Ein Hallo in die Große Forianerrunde,
nach dem Abklingen der Speisepilz-Hauptsaison-Anfragen hätte ich auch gern mal die Meinung der Spezialisten.
Ich habe dieses Jahr nach vielen Jahren wieder Moorbirkenpilze gefunden. Was mich verwundert: vor vielen Jahren habe ich diese in einem wirklich in sich abgeschlossenem Feucht-Biotop gefunden - eine Lehmgrube, in der Lehm zur Ziegelherstellung abgebaut wurde. Dieses Jahr war es in einem Mischwald, ohne besondere Feuchtgebietemerkmale. Es waren Birken, Fichten, Eichen und Buchen vertreten und gefunden habe ich sie im lichten Heidelbeerkraut. Gut, es hatte zu diesem Zeitpunkt ausgiebig geregnet. Kann das auch schon ein Wachstumskriterium für diese Art sein?
Erst dachte ich, dass es eine Farbabnormalität einer Leccinum-Art war - aber es standen mehrere Exemplare unterschiedlichen Alters da. Da ich kein Fotograf bin, habe ich mit dem Handy nur den mittelalten abgelichtet. Alle wiesen die typischen Merkmale des Moorbirkenpilzes auf: der ganze Pilz fast reinweiß - je nach Alter, je älter-desto weicher, ganz leichte Verfärbung zeitverzögert nach Anschnitt in der Stielbasis, ähnlich des vielfärbenden - nur wesentlich blasser. Bei den alten Exemplaren die Hauthaut gaaanz leicht ins Olive übergehend.
Auf alle Fälle habe ich mich natürlich darüber gefreut und habe dieses Exemplar fürs Labor mitgenommen. Die alten durften fertig aussporen und die jungen hoffentlich auch, ohne dass sie andere Pilzjäger geerntet haben.
Und jetzt meine nächste Frage:
Natürlich hat Frau keine Knipse dabei, wenn es etwas außergewöhnliches gibt. Es hatte geregnet und mit nassen, schmutzigen Fingern konnte ich nicht mal das Handy zücken - was natürlich noch im Auto lag.
Ich hatte eine ganze Gruppe junger vielfärbender Birkenpilze gefunden und mittendrin ein weißer! Gibt es bei den Pilzen auch Albinos? Es war eigentlich kein Moorbirkenpilz, denn er hatte die Merkmale seiner Brüder ringsrum. Der Verfärbung in der Stielbasis beim Anschnitt. Von Gelb über schön blau mit schwarzen Einschlägen. Und sah auch von der Form genauso aus wie seine Brüder ringsrum. Zu Hause habe ich Dämlack dann nicht aufgepasst. Und ehe ich Mann gesagt habe, er solle diesen noch nicht zerschnippeln, war es leider schon passiert.
Ich habe mir die Stelle gemerkt, wo die Birkenpilze standen. Es war ganz normaler Mischwald mit Birken, Buchen, Eichen und Fichten und Heidelbeergestrüpp. Habe allerdings wenig Hoffnung, dass die Natur noch einmal so launisch ist und in den nächsten Jahren noch einmal solche Fruchtkörper entwickelt. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt!
Damit viele liebe Grüße aus Sachsen
Ute