Stadtwald Duisburg 02.01.2020 Teil 2

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 5.288 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von boccaccio.

  • Hallo zusammen,


    hier also der zweite Teil aus dem Duisburger Stadtwald, in dem es um Ascomyceten und Schleimpilze geht.


    1. Eine Kohlenbeere, die erstmal wie Hypoxylon fragiforme aussieht und auch die richtige Farbreaktion mit KOH zeigt. Die Sporen sind mit (11-15.5) µm x (6-7) µm auch passend. Einzig das Substrat irritiert mich ein wenig: Betula. Kann H. fragiforme das auch?


    2. Auf Ahorn gab es dann diesen Pyrenomyceten. Liege ich da mit Eutypa maura richtig?


    3. Noch ein Pyrenomycet, wo ich das Substrat für Alnus halte


    4. Polydesmia pruinosa


    5. An Laubholz dann noch ein Pyrenomycet.


    6. Chaetosphaerella phaeostroma


    7. Dictydiaethalium plumbeum, der in rauen Mengen an den Ästen eines umgefallenen Baumes wuchs.

    Ist er das hier auch in unreif?


    8. Trichia varia, da nur zwei Spiralleisten sichtbar sind


    9. Elateren mit mehr als 2 Spiralleisten, die kurz zugespitzt sind und gestielte Sporocarpien und Sporen ohne Netz, womit bei Trichia nur T. erecta und T. subfusca in Frage kommen würden, die aber offenbar beide selten sind. Bin ich irgendwo falsch abgebogen?


    Björn

  • GriasDi Björn,


    Hypoxylon fragiforme an Betula würd mich nicht wundern.

    Globose Kohlenbeeren werden an Buche immer als H. fragiforme angesprochen und an anderen Substraten, wie meist Hainbuche oder Eiche als H. howeanum. Makroskopisch geht das auch gut, wenn bei H. howeanum die Anamorphe Isaria umbrina dabei ist, was auch sehr oft der Fall ist.

    Ob H. howeanum auch an Buche vorkommt, wäre interessant. Ich hab wissentlich noch keine Nff davon an Buche gehabt.

    Ich hatte mal eine vermeintliche H. howeanum ohne Nff an Salweide, die sich dann auch als H. fragiforme herausstellte.

    An liabn Gruaß, aus München,

    Werner

  • Hallo Werner,


    vielen Dank für deine Einschätzung. Ich hab mich bis jetzt noch nie intensiver mit Kohlenbeeren und Co beschäftigt, kannte aber die von dir erwähnte substratbasierte Einteilung. Und da kam Birke halt nicht vor (bzw. hat die dann ja mit Jackrogersella multiforme ihre eigene Kohlenbeere, die aber zum Glück ja schon makroskopisch anders aussieht als die beiden Hypoxylonse), deshalb meine Unsicherheit/Nachfrage. Was H. howeanum auf Buche angeht, kann ich mal die Augen offen halten - Buchen haben wir hier im Stadtwald mehr als genug.


    Björn

  • Hallo Björn,

    der orangerote Fruchtkörper ist ein unreifes Dictydiaethalium plumbeum.

    Die Trichia die Du abgebildet hast, hat aber lang ausgezogene Elateren, auf Deinen Fotos gut zu sehen. Das ist Trichia decipiens, jetzt im Winterhalbjahr häufig.

    Trichia erecta und T. subsusca hat viel kleinere, braune Fruchtkörper, die wie T. botrytis aufreißen und wie Du richtig geschlüsselt hast kurze Elateren-Enden.

    LG Ulla

  • Hallo Ulla,


    aah, da hab ich die beiden Trichias wohl zu schnell hintereinander verarbeitet und hatte im Kopf noch die kurz ausgezogenen Elateren von T. varia im Kopf. Wenn ich mit lang gestielten Elateren schlüssel, lande ich dann korrekterweise bei T. decipiens.


    Björn