Hallo liebe Pilzgemeimde,
kann es sein das es in den Tannenwäldern wo die Tannen ihre Nadeln verlieren keine Pilze mehr gibt?
Ist mir jetzt beim Pilzse suchen aufgefallen.
Habt igr das auch festgestellt oder war das nur Zufall?
Es Grüßt die Birgit.
Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.271 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von PILZFREUND78.
Hallo liebe Pilzgemeimde,
kann es sein das es in den Tannenwäldern wo die Tannen ihre Nadeln verlieren keine Pilze mehr gibt?
Ist mir jetzt beim Pilzse suchen aufgefallen.
Habt igr das auch festgestellt oder war das nur Zufall?
Es Grüßt die Birgit.
Hallo, Birgit!
Kommt drauf an, welche Pilze du meinst.
Viele Mykorrhizapilze in den Gegenden, wo insbesondere die eingeführten Fichten durch die Dürrekatastrophe 2018 / 2019 eingegangen sind (Dürre + Überdüngung + sonstige Schadstoffeinträge wie zB Neonikotinoide etc, all das sind ja auch Artenkiller, deren verheerende Wirkungen durch Dürrekatastrophen noch verstärkt werden) sind natürlich zusammen mit ihren Mykorrhizapartnern abgestorben. Oder eben andersrum (siehe Inhalt der Klammer): Die Pilze wurden durch die Bodenvergiftungen so stark geschädigt, daß sie in den Dürresommern ihren Bäumen nicht mehr helfen konnten.
Insofern: Ja, zutreffende Beobachtung. Im Einzelnen noch sehr viel komplexer, aber im Endeffekt läuft es darauf hinaus: Zerstörung der Umwelt durch Gifte und Dürren = verringertes Pilzwachstum.
LG, Pablo.
Auf der anderen Seite kommt dann mal wieder eine mehrwöchige Regenperiode so wie jetzt gerade, und dann steht doch wieder der ganze Wald voll (zumindest bei uns in Hohenlohe). Auch an Stellen, an denen man jahrelang keine Pilze zu Gesicht bekam und von denen man schon gedacht hatte, die seien für ewig hinüber. Birgit, ich weiß halt auch nicht, welche Pilze du genau suchst und beachtest bzw. ob du vielleicht auch Pilze übersiehst.
FG
Oehrling
Dieses Jahr habe ich so empfunden, dass zuerst mal gar nichts wuchs, und dann Arten, die ich schon ewig lang nicht mehr gesehen habe und in einer Heftigkeit - und Schnelligkeit. Also der Zeitraum von Auftauchen und Verschwinden des Fruchtkörpers kam mir so schnell vor. Vielleicht gibt es auch hier so etwas wie Stressblüten in den Botanik.
Hallo,
Hier im Fichtenwald derzeit auch noch Flaute.
Im Buchenwald dagegen wildes Pilzwachstum.
Aber der Fichtenwald hat ja immer hinterhergehinkt , vielleicht kommt da noch was.
.....und Tannen hier im Büdinger Wald gibts nur 4 - auf 100 Km² .
Gruß
Norbert
Hallo Birgit,
wenn der Baum selber große Probleme hat wird es für Mykorrhizapilze eng und der Zuckerlieferant zwingt den Pilz zur Ruhepause bis bessere Zeiten kommen. In der Symbiose ist halt der Baum der Stärkere. Es ist halt ein Verhältnis, wo es um Vorteile und nicht um Freundschaften geht. Geht es dem Baum nicht gut, leiden Steinpilze, Maronen etc. unter heftigen Zuckermangel. Hinzu kommt ja noch der Feuchtigkeitsmangel, der beide Partner in die Not zwingt, da der Nährstofftransport auf Wasser angewiesen ist. Da die Pilze aber auch mit sehr jungen Bäumchen als Mykorrhizapartner klar kommen können, kann die Pilzwelt auch wieder in Ordnung kommen. Für Saprobionten ist es aber die Feuchtigkeit, die wichtig ist.
Inwieweit Nadelbäume in der Lage sind sich wieder zu erholen ist mir nicht bekannt. Der Pilz muss sich im schlimmsten Fall einen neuen Partner suchen.
Beste Grüße
Stefan
So tragisch-romantisch. Pilze auf Partnersuche... 💕. Geht das überhaupt. Sind die nicht genetisch, epigenetisch, evolutionär an eine Art gebunden?
Halo Birgit, meine Beobachtung ist, dass auf den Kalkgebieten keine Mykorhizzapilze wachsen, sie fehlen ebenso an den steilen Hängen, insbesondere denen, die nach Süden exponiert sind. Hier sind auch die Bäume - also alle, nicht nur die Fichten stark geschädigt, bzw. z.T abgestorben. Auf den Hochflächen hingegen wachsen sie.
Hallo,
Hier im Fichtenwald derzeit auch noch Flaute.
Im Buchenwald dagegen wildes Pilzwachstum.
Aber der Fichtenwald hat ja immer hinterhergehinkt , vielleicht kommt da noch was.
Hallo Norbert,
genau so sieht es in unserer Region aus. Im Fichtenwald ein paar Klebrige Hörnlinge, Falsche Pfifferlinge, Fuchsige Röteltrichterlinge, Ockertäublinge, und im Buchen-Eichenwald steppt der Bär wie seit drei, vier Jahren nicht mehr. Pilze bodendeckend, zum Drauftreten sozusagen. Und geniale Arten - heute sah ich z. B. das erste Mal in Hohenlohe Hygrophorus persoonii, vor zwei Tagen auch zum ersten Mal in Hohenlohe Hygrophorus poetarum.
Nur wird bei uns im Fichtenwald nichts mehr kommen. Es gab so etwa Mitte August bei uns einen "Verzweiflungs"-Fichtenwald-Aspekt mit ein paar Steinpilzen, Flockies, Maronen und Rotkappen, als ich mir dachte: wie kann bei dieser Sommerhitze und Trockenheit überhaupt irgendwas wachsen. Danach kam nichts mehr nach, so dass wohl Schluss mit dem Fichtenwald-Aspekt ist. Dafür wurde es ab der letzten Septemberwoche im Laubwald immer besser und ist jetzt sensationell gut. Wie gesagt, in unserer Region Hohenlohe.
FG
Oehrling
Hallo,
für Mittelhessen kann ich sagen, dass das Pilzwachstum sowohl im Laub als auch im Fichtenwald erst jetzt nach den Niederschlägen in die Gänge kommt.
Habe heute endlich auch Steinpilze im Fichtenwald finden können (der in den letzten Wochen noch völlig pilzleer war).Ich kann mir gut vorstellen, dass das Mycel in der Trockenheit sehr gelitten hat und vielleicht auch an manchen Stellen abgestorben ist.
Aber der Pilzgang heute hat mich wieder optimistischer gestimmt. Pilze scheinen doch sehr widerstandsfähig zu sein...
Liebe Grüße
Rotfüßchen
hi zusammen
Hier ist zur Zeit eine ware Flut von Steinpilzen Maronen und Hexen zu sehen. Ich konnte alle 4 Tage gut was mitbringen. Aber auch hier sieht man grosse Ecken wo abgeholzt wird weil die Bäume tot sind. Die Dürre 18/19 ist wirklich ein Problem ich befürchte das das leider so weiter geht. Ich wünsche denoch das jeder etwas für das Körbchen findet.
LG Tomas