Was ist die biologische Funktion des Pilzfruchtkörpers?

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 6.452 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MarionS.

  • Man hat mal einen Schleimer auf eine Karte Großbritanniens gesetzt, mit Haferflocken an den großen Städten. Er bildete das vorhandene Eisenbahnnetz mit erstaunlicher Genauigkeit nach, Abweichungen ergaben sich, wo geologische Formationen vom Eisenbahnbauer umgangen werden mussten. Beide Bewegungsmuster verfolgten also den gleichen logischen Sinn.

    Wüsste nicht, warum Pilzmyzele das anders machen sollten. In alle Richtungen gleichmäßig expandieren und bedeutsame Punkte stärker verbinden, "Wüsten" ausnehmen.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • Marion,

    da sind viele Sachen drin, die mich interessieren. Mit welchen Pilz hast du gegen Mehltau geimpft? Das wäre ja eine geniale Methode auch gegen z. B. die Schrottschusskrankheit. Das mit dem Impfen wird bei Speisetrüffel angewendet. Mit Erfolg und das kann man im Labor abbilden. Wie meinst du das: "Das Fruchtfleisch war weg"? Das kann ja anders auch weggekommen sein, aber gut, der Erfolg entscheidet. Andererseits ist Mehltau halt auch so eine Sache. Ich hab den ziemlich gut im kleinen aus dem Garten weggekriegt, in dem ich alle befallenen Pflanzen und Rosentriebe entfernt und verbrannt habe. Dann habe ich immer so ein heroisches Gefühl: Pah, den habe ich ausgerottet 😆. Kommt natürlich schon mal wieder. Ich wünsche dir du hast dauerhaften Erfolg. Welchen Pilz hast du verwendet? Bei der Schrottschusskrankheit am Kirschbaum wäre am Anfangsstadium noch eine Kur - mit Fungizid glaub ich - möglich gewesen. Hier ist das interessante, dass sogar Vögel, die Früchte meiden, die an sich nich schlecht aussehen.

    Die Geschichte mit dem älteren Pilzsammler: ich mache das auch so in meinem Wald - und während der letzten Jahre haben sich entweder mit oder ohne mein Zutun die Glucken erheblich in der Fläche erweitert. Es hat einfach interessiert - und ist logisch dachte ich- und hab so kleine Impfungen von Kiefernstämmen gemacht. Genauso wie mit dem Komposthaufen. Ich habe jetzt Pilze rund um das Haus, durch meine Sammelei, die früher nicht da waren. Und zwar in einer Buntheit, die ich langsam nicht mehr für zufällig halte. Andererseits ist der Wald, den ich immer als "mein Wald" bezeichne, ein sehr spezieller Ort an dem sehr viele begehrte Pilze vorkommen, wie Flockis, Steinis, Maronen, Schopftintlinge. Und der Wald ist halt schon länger von Pilzgänger begehrt, vielleicht haben die das genauso gemacht. Es ist ein sehr alter Wald und alleine an den Nummerntaferln der Autos, sehe ich, dass sich es sich herumgesprochen hat. Sogar der lokale Wirt fährt dort hin. LGJ


  • Stieleiche + Steinpilz, heftig leckerer Duft, bis heute resistenter (erkrankt nicht heftig oder erst später, heilt wieder ab)

    Stieleiche + Fliegenpilz, metallisch schwacher Duft, ebenfalls resistenter

    Stieleiche + Gelber Knolli, nichts wahrnehmbar, weiß nicht

    Linde + Rotfußröhrling (unter Linde gesammelt), typischer Duft, mglw. durch Fälbling verdrängt

    Teichpflanzkörbe auf Fensterbänken 1. und 2. Stock, mineralisches Substrat aus Seramis, Lavagranulat, einem Rest Lehmgranulat (Akadama), plus Pinieninde.

    Der Pilzfruchtkörper wurde jeweils darin vergraben.


    Ich denke, der erkrankte Baum riecht komisch oder die Vögel merken es sonstwie. Erinnert mich an den Schneider(Schnake), von dem ich kürzlich Fotos eingestellt habe, und von dem ich vermutet hatte, er könnte befallen sein. Die Spatzen mochten den nicht.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • ...Das wäre ja eine geniale Methode auch gegen z. B. die Schrottschusskrankheit

    . ...Bei der Schrottschusskrankheit am Kirschbaum wäre am Anfangsstadium noch eine Kur - mit Fungizid glaub ich - möglich gewesen. ...

    Seht mir bitte diese kleine Klugschei.serei nach, aber es heißt Schrotschusskrankheit, nicht Schrottschusskrankheit.

    Die Blätter der Kirsche sehen dabei aus, wie wenn man mit einer Schrotflinte in den Baum geschossen hätte- viele kleine Löcher in den Blättern.

    Mit einer Schrottflinte würde man aber den Baum garnicht erst treffen :)

    Nichts für ungut, ich fand das sehr amüsant.


    Gruß

    Bernd

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

  • ...Genauso wie mit dem Komposthaufen. Ich habe jetzt Pilze rund um das Haus, durch meine Sammelei, die früher nicht da waren. Und zwar in einer Buntheit, die ich langsam nicht mehr für zufällig halte. ...


    Ich kann das auch bestätigen. Wir haben Pilzreste daheim immer in den Garten gekippt, unter geeignete Bäume und nach vielen Jahren ließen sich dort auch vermehrt Arten blicken, die vorher nie da waren. In meinem neuen Garten landen Reste auf dem Kompost und nach ca. 10 Jahren stelle ich auch im Garten Arten fest, die dort erstmals auftauchen.


    Allerdings kann es natürlich auch sein, dass sich ein Biotop ja auch ständig weiterentwickelt und dass mein Eltern-Garten einfach erst Zeit brauchte, um einen geeigneten Lebensraum für Pilze darzustellen und dass es mit den Pilzen, die wir dahin entsorgt haben, gar nichts zu tun hat. Wer weiß...


    Gruß

    Bernd

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

  • ..Kann ein Mycel, das sich ausgehend von einem initialem Punkt 0, immer weiter ausbreitet, sich auch wieder zurückentwickeln hinein in Bereiche, wo es schon mal war (vorausgesetzt, das Substrat hat sich so weit regeneriert, dass es wiederbesiedelbar ist)...


    Vielleicht bleibt das Mycel ja auch in der ganzen Fläche vital, und nur der Ort der Fruchtkörperbildung wandert immer vorwärts?

    ...

    Hallo Rudi,

    wenn ich im Studium richtig aufgepasst habe, dann wächst das Myzel ja nicht nur einmal kreisförmig sondern immer, es versucht auf seiner gesamten Fläche, also auch im Inneren, Bereiche zu erschließen, die gute Bedingungen bieten und fruktifiziert dort, wo es besonders aktiv ist. Es wächst also ständig nach innen und nach außen und nicht nur in Richtung nach außen, denn dieses Wachstum wäre dann ja nicht mehr kreisförmig.


    Gruß

    Bernd

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

  • Zitat

    von Bernd: "Schrottschusskrankheit" .... und "Nichts für ungut, ich fand das sehr amüsant."

    Hallo Bernd, schön dass dich das amüsiert. Andere weniger. Es gibt übrigens einen eigens von mir für solche Fälle ins Leben gerufenen Stilblüten-Thread. Deine Erklärung ist plausibel. Ich dachte eher, es sei nach Erwin Schrott benannt - "Nach Liebes-Aus: Anna Netrebko rechnet mit Schrott ab"