Coprinopsis nivea vs pseudonivea

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.136 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    mir hat das Thema keine Ruhe gelassen, einfach weil ich das irre spannend finde. Ich wollte auch nicht den BMG-Tagungsthread damit zerschießen, so dass ich die Beiträge hierher rüberkopiert habe. nobi_†  Felli


    Den 2. Tintling habe ich von Felli auf Pferdedung bekommen. Ich hatte erst auf Coprinopis nivea getippt. Unterm Mikro war die Sache schnell klar. Sporen von 10-14 µm, stark abgeflacht, "fünfeckig". Die Nivei-Gruppe war klar; da bleibt nur Coprinopsis pseudonivea übrig. Hatte ich auch schon 2-3 Jahre nicht mehr.




    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Ganz toll, wie Ihr hier nochmals die BMG-Tagung 2019 präsentiert, Stefan und Thomas!:thumbup:

    In Gedanken war ich oft bei Euch, körperlich allerdings bei der nahezu zeitgleich stattgefundenen Dünen- und Dungpilz-Tagung in Aktion.

    Schade, dass die beiden interessanten Tagungen +/- parallel stattfanden.

    Aber man kann schließlich nur auf einer Hochzeit tanzen!

    Den 2. Tintling habe ich von Felli auf Pferdedung bekommen. Ich hatte erst auf Coprinopis nivea getippt. Unterm Mikro war die Sache schnell klar. Sporen von 10-14 µm, stark abgeflacht, "fünfeckig". Die Nivei-Gruppe war klar; da bleibt nur Coprinopsis pseudonivea übrig. Hatte ich auch schon 2-3 Jahre nicht mehr.

    Schnell klar?:(

    Hättest Du Dir doch lieber etwas mehr Zeit genommen, Stefan!

    Das ist nicht Coprinopsis pseudonivea sondern der von Dir zuerst vermutete Coprinopsis nivea!

    Coprinopsis pseudonivea ist ein völlig anderer Pilz, wie Du leicht feststellen kannst, wenn Du die "Ludwig-Tafeln" vergleichst.

    Oder wenn Du Dir die ehemalige Seite zur Art von A. Melzer anschaust.

    Coprinopsis pseudonivea.pdf


    C. nivea ist DIE klassische Pferdedung-Art, während die nie weiße, sondern immer isabellfarbene C. pseudonivea DIE Rinderdung-Art ist!

    OK. Die Sporen sind für nivea schon arg klein, ich selber hatte aber auch schon Funde mit Sporen von 12-15 x 10-12 x 8 µm.

    Die von pseudonivea fand ich stets etwas kleiner als in der Literatur genannt, nämlich 12-13 x 10 x 8 µm.

    Auch Matthias gibt bei seiner schönen Vorstellung der Art die Sporengröße mit 10-12 x 8-10 x 6-8 µm an.


    Liebe Grüße

    Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

    Einmal editiert, zuletzt von nobi_† ()

    • Offizieller Beitrag

    Hi Nobi,


    danke für deinen Hinweis.==Gnolm8 Ich habe gerade selber nochmals bei C. nivea nachgeschlagen. Mir war gar nicht bewusst, dass C. nivea auch solche eckigen Sporen haben kann. Bisher kannte ich das "nur" von C. pseudonivea. Für mich waren die Mikromerkmale ausschlaggebender: Sporen eckig, abgeflacht und die Länge von 10-14 µm. Ich hatte C. nivea auch schon 1-2 Mal und bei den Kollektionen waren die Sporen eindeutig ellipsoid.


    Wir hatten übrigens auch genau solche weißen Tintlinge (auf Kuhdung) auf der "Goaßlweide" 2016 in Bernried, die Peter Karasch und ich als C. pseudonivea ansprachen. (Gut, Peter hat die angesprochen; ich hab nachmikroskopiert). Ich war ja damals noch nicht so tintlingsaffin. Ich muss mal das Bild raussuchen.


    l.g.

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr lieben,


    ich hatte gestern nochmal alles mit sämtlichen Schlüsseln nachvollzogen. Der Knackpunkt ist wirklich die Sporengröße. Wenn ein Großteil der Sporen 10-12µm lang ist; wenige aber bis 14 µm, dann nehme ich den Schlüsselweg, Sporen unter 12 µm Länge. Ich lande dann automatisch bei C. pseudonivea; beim Gröger, FN und bei Andreas Schlüssel, zumal Andreas ja in seiner Artbeschreibung, die Nobi auch eingebunden hat, aussagt, dass die Sporenlänge 10-14 µm beträgt.


    Was mich am meisten irritiert ist der Fund der reinweiße Fund auf Goaßlweide 2016, den Peter Karasch und ich seinerzeit als C. pseudonivea (auf Kuhdung) bestimmt hatten. Ich hatte den damals auch mikroskopiert. Im Gröger wird auch eine reinweiße Varietät von C. pseudonivea erwähnt.



    Nun meine Frage. Was haben wir damals hier gefunden, bzw. wie erkenne ich solche untypischen Kollektionen von C. nivea oben? Wenn ich die Art ausschlüssle lande ich, wie bereits gesagt, mit allen 3 Schlüsseln bei C. pseudonivea.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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