hellblauer spinnwebartiger Pilz (?)
- romana
- Erledigt
Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 9.624 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.
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Hi,
das ist irgendwas anamorphes oder einfach nur Hyphengeflecht. Ich glaube nicht, dass der ohne Mikrobilder bestimmbar ist. Hier ist vieles möglich. Schimmel im weiteren Sinne sollte aber passen.
l.g.Stefan
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Hallo Stefan,
danke für deine Antwort! Ich werde mir den mal im Mikroskop ansehen - bin schon gespannt, wie der aussieht!
LG
romana -
Viel Erfolg. Versuch mal ein paar Konidienträger zu finden. Vielleicht kommen wir dann zumindest in eine Gattung.
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Hallo Romana,
Da glaube ich sogar Basidien zu erahnen.
Keine Ahnung , aber das könnte spannend sein.
Gruß
Norbert
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OHA, sind das Basidien? Ich bin raus.
l.g.
Stefan
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Ja, ich glaube auch, da Basidien zu erkennen... Was nun? Ich würde schon gerne wissen, was das ist... Ich werde ihn mal auf den Trockner legen, damit er jedenfalls erhalten bleibt.
LG
romana
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Hallo, Romana!
Schick! EIn Amaurodon.
Da könnte man mal Frank ( Tomentella ) fragen, was er dazu meint.
LG, Pablo.
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Hallo Pablo,
ich hoffe, Frank äußert sich zu diesem Pilz! Finde den jetzt noch spannender!
Er befindet sich bereits auf dem Trockner.
LGromana
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Hallo,
ich habe die Sporen gemessen - sie messen 4 - 5 x 3 - 4. Auf tomentella.de hab ich einen Schlüssel gefunden, nur komme ich zu keinem klaren Ergebnis, da ich den Eindruck habe, die Sporen sind glatt, was für Amaurodon mustialensis sprechen würde, aber da sind sie zu klein. Von der Größe passen sie am ehesten zu Amaurodon viridis, nur fehlt mir die Ornamentierung. Auch in Betracht ziehe ich Amaurodon wakefieldiae, diese Art ist zumindest in Deutschland noch nicht nachgewiesen, in Österreich wahrscheinlich auch nicht, und sollte ebenfalls ein Ornament auf den Sporen haben.
Ich glaube, Schnallen gesehen zu haben.Ich füge mal die neusten Mikrofotos an.
LG
romana
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Hallo, Romana!
Ich glaueb, die Sporen sind recht jung, und darum undeutlich ausgeprägt. Aber ich meine da schon, eckige Sporen zu sehen.Mit der Gattung habe ich aber (leider!) absolut null erfahrung, kann deinen Fund also leider nicht einschätzen.
LG, Pablo.
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Ich habe ja null Plan von Mikros. Und von Amaurodon kann ich auch nicht erzählen.
Aber falls eure Ideen nicht zielführend sind ...
In Griechenland haben wir auch Phellodon niger (meine ich zumindest) gefunden. Der Fruchtkörper war noch ganz klein aber unter der Erde kam ein vielfaches dessen zum Vorschein was noch mehr nach Myzel aussah. Ganz weich und zart, ungeformt aber auch mit dem grau-schwarz-bläulichen Schimmer in sich. Vielleicht kann das also sowas sein was du da zeigst.
Das sah dann so aus.
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Salve, Mausmann!
Ich glaube eher, daß ihr da ein ganz junges Hydnellum gefunden habt. Das innere Fleisch ist bei Phellodon niger auch jung schon schwarz, insofern wäre hier eine der Arten um Hydnellum caeruleum oder Hydnellum suaveolens meine erste Idee gewesen.
Aber: Man erkennt durchaus die Verwandschaft, eben auch im Farbspektrum.Hydnellum und Amaurodon sind ja beides Thelephoraceae. Phellodon dagegen müsste zu den Bankeraceae gehören (wegen weißem Sporenpulver), aber da wäre die Ordnung (Thelephorales) dann die gleiche.
