Becherlingsartig

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.862 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Liebe Pilzfreunde,

    folgende Pilze habe ich gestern auf Sandboden gefunden. An der Stelle wuchsen sehr viele von ihnen, sie schienen aber schon etwas älter zu sein. Ich habe mal versucht, Mikroaufnahmen zu machen.

    Dabei habe ich nur Konidiensporen gefunden, die von den Hyphen abgebunden zu werden scheinen. (Sind das dann Chlamydosporen?) Schon für eine ungefähre Richtung wäre ich sehr dankbar.

    Liebe Grüße

    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    Chlamydosporen sind so eine Art Backupsicherung des Pilzes. Die sind stark dickwandig, meist melanisiert und aufällig. Die haben nix mit Konidien zu tun, das sind asexuell gebildete Sporen für die Verbreitung des Pilzes.


    Was ich am wahrscheinlichsten halte bei deinem Fund: Ich denke da an alte Stäublingsleichen, die schon mit Fremdpilzen befallen sind. Die dünne pergamentartige Außenhülle der "Becher" lässt mich auf die Idee kommen. Wie war denn die Konsistenz deines Fundes? Derb ledrig-spröde oder flexibel pergamentartig?


    Deine gezeigten Mikrobilder lassen mich auch an alte Stäublinge denken.


    Aber gut das ist nur eine Idee von mir. Zumindest für Konidiomata halte ich deinen Fund nicht.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo

    Letzte Bild , etwas jüngere Frk erinnert Makroskopisch an Disciotis venosa , auch diese Pilz in alte Stadium kann schwarz sein . Hast du Geruch testiert ?

    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo

    Letzte Bild , etwas jüngere Frk erinnert Makroskopisch an Disciotis venosa , auch diese Pilz in alte Stadium kann schwarz sein . Hast du Geruch testiert ?

    LG beli !

    Dann sollten zumindest unreife Asci und Paraphysen zu sehen sein...


    l.g.

    Stefan

  • Vielen Dank für eure ganzen Rückmeldungen und Bemerkungen.

    Die Pilze habe ich im Brachter Wald gefunden, und es scheint mir die Idee der aufgeplatzten Stäublinge eigentlich ganz plausibel.

    Sie hatten etwas Pergamenthaftes an sich, waren sehr leicht und rochen nach nichts. Das Hymenium konnte ich auch nicht ausfindig machen.

    In der Nähe standen tatsächlich auch Stäublinge, die noch geschlossen waren.

    Tja, auf die Idee aufgeplatzter Stäublinge wäre ich nicht gekommen....

    Liebe Grüße

    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Auch dei Mikrostrukturen passen ja zu diversen Bovisten. Die Basidien und generativen Hyphen der Gleba lösen sich ja sehr rasch auf, zurück bleiben eben die Capillitium - Hyphen und die Sporen, wie hier auch zu sehen. Passt also schon alles zu einem Bovist (welcher Gattung auch immer).
    Spuren von irgendeinem Befall sehe ich da nicht, weder makro- noch mikroskopisch.



    LG, Pablo.