Wie viel Pilzkonsum ist gesund?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 5.006 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von :)seph*.

  • Hallo zusammen!


    Da ich das Privileg besitze auf einem Parkfriedhof zu arbeiten, welcher reich an Pilzen ist, sammle ich inzwischen fast täglich Pilze.

    Hauptsächlich kommen mir Birkenpilze, Butterpilze (ohne die schleimige Haut), gelegentlich Steinpilze, Maronen, Parasole und Schopftintlinge in den Korb bzw. in die Pfanne. Von Riesenbovisten habe ich nach einmaligem Probieren Abstand genommen.

    Dementsprechend verspeise ich inzwischen auch beinahe täglich frische Pilze.


    Nun zu meiner Frage... Wie viel Pilzkonsum ist ratsam? Ab wann könnte es evtl. bedenklich für die Gesundheit werden? Wenn sich das so pauschal überhaupt sagen lässt.


    Liebe Grüße,

    Tobi

  • Hallöchen, eine erfahrene Pilzfrau (seit über 45 Jahre Süchtige Sammlerin :) hat mir mal als Richtlinie gesagt 2 mal in der Woche kann man das ruhig machen! Sie isst seit 45 Jahre Pilze und hatte es wohl einmal übertrieben und ihr ging es wirklich übel und sie hatte einen Hautausschlag. Okay das muss jetzt nicht unbedingt an den Pilzen liegen aber sie geht von aus.

    Täglich würde ich keine Pilze essen. Aber das musst du alleine wissen :D


    Kannst ja mal berichten falls es dir mal übel geht


    Viele Grüße

  • Hallo Tobi,

    das hängt davon ab, wo Du wohnst. Im Bayrischen Wald und regional auch in anderen Regionen ist die Belastung mit radioaktivem Cäsium noch immer hoch. In Thüringen müssen öfter Wildschweine entsorgt werden, weil ihr Fleisch zu stark belastet ist. Die fressen gern Hirschtrüffel und die akkumulieren das Zeug, ebenso wie Maronen, Lacktrichterlinge und Semmelstoppelpilze besonders stark. Diese Pilze solltest Du nur im Maßen essen, vielleicht alle 14 Tage. Die Saison begrenzt den Konsum ja ohnehin. Bei den meisten anderen Pilzen spricht nichts dagegen, sie öfter zu essen. Aber wer mag schon jeden Tag Pilze. Der Hautausschlag ist nicht sicher das Resultat häufigen Pilzgenusses, viel wahrscheinlicher ist eine Unverträglichkeit gegenüber einer Pilzart, oder es steckt etwas ganz Anderes dahinter

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Tobi,


    Ich denke, diese Frage läßt sich nicht so pauschal beantworten. Kommt drauf an, wieviel Du isst und wie Du sie verträgst.

    Da Pilze schwer verdaulich sind, sollten sie nicht täglich gegessen werden, vor allem nicht als Hauptmahlzeit.

    Normalerweise wird empfohlen, nicht mehr als einmal pro Woche.
    Wenn man sie aber gut verträgt und keine Probleme damit hat, denke ich, dass es nicht schadet, wenn man sie während der Hauptsaison auch mal mehrmals hintereinander isst, dann allerdings nur als Beilage in geringeren Mengen. Bei Butterpilzen u. Maronen wäre ich allerdings etwas vorsichtig, da Butterpilze nicht für jedermann verträglich und Maronen in bestimmten Gegenden immer noch radioaktiv belastet sein sollen.

    Möglicherweise erledigt sich die Frage auch von selbst. Bei mir ist es jedenfalls so, dass ich mich nach einiger Zeit daran satt gegessen habe und dann meine Pilzmahlzeiten immer seltener werden. Deshalb friere ich auch schon so gut wie nichts mehr ein.


    Liebe Grüße

    Josef

  • Das mit der Cäsiumbelastung habe ich auch die Tage noch gelesen.

    Wohne allerdings in NRW. Von hier habe ich bisher nichts schlimmes gehört.

