Dem zumindest hier recht milden und schneefreien Winterwochen ist zu verdanken, dass ich in letzter Zeit in meinem Hauswald hin und wieder nach Pilzen Ausschau hielt.
Wenn auch keine spektakulären Funde gelangen und ich die meisten Pilze in früheren Beiträgen bereits vorgestellt habe, möchte ich Euch dennoch einige Bilder zeigen.
Wer also Lust auf einige, meist recht kleine, Winterpilze hat, darf mich gern begleiten.
Beginnen möchte ich, anknüpfend an das noch nicht so lange zurückliegende APR, mit einem Rätselbild.
(APR = AdventsPilzRätsel, das einmalige und größte Pilzrätsel aller Zeiten!)
Ich hätte hierfür einen Joker gebraucht, den ich Euch ebenfalls anbiete.
Na, alles klar?
Genau. Es handelt sich um den Ahorn-Runzelschorf (Rhytisma acerinum) an Blättern vom Spitz-Ahorn.
Das Gemeine. Bild 1 hätte auch der Punktierte Runzelschorf sein können. Ist es allerdings nicht.
Den kennt ihr natürlich alle. Austernseitling (Pleurotus ostreatus). Einmal als Baby
und einmal als Teenager.
Noch ein Babybild. Junge Judasohren (Auricularia auricula-judae).
Hier im Top-Erntezustand. Nichts besonderes, aber immer wieder schön zu fotografieren.
Kennt jemand dieses Labyrinth?
Klar, das sind die Poren der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa).
Massenpilz und immer wieder ein Hingucker. Krauser Adernzähling (Plicatura crispa).
Ebenfalls extrem häufig und dennoch stets fotogen ist die Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon).
An Altholz fand ich diesen „Belag“. Hmmm?
Am gleichen Stamm dann das.
Erst ein Schnitt verriet mir die Art. Kohlen-Kugelpilz (Daldinia concentrica).
In luftiger Höhe an Hasel fand ich wie im Vorjahr kleine Keulchen.
Krüppel-Röhrenkeulen (Typhula contorta = Macrotyphula fistulosa var. contorta). Sind sie nicht schick?
Auch den winzigen Gerieften Rindenhelmling (Mycena mirata) konnte ich wiederfinden.
Hier hoffte ich auf ein besonderes Stummelfüßchen.
Aber letztlich war es zum wiederholten Male das Kugelsporige Stummelfüßchen (Crepidotus cesatii). Auch ein schöner Pilz!
Einen weiteren Basidiomyceten möchte ich euch mit dem Blassen Adermoosling (Arrhenia retiruga) zeigen.
Dieser wächst gegenwärtig zu Dutzenden zwischen Moosen an einer Sandsteinmauer in unserem Grundstück.
Winzigen Maulbeeren gleich überzieht der Gelatinöse Kugelpustelpilz (Hypocrea gelatinosa) zu Tausenden morsches Holz. Hier ein kleiner Ausschnitt.
An abgestorbenen Nadelholzästen findet man um die Jahreszeit oft kleine Haarbecherchen, wie das Lärchen-Haarbecherchen (Lachnellula occidentalis).
Auf der Rückseite des Astes entdeckte ich zuhause unter der Stereolupe einen noch kleineren unscheinbaren Becherling.
Es handelte sich um das Rindenbecherchen Pezicula cinnamomea. Auch wenn makroskpisch nicht besonders attraktiv, möchte ich es euch dennoch gern zeigen.
Viele weitere Becherchen wuchsen an Totholz, wie das Schwarzweiße Weichbecherchen (Mollisia melaleuca), welches nahezu flächendeckend auftrat.
Auch Moosbecherchen gab es während der feuchtmilden Witterung einige.
Hier ein Massenaspekt von Octospora gyalectoides an Pottia truncata, dem Abgestutzten Drehzahnmoos. Danke für die Moosbestimmung, Torsten!
Gefreut habe ich mich auch über den Wiederfund des Parasitischen Pustelpilzes (Flammocladiella decora) an den gleichen Ahornästchen wie vor einem Jahr.
An benachbarten Eichenästen konnte ich schließlich noch eine schöne Gruppe Zäher Stromabecherlinge (Rutstroemia firma) entdecken.
Völlig überraschend fand ich Ende Dezember noch einen kleinen Hexenring Violetter Rötelritterlinge (Lepista nuda). Die Pilze waren noch taufrisch
und ergaben letztlich sogar noch eine leckere Mahlzeit.
Schaun wir mal, wie sich das Pilzjahr weiter entwickelt.
Liebe Grüße vom Nobi