Volksgarten Mönchengladbach 21.12.2019 Teil 1

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  • Hallo zusammen,


    gestern war ich zum ersten Mal im sagenumwobenen Volksgarten in Mönchengladbach, der auf den Seiten der Pilzkartierung ja immer als wahrer Hotspot ins Auge fällt - dem unermüdlichen Einsatz von Hans Bender sei Dank. Das Gebiet gestaltet sich sehr interessant mit Eschen, Erlen, Buchen, Eichen, Ahörnern und natürlich jeder Menge Pilzen. Hier im ersten Teil kommen jetzt erstmal die Ascomyceten zum Zuge:


    1. Los geht es mit gelben Becherchen, die ich für Bisporella citrina halten würde. Zumindest waren an einigen wenigen Asci Haken erkennbar und mit Lugol gab es auch zumindest bei einigen Asci eine bläuliche Reaktion der Spitze.


    2. Offenbar nichts Pilzliches, aber was ist es dann? Wuchs an Blättern und teilweise auch an dünnen Ästen von Weide


    3. Calycellina alniella auf Erlenzapfen


    4. Eine Nectria auf Sambucus nigra


    5. Phaeobotryosphaeria visci


    6. Hier hatten wir erst an kleine Keulchen gedacht. Aber im Mikro sah das ganze dann eher seltsam aus. Was Anamorphes?


    7. Phleogena faginea... aber auf Kirsche


    8. Dasyscyphella nivea


    9. Wieder etwas Anamorphes


    10. Ein Hypoxylon, dem ich noch keine Sporen entlocken konnte. Also entweder H. ticinense oder H. subticinense


    11. Hier dachte ich erst an einen Rindenpilz. Aber das war wohl nichts. Auch so ein Hypoxylon wie oben?


    12. Ascocoryne cylichnium. Sporengröße (25.6+-1.5) µm x (6.3+-0.3) µm


    13. Hypoxylon petriniae an Fraxinus excelsior


    14. Da ist mir leider der Beleg verloren gegangen. Bleibt also unbestimmt.


    15. Die Makrobilder sind leider alle verwackelt, aber die KOH-Reaktion liefert Proliferodiscus pulveraceus


    Björn

  • Hallo Björn,


    die Nr. 6 ist Isaria friesii und die Nr. 9 sollte Menispora cililata sein. Es sei denn die Konidien bei Nr.9 sind septiert, dann ist es Menispora glauca, aber ich kann auf deinen Bildern keine septierte Konidien erkennen.


    VG : Thorben

  • Servus Björn

    Bei der Nr. 1

    würde ich eher - auf Grund der extremen Paraphyseninhalte - zu Bisporella claroflava tendieren

    Nr. 2 ist wieder mal so eine Galle oder auch ein Sclerotium einer Keule

    Deine Nr. 7 halte ich eher für einen Schleimpilz, die Stielchen sind viel zu dünn für Phleogena faginea.


    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli,


    zur Nr. 1 hatte ich auf FB mit Ingo auch diskutiert, der auch erst zu Calycina claroflava tendiert hat. Dafür sind die Sporen aber deutlich zu groß (10-12 µm x 2.4-3.1 µm). Außerdem sieht man ja auch keine Spur von Pyrenomyceten als Substrat (heißt natürlich erstmal nichts, weil die ja auch beliebig klein sein können), so daß der Gesamteindruck dann schon Richtung B. citrina geht.


    Bei Nr. 2 wurde ich auf FB Richtung Typhula phacorrhiza verwiesen. Zumindest was die Struktur der Sklerotien im Mikroskop angeht (Zellen wie Puzzleteile) paßt das ganz gut. Mal schauen, ob da irgendwann auch noch richtige Pilze rauskommen.


    Bei Nr. 7 schließe ich einen Schleimpilz aus: Da müßte dann ja ein Capillitium sichtbar sein, davon gab es aber keine Spur. Stattdessen passen die hyalinen Elemente, die man auf den Mikrobildern sieht, gut zu P. faginea. Ich kann aber noch mal versuchen, genauer reinzuschauen und Basidien zu erwischen.


    Björn