Hi,
erstmal die musikalische Untermalung Herr Kapellmeister; Musik ab bitte:
Als "Bergfink" (=ältester Bergsteigerchor Europas) ist es klar, dass ich die "Stimmen der Berge" der Berge als Interpreten herausgesucht habe.
Ihr fragt euch bestimmt, was das ganze soll. Nun ganz einfach; einerseits ist gerade Frühling und die ganzen Frühjahrsascos stehen voll in Blüte, andererseits gilt es auch mal schon lange ausgesprochene Einladungen einzulösen. Zudem musste ich einfach auch mal wieder raus, denn aufgrund meiner nicht so schönen gesamten persönlichen Gemengelage und seit neuestem einen Pflegefall in der Familie, tut ein kleiner Ausflug wirklich mal gut.
Also bin ich mit Toffel nach Merseburg zu Ulla (lamproderma) und Gunnar (hengu) gefahren. Wir hatten uns die Tulpenbecher und für mich noch viel spektakulärer die Teufelsurnen gewünscht. Wir fuhren dann die entsprechenden Habitate gezielt an und konnten dann die Schönheiten ausgiebig bewundern und fotografieren.
Fangen wir mal an: Tulpenbecherlinge Microstroma protractum in unterschiedlichem Alter, aber noch in jedem Fall fotogen.
und in den gleichen Habitaten zu finden, sind die Teufelsurnen Urnula craterium. Hier ist der deutsche Name Programm. Es sollte mehr solche schöne schwarze Becherlingsarten geben.
Wo der Teufel seine Urnen hinterlässt, ist auch eine interessante Giftpflanze nicht weit weg. Die Gänsesterbe oder aber Bleicher Schöterich Erysimum crepidifolium hat wohl durchaus zu einigen tödlichen Vergiftungen bei Gänsen geführt. Auf jeden Fall eine wirklich beeindruckende Brassicaceae.
Als krönender Abschluss ging es zu einem leicht matschigen Steilhang (Trockenrasen) ins Saaletal. Es war dort ziemlich rutschig, so dass ich nur wenig Fotos gemacht habe. Einen Pilz konnte ich aber noch aus sicherem Stand fotografieren. Es war der Hauptgrund für den Abstecher. Wenn man mit Gunner, einem Hypogäenspezialisten, unterwegs ist, bleiben solche Pilze halt nicht aus. Es ist die Steppentrüffel Gastrosporium simplex.
Ich bedanke mich bei Ulla, Gunnar und Toffel für den wunderschönen Tag und das Zeigen der tollen Naturschönheiten.
kleiner Nachtrag: Das Bild stammt von letzter Woche. Mich hat die Mutter eines Chorfreundes angeschrieben, weil sie vermeintliche "Orangebecherlinge" gefunden habe. Anhand der begefügten Bilder war schnell klar, dass es sich um einen Prachtbecherling handeln muss. Ich bin mit Heidrun hingefahren. Ich gehe vom "Österreicher" aus; allerdings muss der noch mikroskopisch abgesichert werden. Das Bild wollte ich euch aber nicht vorenthalten.
Mikrobilder von der Urnularia und der Microstroma reiche ich gerne nach.
l.g.
Stefan