Hier noch der Link zu einer >Publikation< zu Amaurodon viridis - der ist es aber eher nicht.
Wenn Sporen tatsächlich glatt, dann sollte das schon zu Amaurodon mustialaensis führen...?LG, Pablo.
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Hallo,
ich habe den Pilz auch im Funga-Austria(von der ÖMG) gepostet und da wurde die Meinung geäußert, es könnte sich Byssocorticium atrovirens handeln, die Sporenform und -Größe passen dazu. Ich kann mich da jetzt nicht entscheiden, jedenfalls wurde B. atrovirens schon in Österreich gefunden.
LG
romana
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Hallo, Romana!
Das wäre freilich auch eine naheliegende Lösung...
Die Sporen wären dann definitiv nirgendwo eckig und eben rundlich statt elliptisch.
Wenn du ein Krümelchen verschicken wollen würdest, dann würde ich natürlich dennoch gerne reinlinsen. Macht aber nur Sinn über die Distanz, wenn du noch ein paar andere Pilze mit krustiger oder poroider Struktur hättest, die rätselhaft genug zum Verschicken wären.
LG, Pablo.
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Hallo Romana,
das sieht sehr nach einer Byssocorticium-Art aus. Man muss bei den blauen Arten die Schnallenverhältnisse und die Sporengrößen beachten:
B. efibulatum, ohne jegliche Schnallen, Sporen 3-4 µm
B. caeruleum, ohne jegliche Schnallen, Sporen 4,5-5,5 µm
B. atrovirens, mit Schnallen an den meisten Basidien, Basalhyphen nur vereinzelt mit Schnallen, Sp. 3-4 µm, häufigste Art, Mykorrhiza-Partner oft Buche
B. pulchrum, mit Schnallen an den meisten Basidien, Basalhyphen nur vereinzelt mit Schnallen, Sp. 5-6 µm
Beste Grüße
Frank
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Hallo Frank,
danke für deine Antwort! Ich schau mir das nochmal an, ist schon spannend! Siehst du schnallen auf meinen bisherigen Fotos?
@pablo: ich schicke dir gerne was zu und halte in nächster Zeit nach interessanten rindenpilzen Ausschau. Danke für dein Angebot!
LG
romana
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Auf dem einen Foto ist eine Schnalle an einer bräunlichen Hyphe zu sehen, aber das scheint eine Fremdhyphe zu sein.
Pablo wird die Art mit Hilfe des Exsikkates schon rauskriegen.
LG
Frank
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Hallo.
Auf den freue ich mich schon!Und nachdem der Berg an "banalen Herbstpilzen" jetzt weitestgehend abgearbeitet ist, natürlich umso mehr.
Ein Byssocorticium hatte ich auch noch nicht, aber die Gattung ist ja zum Glück recht überschaubar.
LG; Pablo.
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Bon Soir!
Tut mir leid, daß es so lange gedauert hat - aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Danke für die tolle Zusendung, umso mehr als das mit der Kombination aus kleinen Sporen (3-4,5µm) und durchgehend schnallenlosen Septen (egal ob Basidien, Subhymenium oder Subikulum) zu Byssocorticium efibulatum führt:Das wäre dann in der Tat eine der seltenen Arten - ob die in Österreich überhaupt schon dokumentiert ist?
LG, Pablo.
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Beorn
Hat das Thema aus dem Forum Pilzbestimmung u. Bestimmungshilfe nach Porlinge und Rindenpilze verschoben. -
Hallo Pablo,
das ist ja ein erfreuliches Ergebnis! Von dieser Art gibt es in der Datenbank zwei Meldungen, die jedoch nicht ganz sicher sind. Im Herbar der ÖMG ist sie noch nicht, da gibt's hauptsächlich B. atrovirens und einmal B. pulchrum aus Kroatien. Schön, was man so alles findet, wenn man das Laub ein bisschen beiseite schiebt.
