Altlasten ohne weitere Angaben

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.773 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von EmilS.

  • Liebe Pilzfreunde,


    beim Durchsehen alter Bilder stößt man immer wieder auf Exemplare, wo man gar keine Ahnung oder zusätzliche Informationen hat. Vielleicht ist zufällig irgendwas davon per Bild bestimm- oder zumindest weiter eingrenzbar. Versuchen kann man es ja mal.

    Danke und viele Grüße,

    Emil


    1) Hypholoma? aus einer schottischen Feuchtwiese


    2) Gibt es mehr als ein weißes Samthäubchen? Vermutlich ja, oder?


    3) Kaum bis kein Mehlgeruch.


    4)


    5)


    6)


    7)

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    1. Hypholoma elongatum oder polytrichi; im Zweifel nur mikroskopisch, bzw. nur durch die beiwachsenden Moose zu unterscheiden...

    5. Pholiota sp.; auf jeden Fall was besseres; P. spumosa oder P. mixta würden hier makroskopisch und ökologisch gut passen.

    8. weiße trockene Schnecklinge sind immer verzwickt. Wichtig ist bei so was immer der Geruch; erst recht, wenn Fagus oder Quercus als Mykorrhizapartner in Frage kommen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Emil!


    Nr. 5 hätte ich eher für einen Fälbling (Hebeloma spec.) gehalten. Nr. 4 (Peniophora laeta) kann man so abhaken; vom Rest habe ich keine Ahnung.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    klar auch das ist eine gute Option mit der Hebeloma.


    l.g.

    Stefan

  • Hallo,


    ich danke euch für eure Anregungen, ich werde dem noch mal nachgehen (soweit möglich).
    Bei der 5 hatte ich ursprünglich einen Schneckling vermutet; interessant, dass es immer wieder Funde gibt, bei denen die Meinungen weit auseinander gehen.


    Viele Grüße,

    Emil

  • Hallo,


    Nr. 3 halte ich für eine Clitocybe s.l., aus der Verwandtschaft von phyllophila oder so.


    Nr. 4 als Peniophora laeta ist ja schon geklärt.


    Nr. 5 gehe ich mit Stefan, das sollte Pholiota mixta oder spumosa sein. Die Lamellen passen nicht zu Hebeloma und der Hut scheint dann doch reichlich schleimig zu sein.


    Nr. 6 ist Rhodocybe caelata - typisch für Sand-Pioniervegetation wie Binnendünen, Steinbrüche oder ähnliches


    Nr. 7 sollte aufgrund der Rhizomorphen kein Mykorrhizapilze sein, also vielleicht eine Rhodocybe oder Clitopilus oder einfach eine Clitocybe s.l.


    Nr. 8 ist Hygrophorus penarioides. Typische Art des thermophilen Kalklaubwaldes, vor allem mit Eiche. Wird im Mittelmeergebiet riesig, kann 15-20 cm Hutdurchmesser bekommen.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Danke schön für deine Hilfe! Clitopilus caelatus, wie er jetzt heißt, hatte ich sogar tatsächlich als Arbeitstitel an dem Bild stehen. Aber das war nur aufgrund optischer Ähnlichkeit und mangels Erfahrung kein bisschen sicher.

    Hygrophorus penarioides ist interessant, die Art war mir nicht wirklich bekannt.

    Und zu Nummer 3, das Thema hatten wir ja ausführlich im PSV-Kurs, dass die Muscarin-Trichterlinge keine herablaufenden Lamellen haben. Das hatte ich auch im Kopf bei der Bildbenennung, aber die Unterscheidung zu ähnlichen Trichterlingen (z. B. C. candicans & C. krizii-josephi) ist ja ohne Spp-Abdruck usw. auch nicht ganz einfach.


    Viele Grüße,

    Emil

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Bei Nummer 5 sind ist ja auch ein recht deutliches, fädiges Velum vorhanden, das schön mit braunem Sporenstaub eingepudert ist. Also kein Hellsporer und darum auch kein Schneckling. Ich kann aber inzwischen Stefan und Andreas besser folgen in ihrer Interpretation, und neige darum auch dazu, die Fälblingsidee zu verwerfen. g:-)

    Rhodocybe caelata: Prima Idee. :thumbup:
    Hätte ich eigentlich drauf kommen sollen. Der taucht ja um Mannheim rum an einigen Standorten immer wieder auf.



    LG, Pablo.

  • Nr. 8 ist Hygrophorus penarioides. Typische Art des thermophilen Kalklaubwaldes, vor allem mit Eiche. Wird im Mittelmeergebiet riesig, kann 15-20 cm Hutdurchmesser bekommen.


    Hallo Andreas noch mal,


    über H. penarioides kann ich kaum Informationen finden, wurde wohl auch erst 2007 beschrieben. Wie unterscheidet sich die Art von H. penarius?

    Viele Grüße,

    Emil

  • Hallo Emil,


    vor allem ökologisch:

    penarioides: wärmeliebend, auf Kalkboden, vor allem unter Eiche

    penarius: nemorale/boreale Art auf sauren bis mäßig basenreichen, nährstoffarmen Böden, unter Buche


    H. penarioides ist deutlich größer und kräftiger, kann 20 cm Durchmesser bekommen


    Die Sporen sind leicht unterschiedlich, vor allem in der Breite.


    beste Grüße,

    Andreas