Hallo zusammen,
nach zwei Tagen Bewegungsarmut und Faulsein im Kreise der Familie schrie der Wald förmlich nach mir. Ich bin seinem Ruf gefolgt und habe gleich ein paar Pilze gesät. Tuppie hat das schon vor zwei Jahren mit erstaunlichen chinesischen Pilzsamen ausprobiert. Der Erfolg war wohl eher mäßig, wenn ich mich erinnere. Bei mir war das heute auch eher eine selektive Auswilderung von alten Austernpilzen und Samtfußrüblingen, die der Gütekontrolle vor der Zubereitung nicht standgehalten haben. Die habe ich zurück in den Wald gebracht und an Wurzelstöcken und Totholz "gesät bzw. wohl eher ausgesetzt. Mal sehen ob es wenigstens an einem der Stämme funktioniert. Wenn dort künftig Austern oder Samtfüße wachsen, gehen die selbstverständlich auf mein Konto. Eine andere Verbreitungsart kann gar nicht infrage kommen.
Und wie das immer so ist im Wald, gab es Einiges zu entdecken.
Die Flechten blühen. Hier vermute ich die Rosa Köpfchenflechte - Dibaeis baeomyces
Gleich danach zwei auf einen Streich. Aber mehr als Cladonien kann ich da nicht vermuten.
Hübsche Schmetterlingstrameten gab es auch. Die haben jetzt wohl ihre beste Zeit.
Mit diesem Täubling habe ich nach Weihnachten ehrlich gesagt nicht mehr gerechnet. Ich fand ihn da, wo im Spätsommer die Apfeltäublinge wachsen. Also vermute ich, dass es auch einer ist.
Orangeseitlinge finde ich in diesem Winter oft. Ein schönes Leuchten in der lichtarmen Zeit.
Nerdpilze gab es natürlich auch. Der hier wuchs an Eberesche.
Dieses resupinate Rindengeschwurbel umhüllte eine Fichte. Es soll tatsächlich Menschen gebend die diesen Pilzen einen Namen geben können.
Die Sparrigen Schüpplinge sind zwar nicht mehr taufrisch aber immerhin noch als solche erkennbar.
In allerbester Verfassung dagegen fand ich diese Ziegelroten Schwefelköpfe.
Und auch einige Rauchblättrige Schwefelköpfe sind ganz frisch gewachsen.
Die Schwefelköpfe mussten mit und werden demnächst zu einer üppigen Mahlzeit verarbeitet.
Zwei Stunden im Wald und schon ist das Gefühl der Übersättigung verschwunden. Jetzt genieße ich den "Rest" des Tages mit einem schönen Buch unterm Weihnachtsbaum bzw. besser daneben.