Steinpilze

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.761 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo lieber Mitglieder,


    ich heiße Alex und bin im Kreis Cloppenburg unterwegs. Hab dieses Forum schon länger in Beobachtung ;) Heute hab ich ne Frage. Hab diese Steinpilze gesammelt. Symbiose Baum müsste ne Birke sein. Hab von blauenden Steinpilzen bereits gelesen, sowie von Birkensteinpilzen. Eine 50 cm große ,,Eiche'' wuchs nebenan. Die beiden äußeren sind deutlich weicher als der in der Mitte. Die Stielung ist auffällig anders beim mittleren Exemplar.

    Ich hoffe auf eure Antworten..

  • Servus Alex

    Was hast du denn für eine Frage ?

    Falls es sich um die blauenden Steinpilze dreht - die gibt es nicht.

    Steinpilze blauen nicht !

    Ob es Steinpilze bei Birken gibt -? Ja klar ( die blauen aber auch nicht)

    Der Mittlere ist einfach noch jung und knackig, deshalb auch fest. Da sieht man auch deutlich die Merkmale von einem Fichtensteinpilz: speckiger Hut, weiße Linie am äußeren Hutrand, deitliches weißes Netz am Stiel.

    Blaut das linke Exemplar ? Dann ist das kein Steinpilz !

    Grüße

    Felli

  • Eine 50cm-Eiche kann keinen solchen Pilzfruchtkörper anfüttern.

    Und die anderen heißen Birkenpilze, das ist eine andere Gattung, die der Raufüße. Die können wohl je nach Art an der Stielbasis blauen, und zwar hell bis sogar lebhaft cyan.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • Hallo Alex,

    Ich für meinen Teil denke schon dass du hier drei mal boletus edulis (Steinpilze) hast.

    Das sollte spätestens klar sein wenn du bei dem großen oben an der Stielspitze eine weiße netzstruktur findest.

    Ich denke du misinterpretierst das mit dem blauen... vermutlich gehen die Poren von dem großen schon ins grünliche, was normal ist, Druckstellen oder Schimmel tun vielleicht ihr übriges.

    Also höchstwahrscheinlich nix für die Pfanne;) lies nochmal nach welche Merkmale den Pilz ausmachen und vergleiche es mit deinen, bald wirst du dann kein Problem mehr damit haben dass die ständig anders aussehen. Hier im Forum mitlesen ist schon mal ne gute Schule

    Schönen Gruß:)

    PS: dass Steinpilze nicht blauen ist natürlich richtig

  • Hallo Alex!


    Übers Blauen wurde schon alles gesagt. Die Steinpizle die blauen sind keine Steinpilze.

    Es gibt tatsächlich Birkensteinpilze, und zwar: Boletus betulicola (Vassilkov 1948). Diese Art wird manchmal auch nur als Unterart vom normalen Steinpilz Boletus edulis angesehen.


    Mein Bestimmugnstipp aufhand der Bilder: ganze normale Exeamplare Boletus edulis. Die Pilze können halt variabel in ihrer Erscheinung sein.

  • Vielen Dank für die Rückmeldungen. Das ,,blauen,, hab ich im Abendlicht gedeutet, war es jedoch nicht. Also müssen es alles Steinpilze sein. Was für mich nur sehr auffällig war dass die so unterschiedlich waren und an einer Birke gewachsen sind. Hab ich zum ersten mal so gefunden.

  • Hallo Steinpilzfreunde,

    wegen des "Blauens" möchte ich nochmal nachhaken.


    Ich selbst habe noch nie blauende gefunden, aber ich bin auf den wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/gemeiner_steinpilz gestoßen. Dort steht "...Das Fleisch ist bei jungen Exemplaren weiß und fest, im Alter unter der Huthaut oft etwas bräunlich und schwammig. Es besitzt einen milden nussartigen Geschmack und keinen besonderen Geruch. Es verfärbt sich bei Bruch oder Anschneiden nicht oder selten bläulich beziehungsweise grünlich. (10)"

    (10) Meinhard Moser: Kleine Kryptogamenflora. Band IIb/2 Basidiomyceten, Teil 2 Die Röhrlinge und Blätterpilze (Polyporales, Boletales, Agaricales, Russulales). 5., bearbeitete Auflage. Fischer, Jena 1983. S. 69


    Blaut er also wirklich nie ?

