Parasol?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.461 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gaukler.

  • Hallo zusammen. Ich bin noch unerfahren und sammle bisher nur Steinpilze. Als ich heute im Regen auf der Wiese am Waldrand diese riesigen Schirmlinge gesehen hatte, konmte ich nicht wiederstehen. Leider sind die Schirme nass, daher sind die Schuppen nur schwer zu erkennen. Es standen 4 Pilze in näherer Umgebung, der Ring liess sich einigermassen gut verschieben, aber auch dies ist aufgrund der Nässe eher schwer zu beurteilen. Der Stiel ist genattert und der Geruch erdig angenehn. Der Pilz verfärbt sich bei Verletzung nicht. Was meint ihr?

  • Hey, stimmt. Aber: ist nicht so ganz taufrisch. Der Ring sieht verwutzelt aus und per Bildbestimmung so nicht brauchbar, die verklebten Lamellen - also bei mir käme der nicht in die Tüte. lgj

  • Danke fürs Feedback. An den lamellen habe ich rumgedrückt, da ich Erde dazwischen hatte 😊 aus Lerninteresse: könnten dies auch ungeniessbare Verwandte sein? Und an was würde ich dies erkennen?

  • Hallo Meth,


    Hallo im Forum!


    Einer der Macrolepioten/Riesenschirmlinge wird es schon sein.

    Ein paar Merkmale hast Du ja schon genannt: Größe der Fruchtkörper, meist Stielnatterung, Ring meist komplex und verschiebbar. Dazu kaum verfärbend. Ähnlich sehen Safranschirmling/Chlorophyllum aus. Die haben u.a. einen glatten Stiel und verfärben sich orangerötlich.

    Wenn Du die selbst sammeln und verspeisen willst, musst Du diese beiden Gattungen so gut kennen, daß Du Dir sicher bist, sie nicht untereinander und mit anderen Gattungen zu verwechseln.

    Bis dahin die Pilze, wenn Du sie verspeisen willst einfach einem Auskenner/PSV vorlegen.


    Grüßle

    RudiS


    Grüßle

    RudiS

  • Ich finde das Bestimmungsmerkmal "Ring verschiebbar" für Anfänger irreführend, denn bei den meisten frischen und vor allem jungen Exemplaren kann man den Ring de facto nicht verschieben ohne dass er dabei reisst.


    In meinen Augen müsste es eher heissen "Ring nicht mit dem Stil verwachsen"

    Also theoretisch verschiebbar, wenn er nicht klemmt.


    Noch ein Tipp:

    Wenn mir ein Schirmling sammelwürdig vorkommt mache ich oft einen kleinen Schnitt oben in den Hutbuckel und biege die Kappe etwas um reinschauen zu können.

    Zumindest bei uns werden die Schirmlinge oft von dieser Stellle aus von Maden befallen.

    Wenn ich im Schnitt schon einen Fraßgang sehe, bleibt der Pilz fast unbeschädigt stehen und kann aussporen.

    Die Erfahrung lehrt, dass ein an dieser Stelle vermadeter Fruchtkörper auch nicht sinnvoll auszuschneiden ist.

  • Hallo mikromeister,


    Wie Du das nennst ist völlig egal, steht halt überall in den Büchern, die von den Pilzfreunden gelesen werden. Wenn der Ring nicht verwachsen ist, ist er verschiebbar und vice versa. Wenn Du die Ringe nicht verschieben kannst, heisst das nicht, dass sie nicht verschiebbar sind. Auch dazu gehört Know How und eine gewisse Fingerfertigkeit.


    Wichtig ist einzig und allein, diese Merkmale so zu kennen und zu lernen, dass man sich beim Sammeln zu 100% sicher ist.


    Grüßle

    RudiS

    Grüßle

    RudiS

    Einmal editiert, zuletzt von Gaukler () aus folgendem Grund: Dumma Fella

  • Nur weil die Pilzbücher ale voneinander abschreiben muss ein Merkmal ja nicht ideal beschrieben sein.

    Romana schreibt z.B. im anderen Thread einem offensichtlichen Laien auch, der Ring sei beweglich. Romanas Beitrag

    Aber Ringe wie auf diesem Bild sind nicht im landläufigen Sinne beweglich. feste Ringe

    Einen eingeschlagenen Nagel beschreibt auch keiner als beweglich, nur weil man ihn mit einer Beißzange rausziehen kann.

