NSG Kluterthöhle 01.12.2019

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 6.400 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich vor einer Woche schon eine Vorexkursion in Ennepetal durchgeführt hatte, ging es gestern mit der gesamten Kompetenz des Mykologischen Arbeitskreises Bergisches Land noch einmal dorthin und zwar ins NSG Kluterthöhle. Dabei fanden sich einige der Arten der Vorwoche wieder, daneben aber auch viele neue Arten, die ich bei meinem Schnelldurchlauf in der Vorwoche übersehen hatte. Und kurz vor Ende der Exkursion gab es dann noch ein lilanes Highlight:


    1. Ramaria stricta


    2. Artomyces pyxidatus


    3. Haareis in rauen Mengen


    4. Mycena capillaris


    5. Clavulina cinerea


    6. Hygrophorus eburneum


    7. Macrotyphula fistulosa


    8. Kann ich den Fund also Mycoacia/Phlebia uda ablegen? Mit 3% KOH verfärbte der Fruchtkörper rötlich


    9. Polyporus varius mit Schleimpilz


    10. Ein Highlight des Tages: Tricholoma portensum


    11. Bisporella citrina


    12. Pseudoclitocybe cyathiformis


    13. Botryobasidium vagum, Sporengröße (8.6+-0.7) µm x (3.9+-0.2) µm, Q=2.2+-0.2


    14. Lycoperdon echinatum


    15. Trichia decipiens


    16. Und wenn es Schleimpilze gibt, ruft man natürlich mal Jan-Arne. Der war einen Blick auf den Stamm und war vor Freude fast nicht mehr einzufangen: Enerthenema papillatum. Wohl kein besonders seltener Fund, aber einer, dem er schon seit Jahren hinterherrennt.


    17. Phlebia radiata


    18. Tricholoma lascivum


    19. Chromocyphella muscicola


    20. Arachnopeziza aurata an gleicher Stelle wie letzte Woche


    21. Auch ein Wiederfund: Tomentella neobourdotii


    22. Cortinarius sp. bei Buche und Eiche


    23. Marasmius wynneae


    24. Es wird cyphelloid!


    25. Clavulina rugosa


    26. Hygrocybe cantharellus


    27. Chromosera viola, ein extrem seltener Saftling mit gerade mal 7 Fundstellen in Deutschland - davon 6 in NRW.


    28. Hygrocybe glutinipes


    29. Ein Rißpilz, den sogar ich bestimmen kann: Inocybe lilacina


    30. Hypomyces microspermus mit Sporen von 9.0 bis 12.8 µm


    31. Stachelige Sporen mit Sporengrößen von 7.7-10.5 µm, damit lande ich bei Scleroderma verrucosum


    32. Tulasnella violea


    Björn

  • Hallo Björn


    Traumfunde , besonderes für diese Zeit .


    M. uda KOH 5% (per Beschreibung Hinbernrot - Schwarzrot)

    Gleich nach tropfen

    -


    paar Minuten später


    -



    Hast du Macrotyphula fistulosa aus erde rauszuziehen ? wenn ja hast du Bild von Unterteil - Wurzeln


    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Die Inocybe sollte >Inocybe geophylla var. violacea< sein.

    Inocybe lilacina ist die mit dem ockerlichen Buckel:


    Die Ramaria stricta sieht komisch aus makroskopisch. Hat da mal jemand reingelinst? Mag an der Witterung liegen, aber es fehlen die langen, aufstrebenden Astenden irgendwie.


    Die Phlebia uda finde ich schon recht eindeutig, aber schau mal >hier rein<, Thorben hat da neulich eine merkwürdige Kollektion gefunden.
    Ist vielleicht ganz interessant.



    LG; Pablo.

  • Hallo zusammen,


    @Beli

    Nein, die Macrotyphula haben wir in der Erde gelassen. Ich hatte gesehen, daß du da letztens einen besonderen, bewurzelten Fund gemacht hast.


    Ich stelle fest, daß selbst die einfachen Inocyben nicht einfach sind ;) Bei Pilze-Deutschland sind I. lilacina und I. geophylla var. violacea als Synonyme gelistet, aber wenn ich mir das so anschaue, scheinen es ja doch zwei verschiedene Arten zu sein? Falls letzteres der Fall ist, tendiere ich hier auch klar zur I. geophylla var .violacea.


    Die Ramaria hatte uns zunächst auch gewundert.. Wuchs nicht im Buchenwald, sondern auf Holzhäckseln an einem Fabrikgelände, außerdem der recht untypische Wuchs. Das einzige, was zunächst für R. stricta sprach waren die rötlichen Verfärbungen und daß es bei uns ja eigentlich immer R. stricta ist (wobei das Gebiet dort ja so einiges bereithielt, was es bei uns sonst so nicht gibt - Kalk macht eben doch was aus). Aber als wir schon auslosen wollten, wer das Dingen mitnehmen muß, hat Jan-Arne dann noch typischere Fruchtkörper mit langen, aufrechten Ästen gefunden. Von daher ist der komische Wuchs wohl auf das Wetter zurückzuführen.


    Als kleinen Nachtrag dann auch noch etwas Anamorphes von Efeu-Blättern: Colletotrichum trichellum.


    Außerdem noch Sporen eines Hydnum mit Nabel in der Mitte (leider habe ich keine Makrofotos des Pilzes gemacht). Aber mit Sporenmaßen von (10.5+-0.6) µm x (8.3+-0.5) µm, Q=1.3+-0.1 komme ich da wieder zu keiner Art (und das obwohl Christophs Schlüssel im Bayrischen Forum ja mehr als genug Arten enthält).


    Die noch ausstehende zweite Tomentella von der Exkursion kommt dann gleich in einen separaten Beitrag.


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!

    Was die Risspilze betrifft: Ich würde da vorerst Dittes Seite als Referenz nehmen. Wobei der Stand wohl erst nach und nach in die Datenbanken kommen dürfte, so ganz endgültig erst, wenn irgendwann die monografie erscheint.

    Ob es bis dahin Sinn macht, die überhaupt zu kartieren, wenn man die Arten nicht so eingeben kann, wie man eigentlich müsste, ist eine andere Frage.

    Theoretisch kann man ja auch einen Zusatz anfügen, zB "bestimmt als Inocybe geophylla var. violacea sensu Bandini" oder sowas. Dann lässt sich das später noch zuordnen.



    LG; Pablo.