Moin zusammen! Habe mich in letzter Zeit ein wenig im Bestimmen versucht und hätte gern eure Einschätzung zu einigen Arten:
Nr 1: Büscheliger Nitrathelmling? Chlorgeruch, auf Überresten einer toten Kiefer, weißes Sporenpulver am Stiel erkennbar
Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 5.139 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Brynn.
Moin zusammen! Habe mich in letzter Zeit ein wenig im Bestimmen versucht und hätte gern eure Einschätzung zu einigen Arten:
Nr 1: Büscheliger Nitrathelmling? Chlorgeruch, auf Überresten einer toten Kiefer, weißes Sporenpulver am Stiel erkennbar
Nr 2: eine Scheiben-Lorchel? Leichter und angenehmer Pilzgeruch, sehr brüchig, auf vergrabenem (wahrscheinlich Nadel-)Holz
Nr 3: ein Dufttrichterling?
mehrere Exemplare in einigem Abstand zueinander zu finden, hauptsächlich Fichten- und Kiefernwald, sehr eigener, aber angenehmer Geruch- irgendwie frisch in Richtung Sellerie oder ähnliches, aber auch süßlich
Nr 4: entweder Fichten- oder Kiefernzapfenrübling - in unmittelbarer Nähe waren sowohl ein Kiefern-, als auch ein Fichtenzapfen vergraben. Gibt es da irgendwelche Unterscheidungsmerkmale, abgesehen vom Substrat? Bei einer Geschmacksprobe war jedenfalls nichts Bitteres festzustellen; sie waren eher wässrig und ansonsten geschmacklos.
Nr 5: Ist dies dann der Verwechslungspartner, der Fichtenzapfenhelmling? Konnte allerdings keinen (Chlor-)Geruch feststellen.
Nr 6: Ein Spaltblättling? Genaueres konnte ich leider nicht herausfinden...
Nr 7: Ist dies die Schmetterlings-Tramete? Oder gibt es hier Verwechslungsmöglichkeiten mit einer großen blauschwarzen und samtigen Zone plus einer weißen bis gelblichen Unterseite?
Ahoj,
der Spaltblättling ist schon mal richtig. Schizophyllum commune.
LG
Malone
Nr 8: Diesen hier konnte ich leider nicht einordnen...
Nr 9: Trameten? Nur welche Art? Bin mir unsicher, ob alle Bilder dieselbe Art zeigen, sie wuchsen auf zwei nebeneinanderliegenden Stümpfen, vermutlich Eiche.
Und Nr 10 sind zuguterletzt Flechten, falls sich damit auch jemand auskennt? Gefunden in der Ravennaschlucht im Schwarzwald.
Vielen Dank schonmal für eure Meinungen dazu!
Moin zusammen! Habe mich in letzter Zeit ein wenig im Bestimmen versucht und hätte gern eure Einschätzung zu einigen Arten:
Nr 1: Büscheliger Nitrathelmling? Chlorgeruch, auf Überresten einer toten Kiefer, weißes Sporenpulver am Stiel erkennbar
GriasDi lubeca,
Deine Bestimmungsversuche laufen nicht schlecht.
Ich denke Du meinst beim Nitrathelmling Mycena stipata. Das ist sehr wahrscheinlich. Der schaut genau so aus, auch das Substrat passt. Es gibt aber noch andere nach Schwimmbad riechende büschelige Helmlinge, die sicher nur mikroskopisch abzugrenzen sind.
An liabn Gruaß,
Werner
Nr 2: eine Scheiben-Lorchel? Leichter und angenehmer Pilzgeruch, sehr brüchig, auf vergrabenem (wahrscheinlich Nadel-)Holz
Auch das ist sehr wahrscheinlich. Gyromitra ancilis. Aber auch da gibt es nicht nur eine Art.
Nr 3: ein Dufttrichterling?
mehrere Exemplare in einigem Abstand zueinander zu finden, hauptsächlich Fichten- und Kiefernwald, sehr eigener, aber angenehmer Geruch- irgendwie frisch in Richtung Sellerie oder ähnliches, aber auch süßlich
Clitocybe fragrans/suaveolens mit Zusatz s.l. für im weiteren Sinn. Das ist ein Aggregat mit noch mehreren mehr oder weniger nach Anis riechenden Arten.
Nr 4: entweder Fichten- oder Kiefernzapfenrübling - in unmittelbarer Nähe waren sowohl ein Kiefern-, als auch ein Fichtenzapfen vergraben. Gibt es da irgendwelche Unterscheidungsmerkmale, abgesehen vom Substrat? Bei einer Geschmacksprobe war jedenfalls nichts Bitteres festzustellen; sie waren eher wässrig und ansonsten geschmacklos.