  • Hallo lieber mikromeister,


    War das die Antwort aufmeinen Kommentar?


    Was willst Du mit dem verlinkten Kommentar sagen? Unterstüzt das meine oder Deinr Argumentation?


    Was verstehst Du unter "landläufig"?


    Hilft der Nagel-Beisszange-Vergleich bei der Bestimmung von Macrolepioten?


    Freue mich auf Deine (hoffentlich) stichhaltigen Argumente.


    Grüßle

    RudiS

  • Das einzige was ich einem Menschen, der einen Parasol nicht ohnehin bestimmen kann mitgeben wollte ist, dass das in der Literatur und hier im Forum weithin gebrauchte Merkmal "beweglicher bzw. verschiebbarer Ring" leicht missverstanden werden kann, wenn man beweglich als "ohne unmäßig auftretende Hemmung verlagerbar" versteht.

    Ein Objekt, das durch die zur Ortsverlagerung aufzuwendende Kraft leicht zerstört werden kann ist in meinen Augen nicht allgemeinverständlich beweglich.

    Deshalb habe ich vorgeschlagen, stattdessen den unmissverständlichen und exakteren Ausdruck "nicht mit dem Stil verwachsen" zu benutzen.

  • Hallo lieber mikromeister,


    Das wird (für mich) immer unverständlicher: Objekt, Ortsverlagerung, Kraft, ... Bin allerdings nur Wirtschaftsingenieur und kein Experimentalphysiker. ;)


    Wir wollen doch Einsteigern helfen, oder? Dann bleib ich doch lieber beim altbewährten Argument.


    Und Ring(zonen), die mit dem Stiel "verwachsen" sind, würde ich eher ungewöhnlich finden.


    Nachdenkliche Grüßle

    RudiS

  • Und Ring(zonen), die mit dem Stiel "verwachsen" sind, würde ich eher ungewöhnlich finden.

    Ich denke, dass es eine Vielzahl von Pilzen gibt, deren Ring mit dem Stil verwachsen ist. Z.B. Fliegenpilz.

    Was ist daran ungewöhnlich?

    Gerade deshalb ist doch das Nichtverwachsensein beim Parasol ein Bestimmungsmerkmal.

    Wir wollen doch Einsteigern helfen, oder? Dann bleib ich doch lieber beim altbewährten Argument.

    Bleib, das sei dir unbenommen.

    Bewährt finde ich es aber mitnichten und das Bessre sei des Guten Feind.

  • Hallo lieber mikromeister,


    Kannst Du mir erklären, wie der Ring von A. muscaria mit dem Stiel verwachsen ist?


    Ok. Ich geb auf. Wegen Deiner unschlagbaren Argumente. :cool: Das Laute erschlägt meist die Vernunft.


    Bin wie gesagt, nicht klug genug für Deine Experimentalphysik und bleib lieber bei meinen Leisten.


    Lerne aber gerne immer wieder von Dir ==Pilz22


    Grüßle

    RudiS

  • Kannst Du mir erklären, wie der Ring von A. muscaria mit dem Stiel verwachsen ist?

    Erklären kann ich es dir nicht, und ich habe auch nicht letztgültig behauptet dass es so sei. Ich habe gesagt ich denke dass der Fliegenpilz ein Beispiel sei.

    Das habe ich nicht durch persönliche Untersuchung festgestellt sondern vermute es durch Augenschein.

    Weißt Du hier was anderes?

    Konkret: Hat der Fliegenpilz einen verschiebbaren Ring und wenn nein, was verhindert die Verschiebbarkeit in deinen Augen?



    Bestreitest Du, dass es folgende Möglichkeiten gibt?

    1. Ringe die verschiebbar sind ohne dass dabei was kaputt gehen muss, weil sie locker sitzen.

    2. Ringe die eigentlich verschiebbar sein könnten, keine stoffliche Verbindung haben, aber de facto fest sitzen. (hier drum geht es)

    3. Ringe die niemals verschiebbar sind weil sie eine stoffliche Verbindung zum Stielgewebe haben.


    Warum ziehst Du die Diskussion ins Lächerliche?

    Ich finde, dass eine eindeutige Beschreibung eines beliebten und bekannten Speisepilzes vielen Leuten hilft, die in diesem Forum oftmals danach fragen.

    Dazu sollte sie in meinen Augen im Detail stimmen und das ist im Dienst der Sache immer diskussionswürdig.