Eichen-Schneckling, verfärbender Schneckling oder was anderes?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.386 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von frank2507.

  • Hallo zusammen!


    Heute im Eichen-Buchen-Kiefern-Mischwald auf Lehmboden gefunden, Weinbauklima. Ich dachte zuerst an den Elfenbein-Schneckling, der ist es aber nicht. Die Reaktion mit Natronlauge ist anders, der Hut verfärbt sich erst orangebraun, dann nach einigen Minuten dunkelbraun. Das Exemplar hat auch einen weniger schleimigen Hut als der eher zierliche Elfenbein-Schneckling. In der näheren Auswahl habe ich bislang den verfärbenden Schneckling und den Eichen-Schneckling.


    Hut 65 mm Durchmesser, Stiel 90 mm lang, zur Basis zugespitzt. Deutlicher Geruch, aber schwer zu beschreiben.


    Leider fehlt mir ausreichend Erfahrung und Literatur zur näheren Eingrenzung, da gibt es bestimmt noch mehr Kandidaten ....


    Viele Grüße,


    Frank


    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    aus meiner Sicht ist das einer der trockenen Schnecklinge. H. discoxanthus und H. eburneus ist das nicht.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan!


    Danke für dein Feedback. Der Eichen-Schneckling kann es ja wegen der deutlichen Reaktion mit NaOH nicht sein, der verfärbende Schneckling wegen der unveränderlichen Lamellenfarben beim Trocknen nicht sein.


    Was gibt es für weiße "trockene" Schnecklinge, auf die das Aussehen und die NaOH Reaktion passen könnte? Oder komme ich - wie so oft - ohne Mikroskop nicht weiter?


    Gruß,


    Frank


    Foto vom Fruchtkörper nach 15 Stunden Liegezeit bei Raumtemperatur, Hutrand deutlich verfärbt (war aber auch gestern schon feststellbar), Lamellen praktisch unverändert.


    • Offizieller Beitrag

    So rein vom Bild her denke ich an H. penarius oder H. penarioides je nachdem ob am Fundort Eichen oder Buchen standen.


    l.g.

    Stefan

  • Hallo!


    Dann wird es mit der Unterscheidung schwierig, weil Eichen und Buchen in unmittelbarer Umgebung stehen. 123 Pilze schreibt dazu:


    Schwierige Art-Unterscheidung:

    Trockener Eichenschneckling:

    Max. 20 cm Hutdurchmesser, Stielmitte verdickt, weiß bis creme, Sporen: 6-7,5 x 4-5,5 µm, nur unter Eichen!

    Trockener Schneckling:

    Max. 15 cm Hutdurchmesser, weiß bis rosa, Stielmitte nicht verdickt, Sporen: 5,6-7,5 x 4-4,5 µm, verschieden Laubbäumen, gern Buche.


    Wenn es also nicht noch irgendeine spezielle Nachweisreaktion gibt (Sulfovanillin, Guajak, FeSO4 oder dergleichen), wird das wohl ungelöst bleiben. Trotzdem vielen Dank für euer Feedback!


    Grüße,


    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Am Geruch unterscheiden die sich; leider habe ich mir das nicht merken können. Thomas hat ja oben schon was zu H. penarioides geschrieben. Mikromerkmale sind fast gleich.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan!


    Ja, der hat schon einen Geruch. Aber ich wüsste nicht, wie ich den beschreiben soll. Wenn ich dann was von "Weidenbohrerraupe" lese oder "ölähnlich", hilft mir das nicht wirklich weiter. Da müsste man mir schon ein Vergleichsexemplar zum Beschnuppern unter die Nase halten, damit ich mir den Geruch einprägen und hoffentlich wieder erkennen kann.


    Ist aber auch nicht sooo wichtig, wird als "trockener Schneckling" abgelegt.


    Gruß,


    Frank

  • Ja, der hat schon einen Geruch. Aber ich wüsste nicht, wie ich den beschreiben soll. Wenn ich dann was von "Weidenbohrerraupe" lese oder "ölähnlich", hilft mir das nicht wirklich weiter. Da müsste man mir schon ein Vergleichsexemplar zum Beschnuppern unter die Nase halten, damit ich mir den Geruch einprägen und hoffentlich wieder erkennen kann.

    Kannst Du mit den Gruchskomponenten "Maracuja mit milchiger Note" oder "Fruchtmilcheis" etwas anfangen? Beschreibt das Deinen Fund? Die Gruchsangaben bei 123 Pilze würde ich vorsichtig in Zweifel ziehen. Ölig riecht H. penarioides nicht.

  • Hallo Thomas!


    Maracuja = Multivitaminsaft = violetter Rötelritterling? Der riecht schon etwas anders. Morgen werde ich mir die (zwischenzeitlich völlig eingetrocknete) Pilzhälfte noch mal zur Nase nehmen und auch meine Frau um "Geruchsbeschreibung" bitten.


    Grüße,


    Frank