Ohne Zapfen eigentlich nur mikroskopisch an den verschiedenen Zystiden sicher zu bestimmen.
Nr 5: Ist dies dann der Verwechslungspartner, der Fichtenzapfenhelmling? Konnte allerdings keinen (Chlor-)Geruch feststellen.
Den würd ich mit dem gänzlich gereiften Stiel für Mycena amicta, dem Geschmückten Helmling halten. Der Fichtenzapfenhelmling ist es sicher nicht.
Nr 8: Diesen hier konnte ich leider nicht einordnen...
Das ist die Umberbraune Borstenscheibe, Hymenochaete rubiginosa. Das sollte dann ein Eichenstamm sein.
Nr 9: Trameten? Nur welche Art? Bin mir unsicher, ob alle Bilder dieselbe Art zeigen, sie wuchsen auf zwei nebeneinanderliegenden Stümpfen, vermutlich Eiche.
Schmetterlingstrameten. Auch der nächste Fund schaut danach aus.
Danke euch, Werner und Malone! Macht Spaß, nach und nach immer mehr neue Arten kennenzulernen!
Nr 8: Diesen hier konnte ich leider nicht einordnen...
Das ist die Umberbraune Borstenscheibe, Hymenochaete rubiginosa. Das sollte dann ein Eichenstamm sein.
Das war ein Zaunpfahl, kann natürlich Eiche gewesen sein.
Nr 9: Trameten? Nur welche Art? Bin mir unsicher, ob alle Bilder dieselbe Art zeigen, sie wuchsen auf zwei nebeneinanderliegenden Stümpfen, vermutlich Eiche.
Schmetterlingstrameten. Auch der nächste Fund schaut danach aus.
Ui, die unterscheiden sich ja schon sehr stark von Nr 7, allein von der Unterseite. Woran hast du die denn als solche erkannt? Die scheinen ja sehr variabel zu sein...
Nr 5: Ist dies dann der Verwechslungspartner, der Fichtenzapfenhelmling? Konnte allerdings keinen (Chlor-)Geruch feststellen.
Den würd ich mit dem gänzlich gereiften Stiel für Mycena amicta, dem Geschmückten Helmling halten. Der Fichtenzapfenhelmling ist es sicher nicht.
Gut zu wissen! Hab gerade danach geschaut - Ist es normal, dass die direkt aus den Zapfen wachsen? Im Buch steht nur "auf verrottetem Holz".
Hallo, Lubeca!
Schmetterlingstrameten sind in der Tat sehr variabel im Aussehen. Die Nummer 9 & 10 haben beide ein atypisch ausgeprägtes Hymenophor (Hymenohor = Fruchtschicht), also diese zerschlitzten, daedaloiden Poren hat man normalerweise nicht so oft bei Schmetterlingstrameten. Kann aber eben schon vorkommen.
An Fichtenzapfen können eine Menge Pilze wachsen, die normalerweise eher an "Totholz" wachsen. Nur enthalten Zapfen ähnliche Stoffe wie das Holz der entsprechenden Bäume, so daß der Pilz eben auch daher seine Nährstoffe ziehen kann. Auch da würde ich natürlich Werners Vorschlag unterstützen.
LG, Pablo.
Hi,
zudem verirren sich auch einige weitere Pilze gerne mal an Zapfen. Ich hatte auch schon Maronen und Kahle Kremplinge die an Zapfen wuchsen.
Merke: Es gibt spezialisierte Pilze, die an Zapfen wachsen, aber nicht jeder Pilz, der auch an einem Zapfen wächst, gehört dazu.
l.g.
Stefan
P.S. Werner und Pablo haben zu den anderen Pilzen ja schon alles wichtige gesagt.
Hi
Und zu den Flechten:
1. Parmelia sulcata, sehr häufige Art auf Rinde, Zweigen, Holz und auch anderen Substraten.
2. Die obere (obere Bildhälfte) ist auch Parmelia sulcata, die darunter hat wohl Isidien (kleine, stiftförmige vegetative Verbreitungsorgane) und fällt dann in den Formenkreis um Parmelia saxatilis. Wegen der recht großen Randlappen könnte dies Parmelia serrana sein. Die Arten in dieser Gruppe sind schwer zu trennen.
3. Sieht ähnlich aus wie das "Eichenmoos" Evernia prunastri, hat aber Isidien und hört daher auf den Namen Pseudevernia furfuracea. In kalten Lagen auf saurer Borke, insbesondere Totholz und Nadelgehölzen verbreitet.
Grüße aus dem Norden
Patrick
Moin und danke für die Flechtenbestimmung! Hochspannendes Thema, an das ich mich bisher noch nicht richtig herangewagt habe...
Ebenfalls Grüße aus dem Norden!