Grüner Anistrichterling?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.500 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Uwe H.

  • Hallo zusammen,


    der Lernprozess geht weiter.

    Den nachstehenden Pilz habe ich als Solitär in einem Buchenwald im Laub gefunden.

    Er riecht schon besonders, könnte Anis sein. Ehrlich gesagt kenne ich Anisgeruch nur vom Ouzo und der riecht etwas anders ;)

    Er ist grünblau an Hut und Lamellen und der Stiel ist eher weißlich.

    Gesamthöhe ca 6 - 7 cm

    Wenn es der grüne Anistrichterling ist, hat jemand Erfahrung mit Zubeereitung, bzw. Geschmack in einem Pilzgericht? Ist er dominant, oder eher im Hintergrund?

    Ich weiß: Keine Verzehrfreigabe im Forum! Das ist klar. Ich werde den Einzelpilz sowieso nicht essen, aber wenn ich mal mehr davon finden sollte, wäre es gut zu wissen, ob der als Speisepilz taugt, oder ob man ihn besser im Wald lässt.

    Dank schon mal vorab.

    LG

    Rolf


    PS: Bilder mit Handy und Blitz aufgenommen.


  • Hallo Rolf, im geringen Anteil verwende ich ganz kleine frische Anistrichterlinge im Mischgericht. Einen vorangigen Anisgeschmack konnte ich dabei noch nie wahrnehmen. Wie überall, denke ich , macht es die Dosis. Dein Exemplar würde ich nicht mehr verwenden. Scheint er mir doch schon voll Wasser und nicht mehr taufrisch. L G Engelchen

    ==19

    Herzlichste Grüße von Angela


    Leben ist das, was passiert,
    während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen


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  • Hallo Uwe,

    Ich finde, Anisgeschmack paßt nicht zu einem Pilzgericht.

    da bin ich absolut deiner Meinung. Wenn man zu viele von denen nimmt kann das eine ganze Pilzpfanne versauen.


    VG Jörg

  • Hallo,


    ja, der Grüne Anistrichterling passt nicht in ein klassisches Pilzgericht. Und dennoch ist es einer meiner absoluten Lieblingspilze, den ich in beliebig großen Mengen verschlingen könnte.


    Hier gibt's ein paar Inspirationen für die Zubereitung.

    Rundgang im Odenwald.


    Falls ich nächstes Jahr das Glück habe Grüne Anistrichterlinge in großen Mengen zu finden, werde ich evtl. mal eine kleine Rezeptserie dazu veröffentlichen. Ich habe noch so ungefähr eine halbe Million Ideen, was man damit alles zubereiten könnte.


    LG; Michael

  • hallo Rolf, den Anistrichterling habe ich in kleinen Mengen in der Mischpilzpfanne ganz gern. Da macht’s die Mischung und die Dosis. Der Geschmack ist da keinesfalls dominant oder irgendwie aufdringlich. Aber so einen aufgeweichten Dinosaurier würde ich auch nicht mehr verwenden. Die sollten dann schön knackig sein.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • ICH hingegen LIEBE den grünen Anistrichterling als Reingericht! Und bin froh, wenn ich genügend für ein Reingericht finde- Da bekommt er bei mir glatt die Höchstpunktzahl!. Aber das kommt leider viel zu selten vor. Er hat dann schon echt seinen eigenenen Geschmack und ja er geht in Richtung Anis. Ich verwende aber auch sonst gerne besonders den Sternanis auch für herzhafte Gerichte (kommt besonders in der chinesischen Küche vor) .


    Interessant ist die unterschiedliche Bewertung des Anistrichterlings bei Zimtsternchen und mir. ICH mag ihn viel lieber als sie. ABER diese unterschiedliche Vorliebe äußert sich auch sonst in unserer Würzung von Gerichten. Sie! kocht lieber sternanisärmer. Ich knalle gerne viel rein. Es könnte sein, daß wir beide bald ein anderes Lieblingsrezept für Teeeier haben könnten- Sorry, Zimtsternchen!

  • Whow,

    ich bin überwältigt von Euren Antworten. :love: Vielen Dank dafür.

    Zuerst einmal bin ich froh, dass ich richtig lag mit dem Anistrichterling. Wieder was dazu gelernt.

    Dann erstaunt es mich, dass Ihr allein vom Bild erkennen könnt, dass er alt und wässrig ist.

    Das will ich auch lernen! :)

    Natürlich hätte ich mir denken können, dass die Geschmäcker auseinander gehen. Wäre ja auch sonst langweilig, wenn alle dasselbe mögen würden.

    Dann muss ich das einfach mal selbst ausprobieren.

    Dank Engelchen und Wutzi weiß ich nun, dass er zumindest nicht sehr dominant im Geschmack ist und ich bin auch gespannt auf eventuelle Rezepte von den beiden Fans Milchl_1211 und Safran.

    Kann aber gut sein, dass ich nach dem Probieren eher wie Uwe58 und Hannes2 denke.

    Obwohl ich auch in der Küche gerne experimentiere, bin ich was den Geschmack angeht eher traditionell geprägt.

    Aber - Versuch macht klug :)

    Danke nochmal an alle für Eure netten Antworten.

    LG

    Rolf

  • Dann erstaunt es mich, dass Ihr allein vom Bild erkennen könnt, dass er alt und wässrig ist.

    Das will ich auch lernen! :)

    Das wirst Du hier sehr schnell lernen.

    Aber auch hier, beim Alter der Pilze, gibt es wieder unterschiedliche Geschmäcker. Ich mag teilweise sogar lieber ältere Pilze. Bei grünen Anistrichterlingen aber tatsächlich: "Je jünger, je besser und bei Champis soundso. Um ältere noch mitzunehmen müßte ich echt hungern.

    Den oben gezeigten grünen Anistrichterling hätte ich NOCH mitgenommen, aber mehr weil ich die so sehr liebe und gute zu selten sind - jüngere sind da einfach besserauch meiner Meinung nach.

    Bei Stockschwämmchen, Birkenpilzen, Maronen.... gibt es andere Kriterien. Bei Stockschwämmchen und Maronen mag ich z.b die älteren Exemplare einfach lieber

  • Hallo Pilzneuling,


    ich kenne die Anistrichterlinge auch erst seit diesem Jahr. Ich beschäftige mich auch noch nicht so lange mit Pilzen, und hätte die Qualität des vorliegenden Exemplars auch nicht anhand des Bildes alleine beurteilen können.


    Aber ich kann's gar nicht erwarten die Teile mal wieder zu ernten. Ich finde übrigens das der Geschmack auch sehr marzipanähnlich ist. Ich denke wichtig ist wofür man den Pilz verwendet.

  • hätte die Qualität des vorliegenden Exemplars auch nicht anhand des Bildes alleine beurteilen können.

    Hallo

    Jung sind die Ränder eher etwas nach unten. Älter wird der Hut dann glatter. Jedenfalls ist der gezeigte Pilz wahrscheinlich noch brauchbar. Eher sind die Fotos nicht optimal.