Duisburger Pilze 08.10.2019

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.504 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Hallo zusammen,


    auch heute hatte ich auf dem Nachhauseweg zwei Pilsken Pilzchen, die ich hier vorstellen möchte.


    1. Das würde ich irgendwie bei Tintlingen verorten.

    Auffällig: Diese helle Zone in der Hutmitte tauchte bei einem Exemplar instantan nach Anschneiden des Hutes mit der Rasierklinge auf

    Lamellenschneide: Cheilozystiden vorhanden, man erkennt außerdem eine braune Verfärbung

    Hier mal ein Eindruck aus der Lamellenmitte. Es waren vereinzelt Pleurozystiden vorhanden

    Basidien 4-sporig

    Nochmal Zystiden in groß

    Huthaut

    Sporen in Wasser


    2. Büscheliger Wuchs auf einer Wiese in einem Vorgarten, da wo bis vor einem Jahr noch eine Birke stand. Ich tendiere hier schon rein makroskopisch zu Pholiota gummosa

    Sporen

    Lamellenschneide

    Sind das gelbe Chrysozystiden? Die sollten bei P gummosa ja eigentlich anders aussehen und als Pleurozystiden ausgebildet sein.


    Björn

  • Hallo Björn,

    das gelbe sind definitiv keine Chrysozystiden. Am unteren Bildranddes vierten Mikrobildes der LS sieht man eine und in dem Ausschnitt oben schein auch eine zu sein :cool:



    Hast Du in KOH 3% beobachtet, dann sieht man die meistens besser. In diesem Fall musst Du auch mal das Präparat quetschen, dann tauchen die schon irgendwo auf.


    Den ersten Pilz wirst Du sicher bei Psathyrella finden. Mit vollständig (rot)braun unterlegter Lamellenschneide gibt es nicht so viele. Der im Verhältnis zum Hutdurchmeser recht lange Stiel passt in die Ecke von Psathyrella microrhiza.


    LG Karl

  • Hallo Karl,


    jetzt sehe ich die Chrysozystiden auch! Die ersten beiden Bilder sind in KOH 3% entstanden, danach hatte ich noch mal ein neues Präparat in Wasser angefertigt. Gequetscht habe ich natürlich wie immer so fest es nur geht (man denke nur an die ganzen armen Mehltau-Cleistothecien, die ich schon zu Brei verarbeitet habe). Dabei zeigte sich dann auch, daß der Pilz sein gummosa Artepitheton zu Recht verdient: Das Lamellenstück flutschte mehr als daß es Anstalten machte, breiter und flacher zu werden.


    Der Hinweis speziell auf die rotbraune Lamellenschneide war Gold wert! Da stellt man in der Tat mit Andreas Melzers Schlüssel fest, daß es nicht viele Arten gibt, die da in Frage kommen. Wenn man dann noch die Sporengröße meines Fundes von (10.8+-0.7) µm x (5.5+-0.3) µm berücksichtigt, bleibt am Ende nur noch die von dir schon erwähnte Psathyrella microrhiza übrig.


    Björn

  • Der Hinweis speziell auf die rotbraune Lamellenschneide war Gold wert!

    Hallo Björn,

    den Hinweis konnte ich auch nur wegen Deines augezeichneten Bildes geben. Schwierig kann es werden wenn die Färbung durch zu viele reife Sporen verdeckt wird und man eine Lamelle erst baden muss, um zu sehen ob die Färbung durchgängig vorhanden ist. :D

    LG Karl