Guten Abend in die Runde,
ich habe noch geschätzt ein paar Hundert unbestimmte Pilze aus den letzten Wochen, die ich Euch später im Winter mal zur Begutachtung servieren werde, wenn Ihr Euch dann langweilt, weil keine Anfragen mehr reinkommen. Einen winzigen Anfang mache ich mal heute Abend:
Es geht um diese winzigen Röhrlinge:
Mein Daumennagel ist keine 2 cm breit, der Hutdurchmesser also lediglich ca. 1 cm, der des anhängenden Baby-Fruchtkörpers entsprechend nur 1 mm.
Gefunden hatte ich diese Winzlinge am vergangenen Sonntag, 3.11. im ehemaligen Mauerstreifen im Nordwesten von Berlin (siehe Bild des Habitats unten) unter den Kiefern am Rande des offenen Sandstreifens (ehem. Todesstreifen) in der Nähe von Halsbandritterlingen (T. focale) und Frostschnecklingen.
Die Körnchen auf den Fruchtkörpern dürften Sandkörner sein. Leider habe ich den Geschmack nicht getestet, kann also nicht sagen, ob pfefferig oder nicht. Auch habe ich die Pilze inzwischen entsorgen müssen.
Nach meinen (bisher nicht erschöpfenden) Recherchen gibt es so kleine Röhrlinge nur in der Gattung Chalciporus. Außer dem Pfefferröhrling (C. piperatus) scheinen alle anderen Arten der Gattung entweder wärme- oder kalkliebend zu sein, was hier beides nicht zutrifft. Also ganz einfach Pfefferröhrlinge?
Aber ganz so klein kenne ich die Pfefferröhrlinge eigentlich nicht, und die beiden Fundpilze sahen nicht so aus, als würden sie noch viel größer werden wollen. Außerdem kann ich mich nicht an solche rot-lila Färbungen bei den üblichen Pfefferröhrlingen erinnern. Größe und Farbe könnte natürlich möglicherweise durch eine Serie von 3 Frostnächten beeinflusst sein, die wir kurz zuvor hatten (nicht die Nacht vor dem Fund, aber die drei davor).
Hat jemand von Euch dazu Hinweise oder Meinungen?
Viele Grüße,
Lars