KOH?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.484 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo zusammen,


    hab jetzt schon öfter gesehen dass einige Färbungen mit KOH durchführen. In meinen Büchern ist lediglich die Färbung mit Iod zur Bestimmung der Amyloidität beschrieben. Was genau wird denn mit KOH getestet? Wäre dankbar für ne kurze Aufklärung!

    Falls das schon oft besprochen wurde, gerne auch ein Verweis. Hab auch die Suche benutzt aber KOH Suche ist nicht möglich (da min. 4 Zeichen) und unter Kaliumhydroxid kamen keine Ergebnisse. Danke schonmal!

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    KOH brauchst du für die unterschiedlichsten Makro- wie Mikrochemischen Reaktionen. Makrochemisch 20-40% bei Russula, Phlegmacien und Hypoxylonarten beispielsweise und mikrochemisch (3-5%) für bestimmte Reaktionen, die du unter dem Mikro dann siehst. KOH ist ein Vielzweckreagenz, was immer dann zum Einsatz kommt, wenn es vom Schlüssel verlangt wird. Inocybologen und Cortinariologen mikroskopieren fast auschließlich in 3-5%iger KOH als Einbettungsmedium.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • [bisschen angepasst]


    KOH braucht man für die unterschiedlichsten Makro- wie Mikrochemischen Reaktionen. Makrochemisch 20-40% bei Russula, Phlegmacien und Hypoxylonarten beispielsweise und mikrochemisch (3-5%) für bestimmte Reaktionen, die man unter dem Mikro dann sieht. KOH ist ein Vielzweckreagenz, was immer dann zum Einsatz kommt, wenn es vom Schlüssel verlangt wird. Inocybologen und Cortinariologen mikroskopieren fast auschließlich in 3-5%iger KOH als Einbettungsmedium.


    Wäre das so nicht ein Text fürs Glossar?

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • Hallo,

    noch eine kurze Ergänzung. KOH3-5% erhöht bei Cortinariussporen den Kontrast des Ornaments, sodass man Grob- oder Feinwarzigkeit der Sporen leichter beurteilen kann. Es färbt Zystidenwände etlicher Risspilzarten gelb an, das ist bei Inocybe ein maßgebliches Bestimmungsmerkmal.

    Mit starkem KOH20-30% erhält man z. T. leuchtendfarbige Reaktionen auf dem Velum in bestimmten Gattungen (z. B. Kamm-/Stinktäublinge, Schnecklinge, Zimtfarbiger Weichporling, Phlegmacien... ), manchmal auch in der Trama (im "Fleisch").

    Insgesamt dürfte KOH die Chemikalie mit dem breitesten Einsatzbereich in der Pilzbestimmung sein. NaOH funktioniert meist genauso, ist aber als Gefahrstoff noch gefährlicher als KOH, Salmiakgeist (NH4OH) leistet ebenfalls ganz oft das Gleiche, stinkt aber grauslich bzw. verströmt ätzenden Dampf.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!