Hallo zusammen,
bei Mikroskopieren kam kurz der Gedanke an das momentan grassierende Coronavirus auf aber natürlich handet es sich um Pilzsporen. (3 Ebenen gestackt)
Orangefarbene Mehlscheibe (Aleurodiscus amorphus)
Die Orangefarbene Mehlscheibe ist ein recht häufiger, weit verbreiteter Pilz, der meist an noch ansitzenden oder am Boden liegenden Tannenzweigen vorkommt. In Gebieten ohne nennenswerte Tannenbestand ist er in Deutschland allerdings sehr selten. Mikroskopisch kann man neben den über 25 mµ großen, jodpositiven Sporen noch auffällige, moniliforme (eingeschnürte) Zystiden finden. Diese verstecken sich allerdings zwischen den riesigen, mehr als 20 x 150 mµ großen Basidien.
Die einzige Mikrozeichnung habe ich in Pilze der Schweiz gefunden, wo die Einschnürungen aber wesentlich schwächer sind.
Hier noch mal ein Präparat in Melzer 400-fach
Oberfäche und Optischer Schnitt, ohne Jodreagenz 1000-fach .
LG Karl
Kein Virus
- Karl W
- Erledigt
Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.876 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hassi.
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Tolles Portrait des Aleurodiscus amorphus, Karl!
Die Tannenbestände Sachsens kannst Du an einer Hand abzählen.
Vor vier Jahren habe ich im Elbsandsteingebirge, wo es noch einige Tannen gibt, gezielt u.a. nach dieser Art gesucht und sie auch gefunden.
Allerdings nicht so schön entwickelt, wie Du sie uns zeigst.
Das erinnert mich daran, mal wieder einen Ausflug in die Gegend zu machen.
Zur Zeit dürfte man ja wegen des Einbruches im Tourismus dort ziemlich allein unterwegs sein.
Liebe Grüße
Nobi
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Hallo, Karl!
Die versteckt sich vor mir zum Beispiel bisher erfolgreich. Obwohl es durchaus Bestände mit Weißtannen in der Umgebung gibt (und im Schwarzwald auch einige größere).
Aber ich habe die auch noch nicht wirklich gezielt gesucht. Zeichnungen der Zystiden sollten auch in FE 12 drin sein, und ganz sicher in CoNE (Corticiaceae of North Europe).Deine Bilder sind aber in jeder Hinsicht sehr gelungen und zeigen die relevanten Mikrostrukturen sehr schön.
LG; Pablo.
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Hallo zusammen,
eine wirklich sehr schön Dokumentation dieses mikroskopisch sehr reizvollen Pilzes! Was die Mikrozeichungen angeht, gibt es in FE 12 und CoNE in der Tat Skizzen, wo man ähnlich starke Einschnürungen wie in Karls Fotos sieht. Ansonsten gibt es in Nunez & Ryvardens Buch über Aleurodiscus auch eine entsprechende Zeichnung, die irgendwo zwischen der Zeichnung in den PdS und den Fotos steht.
Björn
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Tolles Portrait des Aleurodiscus amorphus, Karl!
Die Tannenbestände Sachsens kannst Du an einer Hand abzählen.
Danke Nobi,
mit den Tannen ist es hier ja nicht anders, aber ein hängender Zweig war gut bestückt.Hallo, Karl!
Die versteckt sich vor mir zum Beispiel bisher erfolgreich. Obwohl es durchaus Bestände mit Weißtannen in der Umgebung gibt (und im Schwarzwald auch einige größere).
Zeichnungen der Zystiden sollten auch in FE 12 drin sein, und ganz sicher in CoNE (Corticiaceae of North Europe).Deine Bilder sind aber in jeder Hinsicht sehr gelungen und zeigen die relevanten Mikrostrukturen sehr schön.
Hallo Pablo,
wir haben 2017 einen Förster in der Eifel gefragt, ob es irgendwo in seinem Revier noch Tannen gibt und wurden 2018 an Abies grandis fündig. In diesem und im letzten Jahr gab es Exemplare an abgeschnittenen Zweigen auf einer Weihnachtsbaumplantage (wahrscheinlich Abies nordmannia). Die mikroskopierten Exemplare sind von einem völlig überraschend entdeckten Streifen mit Abies alba, der sich durch einen Laubwald zieht. Gesucht wurde allerdings jeweils gezielt.Danke für die Literaturhinweise und schön das Dir die Mikros gefallen.
eine wirklich sehr schön Dokumentation dieses mikroskopisch sehr reizvollen Pilzes! Was die Mikrozeichungen angeht, gibt es in FE 12 und CoNE in der Tat Skizzen, wo man ähnlich starke Einschnürungen wie in Karls Fotos sieht. Ansonsten gibt es in Nunez & Ryvardens Buch über Aleurodiscus auch eine entsprechende Zeichnung, die irgendwo zwischen der Zeichnung in den PdS und den Fotos steht.
Hallo Björn,
auch Dir Danke. Die Zeichnungen in FE 12 und CoNE passen ziemlich gut und ich habe jetzt den Eindruck, dass auf meinen Bildern jeweis nur die Enden der Zystiden zu sehen sind. Jedenfalls hat es sich gelohnt mal einen Pilz zu mikroskopieren, der eigentlich schon bekannt war.
LG Karl -
Apropos Virus - habe heute gesehen, daß man den Pilzschulen zumindest die ersten Frühjahrskurse verboten hat. So etwas ist finanziell sicher nicht leicht zu stemmen. Ich wünsche allen Pilzlehrern, daß es trotzdem noch ein gutes Pilzjahr werden möge!