Saftlinge, aber halt welche? Oder aber auch, ich verstehe den Schlüssel nicht

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.069 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich hatte in diesem Jahr ja angefangen mir die Saftlinge anzusehen um wenigstens eine oberflächliche Ahnung zu bekommen. Dies ging auch ganz gut voran und dann gab es auf einmal keine mehr. Nun finde ich endlich wieder welche aber ganz ehrlich, ich verstehe den bzw. die Schlüssel im GPBW nicht wirklich. Vielleicht, wenn Ihr mir hier zumindest eine Richtung sagen könnt, dann kann ich versuchen mit diesen Namen rückwärts zu schlüsseln in der Hoffnung dann etwas zu kapieren.


    Funddaten zu den gezeigten Pilzen: Altmühltal, 16.10.2019, Trockenrasenhang, immer direkt neben Felsen. Größe: Stiellänge 3 - 4 cm, Hutdurchmesser ca. 1 - 1,5 cm. Soweit ich mich erinnere war die Huthaut der jüngeren Pilze sehr leicht schmierig, der Stiel eher nicht. Allerdings waren die Stiele derart dünn, dass ich es eigentlich nicht sagen kann. Die Huthaut ließ sich nicht abziehen.


    Vielen Dank für Eure erneute Hilfe.


    Liebe Grüße


    Maria



    Pilze 1

    Diese Pilze standen zusammen, ob es die selbe Art ist, nicht einmal dies kann ich sagen. Aufgefallen ist mir jedenfalls die Farbe der Lamellenscheiden.







    Pilz 2 - vielleicht der Gelbrandige Saftling (Hygrocybe insipida)?





  • Hallo Maria,


    die Frage wie man die Saftlinge schlüsselt, wenn man sich mit Saftlingen noch nicht auskennt, habe ich mir auch gerade gestern gestellt. Ich habe da ein paar hübsche rote Saftlinge zum Bestimmen in einem Box im Kühlschrank stehen.


    Die Antworten hier würden auch mich sehr interessieren. Gibt es da vielleicht makroskopische Schlüssel online? Gerne auch auf English.

    Ich habe das hier gefunden, hier werden allerdings Mikromerkmale abgefragt: hygrophoraceae_gesamtdokument_2.pdf

  • Hallo Maria,

    einige wichtige Informationen musst Du schon angeben. Hut und/oder Stiel schleimig, schmierig oder trocken sind wichtige makroskopische Kriterien und manchmal hilft sogar Geruch oder Geschmack.

    LG Karl

    Hallo Karl,


    dies habe ich ja versucht zu machen, also dachte ich zumindest.

    Bei den Pilzen 1: Huthaut der kleinen war schleimig, die des größeren eher nicht. Bei den Stielen bin ich mir unsicher - die waren sehr dünn. Es kann sein, dass sie ein klein wenig schleimig waren aber ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Einen besonderen Geruch konnte ich nicht feststellen. Probiert habe ich nicht. (Sorry, es kostet mich immer noch Überwindung zu probieren, falls nötig, kann ich dies bei den zwischenzeitlich etwas eingetrockneten Pilzen die vor mir liegen noch tun).


    Bei den Pilzen 2 verhält es sich ähnlich. Die Huthaut der Hälfte der Pilze war nicht schleimig aber etwas klebrig, mit den Stielen hatte ich echt Probleme herauszufinden wie die nun sind. Auch hier konnte ich keinen besonderen Geruch feststellen, aber mein Geruchsempfinden ist nicht sonderlich ausgeprägt. Und, auch hier könnte ich noch probieren, wenn es unbedingt sinnvoll ist.


    Sorry, mehr kann ich leider nicht sagen und ich weiß auch nicht, was ich noch testen hätte können. Ach ja, Farbveränderungen gab es nicht.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Karl,


    dies habe ich ja versucht zu machen, also dachte ich zumindest.

    Bei den Pilzen 1: Huthaut der kleinen war schleimig, die des größeren eher nicht. Bei den Stielen bin ich mir unsicher - die waren sehr dünn. Es kann sein, dass sie ein klein wenig schleimig waren aber ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Einen besonderen Geruch konnte ich nicht feststellen. Probiert habe ich nicht. (Sorry, es kostet mich immer noch Überwindung zu probieren, falls nötig, kann ich dies bei den zwischenzeitlich etwas eingetrockneten Pilzen die vor mir liegen noch tun).


    Bei den Pilzen 2 verhält es sich ähnlich. Die Huthaut der Hälfte der Pilze war nicht schleimig aber etwas klebrig, mit den Stielen hatte ich echt Probleme herauszufinden wie die nun sind. Auch hier konnte ich keinen besonderen Geruch feststellen, aber mein Geruchsempfinden ist nicht sonderlich ausgeprägt. Und, auch hier könnte ich noch probieren, wenn es unbedingt sinnvoll ist.

    Sorry, das schmierige Hüte von Pilz 1 hatte ich überlesen.

    Wahrscheinlich ist das alles H. insipida. Die jung deutlich schleimigen Hüte und Stiele trocknen bei dieser Art sehr rasch ab und machen einem dann das Leben schwer. Mit angefeuchtetem Finger oder wenn man den Pilz an die Lippen hält "kissing test", lässt sich der Unterschied zu wirklich trockenen Hüten jedoch noch feststellen. Zu H. insipida passt auch der breit angewachsen Lamellenansatz, der auch mal etwas herablaufend sein kann.
    Exemplare mit roter Stielspitze werden auch von einigen Autoren als H. subminutula abgetrennt.

    LG Karl

  • Hall Maria,


    hast den Boertmann? Damit kann man gut schlüsseln.


