Arnium leporinum cf, Asci mehr als 128 Sporen

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.391 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Felli.

  • Servus,

    die Hasenköttel produzieren ständig Neues.

    Jetzt hatte ich 2 Fruchtkörper eines Arnium´s unterm Mikro.

    Der einzige fast reife Ascus beinhaltete mehr als 128 verm. 256 Sporen.

    Perithecium 1: Sporengröße der braungefärbten: 15-18 x 10-12µ,

    Perithecium 2: Sporen hyalin, 18-20 x 11-12,5µ

    Die Sporen weißen extrem seitlich liegende Keimporen auf, und die Anhängsel sind auch nicht immer zentral.

    Am Perithecienhals sind keine ( beim sehr unreifen Fruchtkörper wenige) Haare.

    Nach Schlüsselmerkmale käme ausser einer mehrsporigen A.leporinum auch A.japonense in Frage.

    Dafür sind mir aber die Sporen zu gleichmäßig.

    Hier die Bilder:

    1 Perithecien auf Hasendung.

    Das Weiße drumherum sind die Kristallausscheidungen

    Spec auf Hasenköttel


    2. Perithecienhals ohne Haare/Seten

    Sporen im Ascus reif+unreif x1000 mit Chloralschwarz

    Keimporen fast in der Mitte der Sporen

    Sporen vom 2 Fruchtkörper in Chloralschwarz gefärbt


    Doch "nur" Arnium leporinum cf

    ???

    Grüße

    Felli

  • Sehr interessant, Felli!

    Doch "nur" Arnium leporinum cf

    Ich weiß nicht, ob das noch in die Variationsbreite von A. leporinum passt.

    Ich kenne die Art nur mit deutlichen und steifen Haaren am Perithecienhals und mit 128 Sporen. Auch der extrem seitlich KP ist komisch.

    Die Asci sind in der Regel apikal verbreitert (anders als bei Lundqvist abgebildet), käme das denn hin?


    Arnium japonense wäre tatsächlich eine Option, ich hänge die Originalbeschreibung zum Vergleichen an, falls Du diese nicht hast (S. 250/51).

    Coprophilous Pyrenomycetes from Japan IV_Furuya & Udagawa, 1976.pdf

    A. absimile mit ebenfalls 256 Sporen unterscheidet sich bereits makroskopisch durch kräftige Haarbüschel.


    Liebe Grüße vom Nobi, der dieses Mal leider keinen Namen hat.

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  • Servus Nobi,

    Die unreifen Asci waren eigentlich fast zylindrisch,

    und sonst sehr leicht ballonförmig,

    also ja, apikal leicht erweitert.

    Werde morgen noch ein anderes Perithecium unter die Lupe nehmen,

    hoffentlich erwische ich es in einem guten Entwicklungszustand,

    dann sieht man weiter.

    Das PDF hatte ich schon, trotzdem Danke für´s Einstellen.

    Grüße

    Felli

  • Ich erinnere mich an einen Fund aus der Anfangszeit. Leider habe ich damals die Keimporen nicht genug beachtet. Ich denke aber, dass es sich bei deinem Fund um eine 256-sporige Variante von leporinum handelt. Ich konnte die Art noch zweimal finden, immer mit 256 Sporen. Bei einem Fund waren die Seten extrem stark reduziert, teilweise nicht erkennbar oder nicht vorhanden. So stark verschobene Keimporen konnte ich noch nicht beobachten, aber wir müssen auch immer daran denken, dass unter Kulturbedingung manchmal komische Sachen passieren. Das kann vielleicht auch mal die Ausbildung der Seten betreffen :)
    Die Anhängsel sind übrigens fast immer etwas seitlich angewachsen.

    Link
    Arnium japonense

  • Servus,

    Ralf, Danke für deine Ausführungen und den Link.


    Bin jetzt endlich dazu gekommen eine anderen Fruchtkörper zu mikroskopieren.

    Die Sporen: 19-22 x10-12µ, leicht ungleichseitig, Caudae beidseitig nicht zentral angewachsen, Keimporus leicht dezentral.

    Ascus über 300 x 80µ, lang gestielt, mit 256 Sporen.

    Seten am Hals nicht vorhanden. Aber braune Endzellen, ähnlich wie bei Schitzothecium.

    Braune Endzellen an der Halsbasis, + braune Haare am Fruchtkörper


    Ascus

    Sporen im Ascus

    Unreife Sporen mit Caudaea

    Sporenzählung


    Ich halte das jetzt eigentlich schon für A. japonense

    Spricht da noch was dagegen ?


    Grüße

    Felli

  • Ich halte das jetzt eigentlich schon für A. japonense

    Spricht da noch was dagegen ?

    Die Sporenzahl, die langen flexiblen Haare und die Tuberkel am Perithecienhals sind natürlich sehr gute Argumente für Arnium japonense!

    So schreiben Furuya & Udagawa in der Originalbeschreibung "neck covered with small black papillae."

    Das ist auf Deinen Fotos wunderbar zu sehen und so kenne ich es nicht von Arnium leporum.

    Und das wäre auch ein stabiles Merkmal, welches sich nicht auf eine Fehlentwicklung in Feuchter Kammer zurückführen lässt. Worauf man, wie Ralf bereits schrieb, natürlich stets achten sollte.


    Nun, einen Namen kannst Du nur selbst vergeben, Bernd.

    Was ich aus der Ferne sagen kann, ist, dass Arnium japonense wahrscheinlicher ist als A. leporum!

    Vergleiche dennoch nochmals kritisch mit dem von Rada verlinkten Beitrag!


    Liebe Grüße

    Nobi

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