Schwarzblauender Röhrling?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.680 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von hackstutz.

  • Hallo zusammen,


    habe heute im Wald einen blauenden Pilz gefunden. Ich dachte erst das könnte vielleicht ein Hexenröhrling sein aber die Röhrenfarbe ist wohl falsch. Ist das als Schwarzblauender Röhrling korrekt bestimmt? Und: wie ist dessen Speisewert? Die Stelle habe ich mir eingeprägt und die ist nur 5min von meiner Haustüre.


    VG

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Der sieht schon komisch aus.
    Beim zweiten fruchtkörper wäre der Schwarzblauende (Pulveroboletus pulverulentus) plausibel, beim ersten aber eher nicht. Der Habitus ist auch bei ganz jungen fruchtkörpern schon etwas anders. Und wichtig: Wie bei (fast) allen anderen Rotporern auch müssen bei Flockis die Poren nicht immer rot sein (und die Röhren selbst sind niemals rot). Gerade ganz jung sind die Poren bei Flockis gelb. Bisweilen entfärben sie dann ab einem gewissen Alter auch wieder von rot zu gelb oder gelbbraun.



    LG, Pablo.

  • Uh tricky. Also die standen 2m auseinander. Der kleine (zu dem auch die zwei Babies im Boden gehören) stand bei einer Baby-Tanne wenn ich mich recht erinnere. Der größere zweite bei einer kleinen Fichte.

    Ich habe vom ersten noch ein weiteres Bild angehängt. Man erkennt am Stiel leider nicht mehr viel (Frostschaden?). Würdest du dann eher einen "Flocki" ;) vermuten?

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Ich kann da ehrlich gesagt nach Bildern nicht wirklich viel vermuten. Ich kann mir beides theoretisch vorstellen, aber solche Grenzfälle sind nur nach Bildern oft nicht bestimmbar. Eine der beiden Arten wird's aber sein. Ökologisch haben die eine extrem ähnliche Amplitude, sowohl Neoboletus erythropus als auch Pulveroboletus pulverulentus bevorzugen saure Böden, beide können Mykorrhiza mit einer ganzen Menge an Laub- und Nadelbäumen bilden.
    Wie nah die Fruchtkörper beisammen standen hat keine Bedeutung.
    Sonst wäre das hier:


    ja auch alles die selbe Art. Wäre dann nur die Frage, ob "Boletus muscaria" nun essbar oder schwach giftig ist. :gzwinkern:



    LG, Pablo.

  • Hallo Hackstutz,

    dein Pilz blaut sehr stark im Schnitt, das macht ein Satanspilz nicht.

    Beim Blauen müsste man noch wissen, wie schnell das ging.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Pilz bitter schmeckte.

    Bei dem, was ich von den Röhren sehe, glaube ich einen recht markanten Primelgelbton zu sehen.

    Aber bei Fotos ist das mit den Farben so eine Sache.

    Vom Habitus sieht das aber eher nach einem Dickfußröhrling aus.

    Gruß,

    Marcel

  • Hallo Hackstutz,


    ich will hier auch noch meinen Senf dazugeben:gzwinkern:.

    Wie meine Vorredner schon gesagt haben, anhand der Fotos sehr schwer zu beurteilen. Da ich aber jedes Jahr reichlich schwarzblauende finde, kann ich nur sagen: die sehen bei mir irgendwie anders aus. Die Hutfarbe hat bei den schwarzblauenden bei mir niemals auch nur einen Hauch von einem Rotton und auch die Stiele nicht. Natürlich, wenn man die Stiele beim schwarzblauenden viel anfasst (oder anfässt? - Grüni-Help!:ghilfe:), werden sie ruck-zuck schwarz. Kann natürlich auch an der anderen Umgebung liegen, aber in meinen Augen sind das kleine, junge Flockis - oder zumindest aus der Gruppe. Aber wie gesagt, anhand der Fotos - sehr schwer.

    Bei den Satanisten käme es auf den Boden an - die lieben nämlich Kalk.


    Viele LG

    Ute

  • Gerade ganz jung sind die Poren bei Flockis gelb.

    Hallo Pablo

    Gibt es jetzt dort auch schon wieder verschiedene Arten/Unterarten? Bisher sind die Röhrenmündungen bei meinen Funden immer rot! Und ich sammel schon lange Flockis, besonders die Jungen!

    Der etwas aufgeschirmte Pilz ist doch klar und deutlich gelb. Ein Flocki kann das nicht sein.

  • Halllo Uwe58,


    das mit den gelben Röhrenmündungen kann nicht nur sein - es ist sogar ein ganz typisches Verhalten von Flockies. In vielen Büchern wird das, vermutlich aufgrund der begrenzten Fläche nicht erwähnt. Oft wird halt auch abgeschrieben, und wenn es in einem nicht drinsteht, und man es aus eigener Anschauung nicht weiß...


    Die Pilze auf Deinem ersten Bild sind ja fast noch Hypogäen. Da finde ich gelbe Poren schon ok.


    Grüßle

    RudiS

  • ...wenn man die Stiele beim schwarzblauenden viel anfasst (oder anfässt? - Grüni-Help!:ghilfe:)...

    Viele LG

    Ute

    Hallo Ute,

    kann dir auch helfen: "anfasst" ist korrekt, "anfässt" ist bestenfalls Dialekt.

    Gruß

    Bernd

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Beim zweiten Pilz, dem mehr Aufgeschirmten, habe ich auch wenig Zweifel, daß es ein Schwarzblauender ist. Die sind farblich (Hutfarben) halt auch sehr variabel.

    Der zweite ist halt komisch. Aber von dem sieht man zu wenig. Ein Schönfuß (Caloboletus calopus) ist da auch eher unwahrscheinlich, beim zweiten sogar ausgeschlossen.



    LG, Pablo.