    Zum Kuss-Test: man hält den Pilz an die geschlosennen Lippen dran. Bleibt er kleben, dann ist der test positiv.Fällt er runter, dann ist der Hut trocken.

    Der Samt-Test: Läßt man den Pilz über nacht liegen und ist er am Folgetag auf dem Hut samtartig anzufühlen, dann ist dieser Test positiv.


    Viel Spaß beim entdecken.




    Liebe Grüße



    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Hallo liebe Saftlings-Wissenden!

    Bei Marias Saftlings-Frage ist mir eine Frage wieder in den Kopf geraten: Kann mir jemand sagen, welcher Saftling beim vorsichtigen "anlecken" nach frischem Wasser schmeckt? Ich kann mich nicht entsinnen...

  • Hallo Tuppie,


    also.....die meisten Saftlinge haben einen geligen Hut. Ist es recht kalt draußen und wenn man dann mit den Lippen an den Hut kommt, dann könnte ich mir vorstellen, erinnert man sich an Wasser. Vllt kann das eine Erklärung sein?



    Liebe Grüße





    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Wer hat nochmal so oder so ähnlich den Spruch geprägt:
    Schlüssel werden gemacht von Leuten, die sie nicht brauchen, für Leute, die damit nicht umgehen können? :gzwinkern:

    Schon irgendwie zutreffend - ich mag Schlüssel trotzdem, aber wenn ich so weit bin, die Schlüsselpunkte wirklich so zu verstehen und interpretieren zu können, daß ich damit zum richtigen ergebnis komme, kann ich die Arten meistens auch schon ohne Schlüssel (aus Erfahrung) bestimmen.



    LG; Pablo.

  • Danke Karl.


    Angefeuchtete Finger! Das merke ich mir!


    Eines meiner Probleme beim Schlüsseln war genau dieser Punkt - das Schleimige oder auch nicht.

    Ich hatte mir heute Nachmittag überlegt wie man dies eigentlich beschreiben könnte. Bei einigen Saftlingen die ich im Sommer gefunden hatte war der Stiel so schleimig, dass er richtig durch die Finger flutschte. Dies war hier nicht der Fall (bei den ganz kleinen Pilzchen lies sich dies sowieso nicht wirklich testen). Hier waren die Stiele der etwas größeren Pilze aber auch nicht wirklich trocken und klebrig auch nicht wirklich. Also wenn ich die Finger anfeuchte ... das werde ich machen :)

    Liebe Grüße


    Maria

  • Super! Vielen Dank Heidi :)

    Vom Kuss-Test hatte ich zwar schon gehört, konnte mir aber nichts darunter vorstellen. Nun hast Du mir dies aber richtig toll erklärt - wird beim nächsten Mal sofort ausprobiert :)

    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Pablo,


    da ist glaube ich viel Wahres dran.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Kann mir jemand sagen, welcher Saftling beim vorsichtigen "anlecken" nach frischem Wasser schmeckt?

    Hallo Tuppie,


    das war bestimmt der den Du bei strömenden Regen gekostet hast. "Schnell weg duck!


    VG Jörg

  • Hallo zusammen,

    im BOERTMANN ist (neben dem Mikro-Schlüssel) ein richtig guter Schlüssel, der rein auf makroskopischen Kriterien basiert. Auf Englisch halt. Der hat mich schon öfters sehr zügig zu einem befriedigenden Bestimmungsergebnis gebracht, und das bei mir absolut neuen Arten, die ich nie zuvor gesehen hatte.

    @Pablo

    Schlechte Schlüssel sind meist von Leuten erstellt, die diese Gattung nicht wirklich profund kennen, sondern die "mal so auf die Schnelle" einen Schlüssel raushauen wollten. Am BOERTMANN-Schlüssel merkt man dagegen, wie unglaublich gut dieser Mann die Saftlinge kennt. Wahrscheinlich gibt es niemanden auf der Welt, der Saftlinge besser kennt als BOERTMANN.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Maria,


    inhaltlich kann ich leider nichts zur Anfrage beitragen, aber ich möchte einfach mal loswerden, dass ich es toll finde, wie viele (für mich) ausgefallene Arten Du uns hier beinahe täglich mit wunderschönen Fotos präsentierst. Man kommt hier im Forum zurzeit kaum hinterher, aber an Deinen Beiträgen bleibe ich fast immer hängen.


    Neidische beste Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Uwe

  • Oh - Danke Uwe!


    Aber neidisch sein - oh nein :) Dies ist alles relativ. Erst gestern hatte ich mir gedacht, wie schön es wäre wieder einmal durch meine ehemaligen Wälder bei Erlangen streifen zu können in denen man vor lauter Maronen, Reizkern, Steinpilzen, Trompetenpfifferlingen und Co. nicht laufen konnte. Ich bin mir sicher, da steht jetzt auch alles wieder voll damit. Maronen hier? Trompetenpfifferlinge hier? Naja, reden wir lieber von den Saftlingen, Herkuleskeuen und Co. ;) (Ganz so ist es nicht, ich bekomme schon genügend für die Pfanne ab, aber eben gerade so und eben mit anderen Pilzen.)


    Aber ich bin auch total begeistert was es hier alles sonst so gibt. Und es vergeht keine Tag seit ich hier lebe an dem ich nicht mehrfach denke "Huch, was ist denn jetzt das schon wieder?" Ist es nicht einfach nur fantastisch was die Natur für Schätze birgt wenn man sie nur ein wenig in Ruhe lässt? Und so könnte es eigentlich überall sein, überall ein wenig anders aber überall artenreich!


    Liebe Grüße


    Maria