Leuchtendgelber Klumpfuß (Cortinarius splendens) und Weißer Rinden-Helmling (Mycena alba)?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.821 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Matsutake.

  • Guten Abend,

    ich ziehe mal zwei Bestimmungsfragen aus meinem gestrigen Post in der Berlin-Brandenburg-Gruppe dieses Forums (siehe 2019 - Pilze in Berlin/Brandenburg) hierher ins Bestimmungsforum in der Hoffnung auf etwas Hilfe und/oder Bestätigung der vorläufigen Bestimmungen.


    Ich war am Samstag unterwegs auf meiner eigenen "pilzkundlichen Wanderung" von Woltersdorf bis Straußberg, vorbei am Kalkbergwerk Rüdersdorf, östl. von Berlin. Meist ging es an Seeufern entlang und durch Auwaldlebensräume, alles tendenziell eher basenreich, was ja in der Gegend sehr ungewöhnlich ist. Vor lauter Pilzen ging es nicht wirklich voran und ich habe fast die gesamten Hellstunden des Tages dafür gebraucht. Dafür standen am Ende 76 mehr oder weniger sicher bestimmte Pilzarten auf der Liste, dazu 227 Pilzfotos. Bei einigen Arten muss ich natürlich noch nachrecherchieren. Und Vieles wird sich sicherlich auch nicht bestimmen lassen. Mal sehen, wieviel sich mit Eurer Hilfe noch identifizieren lässt.


    Hier also schon mal das erste kleine Rätsel (von mir peinlicherweise zunächst als Erlenkrempling gepostet, die sonst auch reichlich anzutreffen waren):

    Pilz 1:


    Mit etwas Nachhilfe aus der BE-BB-Gruppe bin ich draufgekommen, dass das wohl der Leuchtendgelbe Klumpfuß, Cortinarius splendens sein muss (mit gelben Lamellen, gelbem Stiel, im Kalkbuchenwald (auch wenn ich mir vor Ort Ahorn, Eiche, Erle und Kiefer notiert hatte - die nächste Buche stand sicher nicht weit weg, dafür aber sicherlich keine Fichte und keine Tanne). Kann man das so mit einiger Sicherheit sagen - auch ganz ohne KOH-Test etc.?


    Pilz 2:

    Wer kennt diese wirklich winzigen weißen Pilzchen?




    Die wuchsen hier auf der Rinde einer Ulme, später habe ich sie auch auf Ahorn gesehen, meist auf bemoosten Stämmen, aber nicht nur auf dem Moos.

    Bisher wurde Mycena alba vorgeschlagen.

    Der würde vom Habitat und Substrat her perfekt passen. Hutdurchmesser von 3-13 mm hätte ich schon fast für zu groß gehalten, aber wenn ich nochmal das Bild samt Daumen ansehen, sollten es wohl mind. 3 mm sein bei ausgewachsenen Explaren. Gäbe es denn noch was anderes Ähnliches (meine Literatur stößt bei der Art an ihre Grenzen) oder ist das schon die Lösung?


    Nachher poste ich vielleicht noch ein paar andere Rätselpilze von meiner Tour.


    Vielen Dank für jegliche Hinweise.

    Gruß,

    Lars

  • Hallo Lars

    Bei dem vermeintlichen splendens muss ich dich leider enttäuschen, das ist er nicht

    Der wäre leuchtender gelb auch mit etwas Grün-Anteil

    Ich kann dir aber auch keine wirkliche Alternative bieten, das geben die Bilder nicht her

    Wichtig sind immer Querschnitte um die Knolle und Fleischfarbe beurteilen zu können

    Gruß

    Uwe

  • Matsutake

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  • Hallo Lars

    Ich hab mir die Bilder jetzt nochmal auf dem großen Monitor angeschaut (gestern Nacht nur Handy)

    Also splendens kann doch passen, die Pilze waren ja verschmutzt und hatten braune Velum Reste auf dem Hut, auf dem großen Monitor sieht man das besser

    Das nächste Mal ein Schnittbild , dann wird die Sache einfacher

    So bleibt ein Fragezeichen

    Du hast da aber sicher ein gutes Biotop, wo so etwas wächst

    Wenn Martin Schmidt in der BE Gruppe dabei ist, zeig ihm solche Teile, er kennt sich da doch aus

    Gruß aus dem Süden

    Uwe

  • ok, alles klar, Danke. Nächstes Mal muss es nur gleich vor Ort klicken, dass es sich um einen Klumpfuß handelt, dann klappt es auch mit einem Schnittbild. Hatte die Art schon mal vor Jahren in Polen, und da sah die eigentlich auch so ähnlich aus.

    Mal sehen, ob noch jemand was zu den hübschen Mini-Helmlingen sagt.

  • Matsutake

    Hat den Titel des Themas von „Leuchtendgelber Klumfuß (Cortinarius splendens) und Weißer Rinden-Helmling (Mycena alba)?“ zu „Leuchtendgelber Klumpfuß (Cortinarius splendens) und Weißer Rinden-Helmling (Mycena alba)?“ geändert.
    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Lars!


    Wenn die Helmlinge nicht irgendwie pigmentiert waren (nicht ein wenig blaugrau irgendwo?) wird man das Mikro brauchen. Die weißen Rindenhelmlinge sind nicht ganz ohne, darum versuche ich die normalerweise zu ignorieren, wenn ich welche sehe. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Lars,


    wie Pablo sagt, da bräuchte es schon einen Blick ins Mikro, um da sicher zu sein. Makroskopisch ist alba auch die beste Option, die man rausholen kann. Innerhalb der Gattung Phloeomana könnte es noch kleine, weiße Formen von hiemalis als Verwechslungsmöglichkeit geben, wenngleich hier unwahrscheinlich durch die Anzahl kleiner Exemplare. Ansonsten käme noch eine Zahl Hemimycena-Arten potentiell in Frage, aber ich kann keine Behaarung o.Ä. erkennen, was die meisten wieder ausschließt.

    Also mit großer Wahrscheinlichkeit schon alba, sollte man bloß eben noch für die 100% gar absichern, ansonsten bleibt es halt bei der guten Wahrscheinlichkeit. Dagegen spricht jedenfalls nichts.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Vielen Dank, Pablo und Matthias. Damit bin ich für den Moment sehr zufrieden. Mit dem Mikroskopieren fange ich erst an, wenn ich makroskopisch nichts Neues mehr finde. Das ist bei mir aber sicher noch ein langer Weg.

    Und diese winzigen Pilzchen, die der Makroeinstellung meiner Kamera die Grenzen aufgezeigt haben, waren schon so ein echtes Erlebnis, wie Miniaturen von 'echten' Pilzen.

    Besten Gruß,

    Lars