Hallo Pilzfreunde,
dieser Fund (Ende Oktober) stammt von einem stark vermoosten Buchenstamm (1-2 m hoch) aus dem Hamburger Umland (Bild1). Ich vermute, dass es sich um eine Mycena-Art handelt.
Hut frisch glatt, rein weiß, Durchmesser max. 3 cm, beim Trocknen zu 2/3 gestreift, Mitte mit braunem Punkt (Bild2). Stiel frisch ebenfalls rein weiß, glatt, ohne Basis-Plättchen oder Knöllchen, 4 x 0.4 cm, ziemlich zäh, beim Trocknen etwas grau mit weißen Fasern (Bild3); die Lamellen gerade angewachsen bis kurz herablaufend, weiß (Bild4). Geruch frisch ohne, nach kurzer Zeit in Behältnis stark unangenehm (ich weiß nicht wie 'ranzig' riecht).
Obwohl die gesammelten Hüte voll aufgeschirmt waren, wollten sie nicht aussporen, weil die Basidien praktisch alle noch geschlossen waren. Nach 2 Tagen mit 'Fuß in Wasser' ging es dann doch: Sporen (Bild5) länglich ellipsoid, 6-7 x 3-4, nicht amyloid. HDS besteht aus einer Schicht dünner Hyphen ohne jede Art von Ausstülpungen, ohne Schnallen, in unteren Schichten gibt es aber rel. große Schnallen (Bild6). Im Hymenium fand ich nur 1 Element, das wie eine Zystide aussah (rundlich mit Köpfchen) (Bild7).
Noch 2 Beobachtungen: aus dem Hymenium wuchsen nach kurzer Zeit Haar-ähnliche Hyphen heraus (keine Haare, weil mit Schnallen) (Bild8); die Stiele, die am Fundort zum Anwuchspunkt gebogen waren, haben sich nach kurzer Zeit vollkommen gerade gebogen.
Die häufigen Arten von Baum bewohnenden sind wohl .alba, .hiemalis und .olida. Für olida spricht der Geruch und die glatten Huthauthyphen, für hiemalis die Jahreszeit, gegen alba die Sporenform. Gegen alle spricht die Hutgröße und die Stieldicke und die Schnallen.
Wer kann da weiterhelfen?
Mit besten Grüßen,
Helmut