Bären, Bieber und Korallen

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.511 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • Hallo Miteinander,


    wat für'n Titel! Solche Sachen wollte ich mir eigentlich abgewöhnen. Vielleicht nächstes Jahr.:cool:

    Letztes Wochenende gab es mal ein kurzes Fenster mit Tageslicht. Gefühlt 2 - 3 Stunden. Genügend Zeit,

    um mal wieder im Buchenwald in Wandlitz aufzukreuzen. Die anhaltend feuchte Witterung (viel Luftfeuchte,

    Nebel aber wenig Regen) sorgte dafür, dass die boden-bewohnenden Pilze ziemlich ramponiert aussahen.

    Am besten kamen noch die Täublinge davon. Röhrlinge mochte man kaum anfassen. Mit Ausnahme der Flockenhexen.

    Die sind ja bekanntlich ziemlich stabil.



    Alles Andere - puh!



    Durch die Lorchel konnte man beinahe durchlaufen.



    Die Baumpilzfraktion war aber gut durchgestartet. Allerdings schon mit deutlicher Winterkomponente.

    Die Orangeseitlinge konnte ich am selben Stamm bereits im Januar ablichten. Siehe Eröffnungsthread zum

    Regionalforum Berlin-Brandenburg.



    Weil die Maronenpilze am Boden nicht glücklich wurden, versuchten sie es in Gesellschaft mit den Wässrigen Mürblingen

    auf dem Stumpf. Hat ihnen aber nichts genutzt. Ab in die Pfanne damit.



    Anhängern alternativer Behandlungsmethoden kann ich das Biotop nur empfehlen. Die Schmetterlinge kreisten massenhaft.



    Zum Titel: der Lentinellus auf Buche sollte meist ursinus sein. Ich hatte ihn mal durchgekaut und war einigermaßen

    enttäuscht. Da war ein leicht bitterer Nachgeschmack im Abgang. Nichts im Vergleich zu den kleinen braunen

    Ritterlingen aus dem Kiefernwald. Allerdings war nach ca. einer Minute eine leichte Schärfe von gefühlt 50 Scoville bemerkbar.



    Alle Jahre gibt es mal eine größere Zusammenkunft der Steifen Korallen. Nicht so besonders, aber hübsch anzusehen.



    Nun weiß ich immer noch nicht, ob Bären (musikalisch) auf Bieber stehen. Das Nagetier schreibt sich ja bekanntlich ohne "E".


    Vielleicht schaue ich am nächsten WE auch im Kiefernwald nach. Möglicherweise gibt es immer noch "Echte Ritterlinge" zu finden. Oder auch Schwarzfaserige.


    Grüßlis Ingo

  • Zitat

    Vielleicht schaue ich am nächsten WE auch im Kiefernwald nach. Möglicherweise gibt es immer noch "Echte Ritterlinge" zu finden. Oder auch Schwarzfaserige.

    Ich war heute mal gucken. Die "grüne Gefahr" lauterte überall.


    Schwarzfaserige habe ich leider wieder keine gefunden, nur Erd- und Seifenritterlinge. Und einen Schwefelritterling als direktes Vergleichsobjekt zu den grünen.


    Wulstlinge waren noch ziemlich stark vertreten, und von Habichtspilz, Heideschleimfuss und Reizkern noch vereinzelte Nachzügler.


    Und dann bin ich elendig viele km gelaufen für einen einzigen Rötelritterling, der mir farblich noch in meinem "Gruselkörbchen für Maronensammler" fehlte.


    Angenehm menschenleer sind die Wälder inzwischen.


    Viel Glück am Wochenende!

    Cratie

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Es ist eben immer noch und immer was los im Wald. :thumbup:

    Diese Sache mit den Zählingen... Lentinelllus ursinus sollte ja eigentlich nicht bitter sein, sondern saumäßig scharf.
    Lentinellus castoreus wäre wohl die Art mit dem ausgeprägt bitteren Geschmack. Da hatte ich schon auf welchen rumgekaut die auch den bitteren Pappelritterling zB recht mild aussehen ließen.
    Aber auch da bin ich nicht sicher, ob und welche Übergänge so vorkommen. Neulich hatte ich einen duchgekaut, der schmeckte initial etwas bitter, dann kam rasch und massiv eine Schärfe rein, schneller als bei tricholoma sciodes aber ebenso heftig und anhaltend. Komische Dinger jedenfalls.
    Den ganz dunkel (fast schwarz) befilzten, arg scharfen Zähling mit den eher kleinen, mehr lang als breiten fruchtkörpern hatte ich nur einmal an Nadelholz - aber das Substrat spielt da ohnehin nicht die Hauptrolle, glaube ich.


    Dein Fund könnte ja auch noch Lentinellus vulpinus sein. Der wäre auch filzig, und eben nicht oder kaum bitter und nur langsam scharf im geschmack.
    Leichte Runzeln und rinnen meine ich da auch zu sehen auf den Hüten deines Fundes.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    es ist halt so, dass ich die Art regelmäßig finde. Ich mag mich aber nicht so tief damit befassen. Für mich ist es ein Allerweltspilz, da regelmäßig anzutreffen. Falls Jemand Exsikkate zur Untersuchung haben möchte - bitte melden. Ich würde den Pilz dann mal sicher stellen. Wenn nicht in diesem Jahr, dan eben irgendwann später.


    GR I

  • Und dann bin ich elendig viele km gelaufen für einen einzigen Rötelritterling, der mir farblich noch in meinem "Gruselkörbchen für Maronensammler" fehlte.


    Hallo Craterelle,


    wobei ich das Gruselkörbchen echt interessant fände. Gibt es davon Bilder?


    LG Ingo

  • Hallo Ingo,


    Nö, leider nicht.


    Inhalt waren jene komischen gelbgrünen Dinger, die niemals gezeigt werden dürfen, dann die leuchtenden Reizker, ein ziemlich voluminöser Habichtsstacheling und noch ein Perlchen, das gern für einen unnormalen Fliegenpilz gehalten wird (hierzu habe ich familienintern lange Vorträge gehalten, bevor sie sich damit füttern ließen). Und als farblicher Akzent noch jener einzelne violette Rötelritterling.


    Die Frostschnecklinge, die auch schon zahlreich vorkamen, waren dagegen recht unspektakulär, aber auch ziemlich weit unten versteckt.


    LG, Cratie

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Keine Frage: Um sich mit allem irgendwie intensiv zu befassen, bräuchte man ein paar tausend Leben.

    ...

    Eigentlich auch eine verlockende Vorstellung.


    Ich schau mir diese Dinger auch eher so am Rande an, und erhebe keinen Anspruch auf richtigkeit meiner Einschätzungen.
    Notiz am rande (aber in gewisser Weise wichtiger): Post ist gut angekommen. :thumbup:



    LG; Pablo.