    Dass einem nach einigen Tagen der Appetit auf Pilze vergeht kann ich allerdings bestätigen. :D

    Momentan ist es eher noch die Euphorie selbst Pilze zu sammeln und zuzubereiten.

    Ist meine erste Saison.

  • Das mit der Cäsiumbelastung habe ich auch die Tage noch gelesen.

    Wohne allerdings in NRW. Von hier habe ich bisher nichts schlimmes gehört.

    Dass einem nach einigen Tagen der Appetit auf Pilze vergeht kann ich allerdings bestätigen. :D

    Momentan ist es eher noch die Euphorie selbst Pilze zu sammeln und zuzubereiten.

    Ist meine erste Saison.

    Hallo Tobi,


    von der Radioaktivität abgesehen (da kann ich meinen Vorrednern anschliessen) glaube ich dass die Antwort sehr individuell sein wird.


    Bei "normalen" Speisepilzen wie Steinpilz, Parasol, Reizker, Trompetenpfifferlinge, usw sind mir keine Faustregel bekannt. Da musst Du halt ausprobieren wieviel Dir gut bekömmlich ist. Bei uns in der Region gibt es seit zwei Wochen ein wahrer Pilzparadies! Bei uns zuhause gibt es seit zwei Wochen so gut wie täglich frische Pilze zum satt essen in bester Qualität, und sie werden gegessen und gut vertragen. Allerdings essen wir nicht jeder zwei Teller voll Pilzragout, sondern in moderaten Mengen, so etwa 100-300g Frischpilze pro Person pro Tag und das vielleicht nur 4-5 Tage in der Woche, weil langsam haben wir auch die besten Pilze satt :D First World Problems eben! Inzwischen habe ich genug Pilze in Gläser eingelegt, getrocknet, eingesalzen, und auch verschenkt, weil so viel wie jetzt wächst kann kein Mensch essen. Nach zwei Jahren katastrophaler Trockenheit geniesse ich diese Zeit total. :saint:


    Zum Thema Cäsium und Radioaktivität - es gibt entsprechende Karten, sie bspw. hier: Radioaktivität in Pilzen


    Manche Pilze (Champignons, zum Beispiel) können Metalle aus dem Boden aufnehmen. D.h. auf einen ökologisch sauberer Standort ist ebenso zu achten.

  • Ob auf Friedhöfen nicht auch das Quecksilber der vielen mitbestatteten Amalgamplomben relevant wird? :evil:


    Es gab ja auch schon Fälle von tödlichen Vergiftungen durch Steinpilze. Das waren Leute, die sich Unmengen davon reingestopft haben. Wenn man Pilze als Beilage in bescheidenen Mengen konsumiert, ist wohl kaum mit Problemen zu rechnen.

  • Zitat

    von Hassi: "Ob auf Friedhöfen nicht auch das Quecksilber der vielen mitbestatteten Amalgamplomben relevant wird? :evil:"

    irgendwie gruselig ist es schon. Ich habe keinen Parkfriedhof, aber ich möchte von dort keine Pilze. Aber die Mengen Amalgam verteilen sich vermutlich. Davon abgesehen bleibt ein toter Körper relativ lange im Sarg, bis dahin müssten die Medikamente und alles weitere auch zersetzt sein bzw. wieder mutausgegraben werden. In Wien, der Hauptstadt der Bestattungsfreudigen, in Wien, hat man eine Zeit lang probiert, die Körper in dicke Plastiksäcke luftdicht zu verpacken. Ich weiß das von einem Bestatter aus erster Erzählung. Auch das hat nicht funktioniert, weil dann beim Öffnen... naja, ich lass es. Ein Horrorfilm wirkt dann nicht mehr. Aber so ohne ist das Thema nicht. Bei uns wird immer das Grundwasser diskutiert. lgJ

  • Manche Friedhöfe haben eine völlig ungeeignete Bodenstruktur. Die Leichen werden da nicht mehr biologisch abgebaut, sondern als sog Wachsleichen ( Wachsleiche – Wikipedia ) konserviert.


