Röhrling/Riesenschirmling/Drüsling/Wulstling

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.283 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Werner Edelmann.

  • Hallo zusammen, ich bin auf meinem Streifzug heute durch den Buchenmischwald (ein paar Lärchen, Eichen und Birken waren eingestreut) am Böllenfalltor in Darmstadt auf folgende für mich nicht eindeutig bestimmbare Exemplare gestoßen.


    Zum Röhrling: Er schien auf einem Baumstumpf zu wachsen, blaute nur sehr zögerlich, v. a. an der Basis, Geruch leicht säuerlich. Ich kann diese Kombination von Hut-/Stiel-/Röhren Farbe bisher keinem Röhrling zuordnen. Vielleicht am ehesten der Ziegenlippe (vom Habitus her dann aber ungewöhnlich) oder dem Fahlen Röhrling (passt geruchlich aber nicht).


    Zum Riesenschirmling: FK ca. 10cm hoch, Geruch nussig, Ring verschiebbar, Stiel ca. 1cm breit und hohl, Lamellen schwach rotbräunlich angelaufen, Hut in der Mitte mit deutlichem Buckel. Ein Zitzenwarziger Riesenschirmling?


    Zum Wulstling(?): FK 7 cm hoch, Hut deutlich gerieft mit Buckel, Geruch schwach und für mich nicht zuzuordnen, Knolle schwach ausgeprägt, eingepfropft, Stiel mit schwacher Natterung.


    Vorab vielen Dank für euren Input.

    LG Phillip


  • GriasDi Phillip,


    der Riesenschirmling sollte das sein, was jetzt als Macrolepiota rhodosperma bezeichnet wird. Ein schmächtiger Parasol mit undeutlicher Stielnatterung und doppeltem Ring mit Laufrille und rosalich getönten Sporenpulver.

    Die Amanita schaut nach A. gemmata, dem Narzissengelben Wulstling aus. Leider sind weder Ring noch Velumreste an der Stielbasis erkennbar. Die sollten in etwa so, wie beim Panterpilz aussehen.

    Die gallertige Teil schaut nach dem Stoppeligen Drüsling, Exidia glandulosa aus. War der an Eiche?

    Is echt noch ganz schön was los in den Wäldern. Aber ab Montag wird's dann vorbei sein...leider.

    An liabn Gruaß aus München,

    Werner

  • Danke Werner für deine schnelle und ausführliche Antwort! Das könnte in der Tat ein zierlicher, blasser FK des Narzissengelben Wulstlings gewesen sein. Der Sternschuppige Riesenschirmling passt auch. Ich wundere mich, dass in meiner Pilzliteratur nur so wenige Arten der Gattung Riesenschirmling aufgeführt sind. Diese Art konnte ich jedenfalls nicht finden. Auf was für einem Baum der Drüsling gewachsen ist, kann ich nicht mehr sicher sagen. Ich schau bei Gelegenheit nochmal nach.

  • GriasDi Phillip,


    wenn Du dich in die Riesenschirmlinge mal ein bisschen einarbeiten willst, schau Dir die Arbeit von Gernot Friebes über Macrolepiota/Chlorophyllum mal an, die er mal vor ein paar Jahren im Tintling veröffentlicht hat. Da werden die Ergebnisse der Revision der Artengruppen von Velinga gut aufgearbeitet. Das PDF wurde, glaub ich, hier im Forum schon mal verlinkt, ist aber mit "Friebes Macrolepiota" leicht zu googeln.


    An liabn Gruaß,

    Werner

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Der Röhlring zu beginn ist wahrscheinlich ein Bereifter (Xerocomellus pruinatus) mit Frostschaden.
    Bei Einzelfruchtkörpern freilcih immer schwierig, und Einzelfruchtkörper mit Frostschaden - naja.
    Xerocomellus pruinatus wäre aber mit den sichtbaren Eingeschaften die plausibelste Lösung.



    LG, Pablo.

  • der Riesenschirmling sollte das sein, was jetzt als Macrolepiota rhodosperma bezeichnet wird. Ein schmächtiger Parasol mit undeutlicher Stielnatterung und doppeltem Ring mit Laufrille und rosalich getönten Sporenpulver.

    Der Ring sieht für mich aber einfach aus, oder?

    Wäre daher eher bei M. mastoidea.


    LG.

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  • GriasDi Schupfnudel,


    stimmt, der Ring schaut ziemlich einfach aus. M. rhodosperma war im Herbst in den Buchen-Mischwäldern bei mir der mit Abstand häufigste Riesenschirmling. Deshalb hab ich den wohl sofort damit assoziiert. Die Hutschuppung sieht man leider ned gescheit. Einer aus der Mastoideagruppe kann gut auch sein.


    An liabn Gruaß,

    Werner