinum quercinum und der Nadelwaldrotkappe mit den rotraunen Stielschuppen. Mikroskopisch scheint das auch massiv schwammig zu sein, die zu trennen. Solche pigmentierten Kaulozystiden wie bei zB Lannoy & Estades beschrieben hatte ich auch schon bei eindeutigen Leccinum quercinum ohne Bezug zu irgendeinem Nadelbaum.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    jetzt hast Du bei mir alle Klarheiten beseitigt:gkopfkratz: und die Beschreibungen der Fuchsrotkappe im Netz und in meinen Büchern widersprechen sich auch noch;(. Ich gehe jetzt einmal von meinem alten Michel-Hennig-Kreiselbuch und der Beschreibung im Tintling aus. Nach denen müßte mein Fund eine Laubwaldrotkappe durch die Espe sein da eine Fuchsrotkappe schwarze Schuppen hat. Sehe ich das richtig so?


    Die beiden Weißstieligen Rotkappen wuchsen übrigens auch bei dieser Espe. Kann denn eine einzige Espe zwei unterschiedliche Rotkappenarten hervorbringen?


    Am besten ich höre auf Rotkappen bestimmen zu wollen und nenne die nur noch Leccinum esculenta8o wenn dort mehrere mögliche Baumarten zur Verfügung stehen.


    Vielleicht schaut ja Jürgen hier wieder einmal rein.


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    2 Weißstielige Rotkappen? Welche sollen das sein? Ich kenne nur L. leucopodium, bzw. wurde die von den Bakker unnötigerweise als albostipitatum neu beschrieben.


    Zu deiner 2. Frage: Warum nicht.


    Dann hab ich noch eine Frage. Sicher, dass da nicht doch noch ein anderer Laubbaum stand; vielleicht hast du doch eine kleine Eiche übersehen.


    Pablos Ausfürhrungen zu den Vulpinums kann ich leider auch nicht nachvollziehen. Ich kenne nur die schwarzschuppige Vulpinum unter Kiefern, dann hab auch schon Bilder von einer braunhütigen "L. piceinum" gesehen, bzw. deckten sich die Bilder mit Christophs Beschreibung zu L. piceinum.


    l.g.

    Stefan

  • Hallo Stefan,


    die Weißstieligen Rotkappen (Espenrotkappe) wie die heute genannt werden sind auf dem letzten Gesamtfundbild unten rechts zwischen den Pappelraufüßen und den angefragten Rotkappen. Eichen stehen dort keine, nur Kiefern und eine Espe. Von A. Gminder weiß ich das die Laubwaldrotkappe (Eichenrotkappe) auch unter Espen vorkommt.


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Ach das sind 2 Fruchtkörper; ich dachte du redest von 2 Arten. ==Gnolm12

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Ich möchte nicht ausschließen, daß es auch eine "Leccinum piceinum" gibt, die sich (zB durch braunere Hutfarbe) auch morphologisch von Leccinum quercinum unterscheidet.

    Selbst hatte ich allerdings noch nie einen Pilz in der Hand, der nicht morphologisch auch eben Leccinum queercinum hätte sein können. Die Hutfarben variieren da ja auch ein Stück, und können auch ein recht dunkles, sattes rotbraun annehmen.

    Ich kann da keine solide Lösung anbieten, weil in der Gattung halt auch nach wie vor das Problem der "Unsequenzierbarkeit" der einzelnen Arten besteht.

    Dem Vorschlag von Stefan würde ich aebr folgen, und zu Bestimmungen (Bestimmungsversuchen) eher mit dem Konzept von Lannoy & Estades als mit dem Neueren von Den Bakker und Noordeloos arbeiten.



    LG, Pablo.