    Ich weiß es nicht.


    Grüße

    Günter

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Günter!


    Müsste mal jemand nachgucken, der den Moser zur Hand hat.

    Das wäre dann ein Fehler in erwähntem Buch. Keiner der Steinpilze blaut. Es geht nicht, der entsprechende Farbstoff, der da mit Luftsauerstoff blau reagiert, wird von Steinpilzen (Boletus edulis wie auch pinophilus wie auch aestivalis wie auch aereus) nicht produziert.

    Wenn man mit dem Pilzmesser vorher einen Hexenröhrling geschnitten hat, dann kann man den Farbstoff auf einen Steinpilz übertragen. Ist das Messer sauber, und ein Pilz blaut im Anschnitt, kann es kein Steinpilz sein.


    Was aber geht: Bei Druck dunkelgrün fleckende Poren und Röhren bei sehr alten Fruchtkörpern. Das wirkt bisweilen etwas bläulich (ist aber in wirklichkeit nur ein dunkles braungrün).



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    den Moser von 1978 habe ich.

    Dort steht auf S. 69 bei B. edulis:

    Zitat

    "... Fl. weniger fest, weiß. Spp. olivbraun. Sp. 14-17 / 4,5 - 5,5 µm (Fig. 173). Selten etw. bläulich oder grünlich verfärbend. ..."

    Wenn man die Quelle liest, dann ist irgendwie auch nicht ganz eindeutig formuliert, auf was sich die Verfärbung nun bezieht.


    Grüße

    Günter

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

    Einmal editiert, zuletzt von GünterS ()

  • Hallo, genauso steht es in dem von 1983.

    E. Horak schreibt allerdings in dem von ihm überarbeiteten Nachfolgewerk des "Moser", in dem Teil des Schlüssels, der zu den Arten um B.edulis führt: Fleisch nicht blauend. Bei B.edulis steht dann nichts mehr dazu.

    Lg, Eberhard


    Ps: Pablo, in einer (älteren, ich glaub ca 1970) Arbeit von A. Bresinsky, publiziert in der Zeitschrift für Pilzkunde ist beschrieben, dass beispielsweise Variegatsäure eine der Verbindungen ist, die mit der Blauverfärbung bei Boletus im Zusammenhang steht... und dass diese auch in Boletus edulis zu finden sei. Ich glaub mich zu erinnern, dass dem B.edulis nur die nötige Enzymausstattung für die Reaktion fehlt... ich melde mich wieder wenn ich die Publikation wieder finde. Allerdings gibts da vermutlich auch neuere Arbeiten, stimmts?

    Chiprechnerei:

    284 (goldene Zeit < APR 2020), dann viele Min-, wenige Plusse, APR 21 + andere Rätsel: 272. Nach -20 Startgeld APR22: Tiefpunkt bei 252.

    Dort: nach Wetten, Abrackern, Platz 1 und Prozenten f. GI warens: 300. Dann APR '23-Startgebühr: =>280. Dort: 5 (Platz 7) + 6 (Platzwette) + 3 (500. Beitrag Rätsel) + 5 (Jokerschnellstrauswurf) + 3 (Frühjoker) + 3 (Kurzphal) + 3 (Teamphal) + 3 (Kreativ-Bonus) - 5 (Gewinnsteuer-GI) + 4 (get. viertbester Phal ) = 310

    3 Mal editiert, zuletzt von eberhardS ()

    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    Ob es dazu neuere Arbeiten gibt, kann ich nicht sagen.
    Aber so ein paar tausend Fruchtkörper von Boletus edulis hatte ich ja auch in der Hand (wie ihr ja auch). Geblaut hat keiner von denen - jedenfalls nicht initial.
    Erst nachdem sie im Krob auf die Flockis gelegt wurden...

    Nach dem zitierten Text könnte das aber tatsächlich darauf anspielen, daß die Poren alter Fruchtkörper auf Druck manchmal so nachdunkeln, daß es beinahe blau aussieht.



    LG, Pablo.