Zopfiella auf Oryx und Namib-Pferd

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.670 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hagen Graebner.

  • Hallo zusammen,


    Auf meiner Urlaubskacke kommt wieder was Lustiges: Kugeln mit langen Spinnenbeinchen. Watling, Doveri und Ellis&Ellis lassen mich ratlos. Die zitronenförmigen sporen (10 x 5 µm) lassen mir Chaetomium durchs Hirn schießen. Hat irgendjemand eine Idee? Substrat ist Oryx, übrigens nichts nur majestätisch, sondern auch ziemlich lecker .. also das Tier, nicht der Dung. Ich muss mikroskoptechnisch aufrüsten, mit Hady durch Objektiv fotografieren ist auf Dauer nix.

  • Hallo Hagen!

    Ich hoffe, es wird Dir jemand weiterhelfen können. Ich verfolge solche für mich exotischen Anfragen oder Posts immer wegen der interessanten Makro- und Mikroaufnahmen.


    (Für mich sieht das Kügelchen leider nur aus wie Pacman.)

  • Die zitronenförmigen Sporen (10 x 5 µm) lassen mir Chaetomium durchs Hirn schießen. Hat irgendjemand eine Idee?

    Naja, auf jedem Fall ein Cleistothecium.

    Chaetomidium oder auch Kernia wären Optionen. Und vieles mehr...

    Leider sind Deine Fotos nicht aussagekräftig genug.

    Ich muss mikroskoptechnisch aufrüsten, mit Handy durch Objektiv fotografieren ist auf Dauer nix.

    Unbedingt aufrüsten!

    Bei den tollen Funden, die Du machst wäre es schade, wenn sie nicht ordentlich dokumentiert würden.


    Liebe Grüße

    Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Hagen,

    aus einem Cleistothecium kommend habe ich bisher immer typische Asci und Ascosporen gesehen. Vielleicht ist das ja nur auf den Aufnahmen nicht so gut erkennbar, aber wenn ich bisher so winzige Sporen haben raukommen sehen, hat es sich stets um einen Hyperparasiten gehandelt.

    Viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Hagen,

    aus einem Cleistothecium kommend habe ich bisher immer typische Asci und Ascosporen gesehen. Vielleicht ist das ja nur auf den Aufnahmen nicht so gut erkennbar, aber wenn ich bisher so winzige Sporen haben raukommen sehen, hat es sich stets um einen Hyperparasiten gehandelt.

    Viele Grüße

    Dieter

    Hallo Dieter,

    bei den genannten und vielen weiteren ähnlichen Gattungen kollabieren die Asci idR sehr jung.

    Das heißt, wenn die Sporen ausgereift sind, findet man meist keine Asci mehr.

    Anhand der Anzahl der Sporen und deren Anordnung möchte ich einen Hyperparasiten ausschließen.

    Für eine genauere Beurteilung ist die Bildqualität leider nicht ausreichend.:(

    Aber, wie ich einem anderen Thread von Hagen entnehme, wird das in der Zukunft besser werden!:thumbup:


    Liebe Grüße

    Nobi

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  • Also ich hab mir noch mal mikroskopiert, ich sehe noch kleine Asci mit 8 Sporen. die Sporen sind zitronenförmig. Ich hab mit meinen bescheidenen Möglichkeiten Fotos von den Sporen in 1000fach gemacht.

  • Björn warf in der FB-Gruppe Ascomycetes of the world - Zopfellia in den Raum. Hat jemand einen guten Schlüssel? So abwegig scheint mir das nicht. Ist das alles spannend ...

    Zopfiella ist eine ausgezeichnete Idee!

    Man sieht jetzt schön die an einem Pol abgeflachten Sporen, dort wo das Pedicel sitzt. Reste kollabierter Anhägsel kann man erahnen.



    Nach den neuesten, aussagekräftigeren Bilder würde ich sogar soweit gehen, die Art Zopfiella erostrata zu nennen!

    Allerdings nur, wenn Du die Sporenmaße nach oben korrigiertest, Hagen. Mit 10 x 5 µm sind sie devinitiv zu klein für diese und eine andere mir bekannte Art.

    Drei, zumindest in Europa, +/- verbreitete Arten sind in Zopfiella, Studies of coprophilous ascomycetes IV. Tripterospora_Cain, 1956.pdf geschlüsselt (da noch unter Tripterospora).


    Liebe Grüße

    Nobi

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  • Danke für die Literaturstelle. Ich hab die Sporen mit dem im Foto erkennbaren Messokular gemessen, selbst wenn man im Bild vergleicht, die 1-2 µm (hab grad noch mal im Doveri geschaut), vielleicht var. namibiensis :)

  • Die Zopfiella erschien jetzt noch auf einer zweiten Probe - Dung von den verwilderten Pferden der Namib (gibt bei YouTube schöne Filme zu en Tieren). Ich hab die Sporen da auch noch mal gemessen und komme wieder auf ca. 10 x 6 µm, das passt aber zu eigentlich dem, was Udawaga und Furuya schreiben, vielleicht etwas schmaler. Dann wären die Sporen einen Ticken breiter als auf der Oryx.wobei das vermutlich innerhalb der Messgenauigkeit liegt.

  • Hagen Graebner

    Hat den Titel des Themas von „Kugeln mit Spinnenbeinen“ zu „Zopfiella auf Oryx und Namib-Pferd“ geändert.