Rundgang im Odenwald.

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 5.061 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • Hallo,


    bei der Tour im Odenwald mit Alexander gab es für mich wieder allerlei zu lernen.


    Ein paar Eindrücke:


    Kahler Krempling (Paxillus involutus)


    Fliegenpilze (Amanita muscaria)




    unbekannter Frosch; evtl. Grasfrosch (Rana temporaria)? - die Musterung lässt mich zweifeln



    - Fehlanzeiger -

    Schleierling (Cortinarius sp.)


    Olivgelber Holzritterling (Tricholomopsis decora)


    in's Körbchen durfte auch was:


    Dank der Assistenz von Alexander, erstmals mit dabei: folgende Neueinsteiger:

    violetter Röttelritterling (Lipista nuda)


    Im Schnittbild kann man die ausgebuchtet angewachsenen Lamellen erkennen, die sich auf dem Hutfleisch prima verschieben lassen. Der glatte, kahle Hut ist etwas verblasst, die Lamellen aber immer noch intensiv lilafarben und er riecht tatsächlich nach Multivitaminsaft.


    Außerdem erstmals mit dabei.

    grüner Anistrichterling (Clitocybe odora)


    Der Anisgeruch schlägt dem Faß dem Boden aus und die Dinger sind auch saulecker.



    Ich habe (außer mit den Resten) sortenreine Flammkuchen hergestellt.


    Die Weinflasche ersetzt das Nudelholz in meinem Haushalt. Kleiner Tipp: Die Teiglinge eine Minute im Backofen vorbacken, dann durchweichen sie nicht so leicht durch die Crème fraîche, dann belegen und fertigbacken. So werden sie wunderbar knusprig.


    Die Steinpilze durften direkt auf den Flammkuchen. Alles andere wurde auf dem Backblech vorgegart.


    Flammkuchen mit Maronenröhrling:


    und violettem Rötelritterling


    Für den grünen Anistrichterling, schienen mir Lauchzwiebeln und Lachs unpassend. Ich habe ein bisschen Honig verbaut, und den Flammkuchen desweiteren mit Pekannüssen und einem Apfel belegt. Leider habe ich vergessen ein Bild nach dem Backen zu machen. Auch das war lecker. Die Flammkuchen lassen sich prima einfrieren und schmecken wenn man sie tiefgefroren im Ofen backt auch nahezu genauso wie frisch. Ein paar davon gingen also ins Eisfach.


    Liebe Grüße


    Michael.

  • Hallo Michael!


    Wow, das sind aber schicke Bilder und einfach Klasse Bericht! ==Pilz23 ==Pilz24 Auch tolle Nachbereitung wie die Bilder von Violetten Rötelritterlingen und Grünen Anistrichterlingen wo sie perfekt präsentiert sind, so dass man die Merkmale bestmöglich sehen kann! :thumbup:


    Freut mich auch dass die Dinger gut geschmeckt haben!

    Das mit "Multivitaminsaft" kenne ich von Pablo, und das die beste Beschreibung des Geruchs von L. nuda, meiner Meinung nach!

  • Super Beitrag, Michael, den ich in der Flut der Bestimmungsanfragen beinahe übersehen hätte!:thumbup:

    Hübsches Pilzkörbchen und leckere Flammkuchen!==Pilz27

    Alles andere wurde auf dem Backblech vorgegart.

    Wie geht das? Davon habe ich noch nie gehört.:/

    Und Du isst tatsächlich den Anis-Trichterling?

    Wächst hier zur Zeit in riesigen Hexenringen und könnte wegen seines intensiven Geruches selbst von Blinden gefunden werden. ;)

    Ist dieses kräftige Aroma auch noch nach der Zubereitung vorhanden?


    Liebe Grüße und danke für den klasse Beitrag.

    Nobi

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    Chips: 72

  • Ist dieses kräftige Aroma auch noch nach der Zubereitung vorhanden?

    Hallo Nobi,

    ja, ist es oft, aber nicht immer. Ich esse ihn nur in Mischpfannen, wo das individuelle Aroma der Pilze sowieso nicht mehr so deutlich hervortritt. Alleine ist er mir zu lakritzig.

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Hallo zusammen,


    also, ich habe noch nie so viele Grüne Anistrichterlinge gesehen wie jetzt am Wochenende!

    Ich habe den Pilz auch Michael empfohlen, und zwar sowohl aus eigener Erfahrung, als auch mit Referenz auf "Grundkurs Pilzbestimmung" von Rita Lüder, das Buch das er auch hat. Dort ist er in einer engeren Auswahl an Speisepilzen mit eigenem Pilzportrait aufgeführt.


    Ich habe selbst bei deiser Pilztour ca. 300g davon gesammelt und eine Pfanne davon gemacht und ich finde den Pilz ganz toll! Obwohl eher in kleinen Mengen zu geniessen :) In kleinen Mengen ist er köstlich! :thumbup: Viel davon kann, glaube ich, kann kein Mensch gerne essen ^^


    Am nächsten Tag habe ich auch welche gefunden gehabt, diesmal aber nur zwei Stück der Pilz-Sahne Sauce zugegeben wo sonst Violette Rötelritterlinge dominant waren. Diese Zugabe hat der Sauce sehr gut getan, finde ich.

  • Hallo,


    nobi_†: also ich kann die grünen Anistrichterlinge uneingeschränkt empfehlen; ich bin aber auch hart im nehmen, was eigenartige Geschmäcker angeht. Ich denke man muss da ein bisschen experimentieren, um die optimale Verwendung zu finden. Also zu Bratwurst und Kartoffeln passt er, denke ich, nicht. Ich könnte mir aber gut vorstellen, irgendetwas Fruchtiges oder Süßes mit ihm herzustellen. Ich würde sogar so weit gehen und mit Muffins, Kuchen, Pfannkuchen etc. zu experimentieren. Ich denke Apfel/Birne und Nüsse sind mit den Dingern gut kombinierbar. Oder zu Buchteln: in einer Vanille-Soße verarbeiten? Bei Rezepten bin ich experimentierfreudig. Was gut ist wird weiterverfolgt, was schlecht ist verworfen. In einem Sauerteigbrot machen sich die Dinger sicher auch gut. Wenn ich genug davon hätte evtl. auch trocknen und pulverisieren als Gewürz für Plätzchen. Wenn Du sie sicher bestimmen kannst, einfach mal ausprobieren.


    Beorn: Es lässt sich sicherlich mal einrichten, dass wir zusammen nach einer Sammelaktion mal welche machen.

  • nobi_†


    Nachtrag zum Grünen Anistrichterling:


    Pfannkuchen, mit einer Brise Zimt, Äpfeln, Grüne Anistrichterlinge, flambiert mit Cognac.


    Schmeckt unglaublich lecker nach Marzipan, riecht toll nach Anis. Die Teile sind wirklich der Hammer. Wenn die bei Dir in großen Mengen wachsen. Räum' ab :love:



    LG; Michael

  • Ahoi Michael,


    danke für die Präsentation der beiden Rezepte und die weiteren Anregungen.


    Die Kombination mit Obst in eher süßen Gerichten könnte vielleicht tatsächlich funktionieren, nur mag ich nicht so gern Süßes.


    Trotzdem toll zu wissen, dass sich sogar aus diesen Pilzen etwas zumindest ziemlich Ungewöhnliches kreieren lässt.


    LG, Craterelle