Auch ich sage danke für deine Bestimmungshilfe und für die schöne Dokumentation!
Liebe Grüße,
romana
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Hallo, Romana!
Dann muss ich wohl auch mehr Laub umdrehen als Stöckchen.
Selbst gefunden habe ich bisher noch gar keine Art aus der Gattung. Insofern auch total spannend für mich - wobei eigentlich fast schon eher ärgerlich, daß es efibulatum ist. Ich lerne aus "neuen" Gattungen am liebsten erst die gängigen Arten kennen, aber aussuchen kann man sich's ja nicht.Jedenfalls stecke ich da eine Probe mal noch ins Couvert, wenn ich die Woche eine Sendung an Frank zusammenstelle.
LG; Pablo.
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MoinMoin!
Liebe Grüße von Frank Dämmrich, der sich diesen Fund nun auch angeschaut hat, und dabei vereinzelt Schnallen feststellen konnte.
Er schlägt demnach vor, den Pilz als Byssocorticium cf atrovirens einuzordnen, wobei aber auch möglich ist, daß man Byssocorticium atrovirens und Byssocorticium efibulatum eventuell synonymisieren müsste, da "vereinzelte schnallen" gegenüber "keine schnallen" kein wirklich befriedigendes Trennmerkmal darstellt...
Mit Franks Erlaubnis hier seine Antwort zu diesem Pilz
ZitatByssocorticium cf. efibulatum – das Problem der wenigen bzw. fehlenden Schnallen bei Byssocorticium-Arten verfolgt mich schon länger. Nach intensiver Suche in deiner Probe habe ich an einer jungen Basidie im ersten Präparat eine Schnalle gefunden. In weiteren Präparaten ebenfalls nochmal zwei.
Das Problem hatte ich schon mal mit Elia Martini diskutiert. Wir sind der gleichen Meinung, dass diese unsicheren Schnallenverhältnisse allein keine eindeutige Abgrenzung innerhalb der Arten dieser Gattung zulassen. B. atrovirens und B. efibulatum (Sporen Ø 3.7-4.5 x 3.5-4.2 µm) sind höchstwahrscheinlich synonym. Einigermaßen trennbar von dieser „kleinsporigen“ Sippe ist B. caeruleum (Sporen Ø 4.3-5.2 x 4.3-5 µm, immer ohne Schnallen?) und B. pulchrum (Sporen Ø 5.7-6.1 x 5.3-5.7 µm, mit vereinzelten Schnallen an den Basidien). Die Sporenmaße basieren auf untersuchten Exsikkaten.
Leider gibt es keine neueren genetischen Vergleiche dieser Arten. Bei KOTIRANTA et al (2011) fehlt B. atrovirens im Bäumchen und B. caeruleum und B.efibulatum werden gleichgesetzt, aber im Text getrennt!?
Deinen Fund würde ich also unter Byssocorticium cf. atrovirens (die häufigste Art der Gattung) ablegen.
LG, Pablo.
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Lieber Pablo,
vielen Dank fürs Weiterleiten von Franks Ergebnis! Es bleibt also weiter spannend... Irmgard wird den Pilz voraussichtlich sequenzieren, mal sehen was da dann rauskommt. Er ist jedenfalls schon im Herbar der ÖMG.
Ich möchte dir noch genauer die Fundsituation beschreiben. Wolfgang und ich haben einen feinen Platz in einem gar nicht so schönen Wald im Südburgenland gefunden, da standen um eine dreistämmige Eiche jede Menge Pilze. Weil der Platz gar so interessant war, habe ich zu 'gründeln' begonnen, soll heißen ich habe etwas genauer gesucht und auch stellenweise das Laub, das 20 cm hoch lag, beiseite geschoben. So habe ich diesen Pilz gefunden, er war völlig vom Laub verdeckt.
LG
romana