    Wien steht bei uns schon lange auf der Liste für ein verlängertes Wochenende. Da gehen wir dann auf jeden Fall auch mal ins Bestattungsmuseum, das so geniale Exponate wie einen von einer Sargtischlerei realisierten Sitzsarg (nach Magritte) zu bieten hat:

    das-morbid-bizarre-verhaeltnis-der-wiener-zum-tod.html


  • Das im Artikel benannte Buch "Gestatten: Bestatter. Bei uns liegen Sie richtig." von Peter Wilhelm kann ich nur empfehlen. Er hab übrigens auch einen Blog, auf dem man probelesen und viele Informationen rund um die Bestattung finden kann.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • Zitat

    von Hassi: "Da gehen wir dann auf jeden Fall auch mal ins Bestattungsmuseum"

    Ganz Wien ist ein Bestattungsmuseum. Das habe ich mir als Lebensabschnittswiener verweigert, aber mein Tipp ist der jüdische Friedhof, Nordportal am Zentralfriedhof, ich glaube, 11 oder so. Da kann man wie dort überall mit dem Auto reinfahren und ist einfach überwältigend in seiner Schönheit. Der Geheimtipp, weil gar nicht so leicht zu finden: Roland Neuwirt, "Ein echtes Wienerlied". Der totale Schmäh... sry für das off topic. Aber irgendwie hat ja doch alles mit allem zu tun.

  • Manche Friedhöfe haben eine völlig ungeeignete Bodenstruktur. Die Leichen werden da nicht mehr biologisch abgebaut, sondern als sog Wachsleichen ( Wachsleiche – Wikipedia ) konserviert.


    Wien steht bei uns schon lange auf der Liste für ein verlängertes Wochenende. Da gehen wir dann auf jeden Fall auch mal ins Bestattungsmuseum, das so geniale Exponate wie einen von einer Sargtischlerei realisierten Sitzsarg (nach Magritte) zu bieten hat:

    das-morbid-bizarre-verhaeltnis-der-wiener-zum-tod.html

    Hallo Hassi, herrlich bizarr. Die Wiener haben schon einen ganz speziellen Charme.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • [...] , aber mein Tipp ist der jüdische Friedhof, Nordportal am Zentralfriedhof, ich glaube, 11 oder so. Da kann man wie dort überall mit dem Auto reinfahren und ist einfach überwältigend in seiner Schönheit. Der Geheimtipp, weil gar nicht so leicht zu finden: Roland Neuwirt, "Ein echtes Wienerlied". Der totale Schmäh... sry für das off topic. Aber irgendwie hat ja doch alles mit allem zu tun.

    "Off topic" find ich prima! Ich mag jüdische Friedhöfe auch sehr gerne und werde mir deinen Tipp notieren. Bei uns in der Nähe gab es früher einige jüdische Gemeinden, z.B. auch in Buttenhausen im Großen Lautertal. Die Nazis haben auch dort ganze Arbeit geleistet, die Gemeinde wurde ausgelöscht. Der schöne jüdische Friedhof existiert aber noch und wird von den Buttenhausenern gepflegt. Viellecht schau ich da in den nächsten Tagen mal nach Pilzen - womit wir wieder beim Thema wären...



  • Unbedingt das Grab vom Gerngroß suchen, das hat eine halbkreisförmige Sitzbank aus hellem Marmor, mitten im verwunschenen Park. Falls man mal auf Tuchfühlung mit dem Tod gehen mag, unzählige begehbare Mausoleen, die langsam einstürzen, alles mit dem Steinen verziert, die Juden-Nachfahren auf Spurensuche hingelegt haben. Die größte Ehre war es mal, als mich eine Dame gefragt hat, "Sie müssen mir sagen wo das Grab von einem gewissen Kohn ist und ich weiß, dass sie das wissen." So ein Teil war ich schon davon. OT Ende.