Hallo zusammen,
gemeinsam mit meinem inneren und dem kleinen Schweinehund hab ich heute eine längere Wanderung in den nebligen Spätherbstwald unternommen, um nach dem rosafarbenen Helmlingsrasen zu sehen. Die Helmlinge standen noch dort. Und viele andere. Ich habe die
Wackelkandidaten noch nicht bestimmt. Vermutlich seid Ihr schneller als ich mit meinen Pilzbüchern. Jedenfalls kann ich Euch nur raten, euch nicht von Nebel, Wind und sonstigen Erscheinungen von einem Waldspaziergang abhalten zu lassen. Nach 10 Minuten an der Luft war meine Stimmung deutlich besser als in der Düsternis im Haus.
Gleich zu Beginn ein ziemlich frisches Schleierlingspärchen. Ich tippe auf Cortinarius anomalus.
2. Hier der gleich erste unklare Kandidat. Auf den ersten Blick sah er einem mumifizierten Ganoppel recht ähnlich (Ganoderma applanatum). Ab er irgendwie ist das sicher doch etwas Anderes.
3. Ein kleines Rudel Dehnbare Helmlinge
4. Kleine unbestimmte gelbe Becherchen. Dabei wird es wohl bleiben, denn ich habe sie nicht mitgenommen.
5. Und hier die rosa Helmlingswiese. Ist das nicht der Hammer! Da traut frau sich nicht aufzutreten. Der Hund musste auch einen Umweg gehen. Kein einziges Pilzlein haben wir zerlatscht.
6. Unterm Röckchen sahen die so aus:
7. Allgegenwärtig waren die Horngrauen Butterrüblinge
8. Ein Junger Rosa Rettichhelmling neben seinem Uropa
9. Hier wäre ich bei einer Psathyrella - weiter komme ich nicht.
10. Zwischendurch - fifty shades of green - z.B. kleine Mäuseschwänze
11. Hier einmal Grün mit einem gerüsselten Punktiertstieligen Schneckling. Von denen - allerdings der rüßssellosen Variante - gab es erfreulich viele. So dass sich eine Verkostung lohnte.
12. Grün mit Fuchsigen Röteltrichterlingen
13 Häublings-grün
14. Grün mit Nebel
15. Auch mit viel Grün: Als ich den handballgroßen Fleck sah, fiel mir die Bestimmungshilfe von Nobi vor ein paar Wochen ein. Also Nobi: Kennst Du den und kann man den essen?
16. Na gut, jetzt wieder ernsthaft. Hier das Schönste, was mir die Natur auf dem heutigen Waldspaziergang gezaubert hat. Ein Träumchen von Schmetterlingstramete.
17. Die Rindengeschwurbelsaison hat eindeutig begonnen. Möge sie recht lange anhalten! Hier tendiere ich zum Orangeroten Kammpilz - oder ist es doch eher der Gallertfleischige Fältling. Ich finde, so vom Namen her würde beides passen.
18. Das ist sicher ein Schillerporling. Vielleicht der Knotige?
19. Ein Ockertäubling. Die Art ist zwar unspektakulär, aber er musste aufs Foto, weil er gerade schlüpft. Am 25. November! Was für ein mutiger kleiner Pilz.
20. Die sind zwar schon Geschichte. Aber mir gefallen sie trotzdem noch sehr gut. Vielleicht Schleimpilze, oder Polsterpilze- Ulla wird Rat wissen.
21. Gelbstielige Muschelseitlinge. Der Wald ist voll davon, aber Kostversuche lohnen sich nicht. Dafür machen sich hier Austerseitlinge rar. Seufz.
22. Hier ein Foto vom legendären Kopfstehenden Helmling. Ein sensationeller Erstfund in Deutschland.
23. Nur Wald und Nebel
24... und Nebel und Wald und dennoch schön.
25. Und auf dem Waldboden immer wieder Helmlinge. Den sollte ich eigentlich kennen, aber der Name ist mir gerade entfallen.
26. An und um meinen Lieblingsbaumstumpf herum gab es wie fast immer wunderbare Sachen zu sehen. Die 18 habe ich im Sommer 2018 auf das kastanienkleine Zunderschwämmchen geschrieben. Ich bin gespannt, wann der Pilz die Zahl völlig verschluckt hat.
27. Frische Winterstielporlinge, die halten jetzt wieder monatelang durch.
28. Ebenso wie die Spaltblättlinge - bestens bekannt, weit verbreitet und trotzdem immer wieder Hingucker.
29. Der geheime Ort der späten Buchenschleimrüblinge - unter dem dicken Ast, vor Frost geschützt.
30. Ein junger Behangener Faserling und alte Stäublinge
31. Nebel und Kreislinge oder Kreiseldrüslinge oder was?
32. Späte Violette Rötelritterlinge. Mit etwas Suchen gab es noch einige brauchbare Exemplare neben vielen Mumien.
33. Auch sie stehen überall in großen Hexenringen - nicht näher bestimmte Trichterlinge
34. Die allgegenwärtigen Korallen, Falschen Pfifferlinge, Kahlen Kremplinge, Geflecktblättrigen Flämmlinge sind nicht mehr frisch, bringen aber Farbe auf den Waldboden mit ihren Fruchtkörpern. Hier so ein Korallen-Methusalem.
35. Die Fenchelporlinge haben ordentlich zugelegt und leuchten orangebraun.
36 .Blaue Saftporlinge gibts auch allenthalben.
37. Den last call der Lacktrichterlinge habe ich weiter vorn im Beitrag vergessen. Deshalb binde ich sie hier am Ende ein. An den Wiesenrändern, vor Frost geschützt, haben etliche Pilze den Frösten am Monatsanfang widerstanden bzw. konnten später bei etwas milderer Witterung noch nachwachsen.
Am Schluss waren wieder einige Pilze für die Pfanne dabei: Steinpilzrisotto mit Gemüsepfanne und einigen wenigen Pilzen. Die Schnecklinge störten übrigens geschmacklich nicht, weil sie keinen eigenen hatten. Hinsichtlich der Konsistenz trifft der Name den Nagel auf den Kopf.
Die Zeit der Röhrlinge geht leider langsam vorbei. Heute war nur eine frische und noch brauchbare Marone dabei. Gestern kamen wir auf zwei große Flockis und einen Steinpilz. Aber noch gibt es jeden Tag spannende Pilzfunde. Heute gab's übrigens auch Rotwild zu sehen. Ein Rudel Hirsche und ein im Nebel faulenzendes Reh. Für Wildbeobachtung ist diese Witterung perfekt. Also raus mit Euch!