Chytridiomycota Olpidium luxurians

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.097 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thorben96.

  • Hallo zusammen,


    gestern konnte ich zum ersten mal eine Chytridiomycota, die an einem Ast in einem Bach war, finden.

    Vielleicht habt ihr in den Nachrichten von dem Pilz (Batrachochytrium salamandrivorans) gehört, der Salamander befällt und tötet, dieser Pilz gehört in die gleiche Abteilung Chytridiomycota.

    Hier sind die Bilder:

    1.


    2.


    3.


    4.


    5.


    6.


    7.


    VG : Thorben

  • GriasDi Thorben,

    das ist schon krass welch tolle Pilzchen Du uns da ständig zeigst. Das ist zwar sowas wie höhere Mathematik für mich, trotzdem freu ich mich immer über Deine Präsentationen aus einer anderen Welt.

    An liabn Gruaß,

    Werner

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thorben!


    Was ich zudem noch famos finde:
    Daß man von dir auch immer einen eindruck bekommt, wie diese ominösen Pilzchen makroskopisch aussehen. Und zwar trotz der Schwierigkeit, solche winzigen, kontrastarmen Strukturen zu fotografieren, sogar einen ziemlich Guten. :thumbup:



    LG; Pablo.

  • Hallo Thorben,


    danke für's Zeigen, ich hab sowas tatsächlich auch schon gesehen, aber auf die Idee Chytridiomycet bin ich nicht gekommen, daher blieb das unbeachtet. Das wird sich dank Deines Vorstellung jetzt ändern.

    Aus dem Reich der Töpfchenpilze hab ich bisher nur Synchytrium anemones untersucht.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo zusammen,


    Werner:

    Für mich ist das oft auch wie höhere Mathematik, aber versuche sie einigermaßen zu verstehen, wobei das Internet und auch andere Experten einem behilflich sind.

    Aber je schwieriger und unbekannter die Pilze sind, desto spannender werden sie, weil sich keiner damit beschäftigt.

    In diesem Fall kenne ich nur die Abteilung, aber wenn ich raten müsste, dann wäre die Ordnung Rhizophydiales eventuell passend.


    @Pablo:

    Ich muss jetzt noch ergänzen, dass dieser Pilz nicht die weißen Fäden auf Bild 1 sind, denn das ist eine vermutliche Chalara sp..

    Die anderen gelb-grünen Pünkchen sind Pollen, alle anderen Pünktchen gehören zu diesem Pilz.

    Mittlerweile gehören die Makrofotos zu meinen Dokus dazu, wie auch das sammeln von Belegen, weil ich weiß das andere Leute so besser Pilze suchen und finden können.


    Matthias:

    Das freut mich und ich bin schon gespannt, wann deine nächsten Chytridiomycotas kommen :)

    Die Synchytrium anemones kenne ich nicht, aber sie sieht interessant aus und ich halte mal Ausschau danach.

    Mein Ziel ist auch mal ein Batrachochytrium zu finden.


    VG : Thorben

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thorben!


    Das erste Bild schien mir eher als Übersichtsbild zu taugen, wie das Holz so aussieht, an dem du den Pilz beobachtet hast.
    Der Pilz selbst - hatte ich jetzt gedacht - wären die Gelkügelchen it den Tropfen dran auf dem zweiten Bild.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Thorben,


    auch von mir einen herzlichen Dank für die Vorstellung. Ich kenne Chitridiomycota hauptsächlich durch den Phytopathokurs bei Prof. Meike Piepenbring, denn da gibts auch einige phytopathogene Arten.


    Zu bemerken wäre noch, dass das sehr einfache, niedere Pilze sind. Die Sporen werden in den Pflanzen- oder Tierzellen gebildet bis diese aufplatzen und die Sporen freigesetzt werden. Bemerkenswert an der Stelle ist, dass die Sporen begeißelt sind und sich aktiv bewegen können. Oomyceten haben auch begeißelte Zoosporen, die aber anders begeißelt sind (vorne und hinten, während die Chitridiomyceten nur hinten begeißelt). Das ist auch ein physiologisches Unterscheidungsmerkmal, warum die Oomyceten eben keine echten Pilze sind.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo zusammen,


    @Pablo:

    Das erste Bild schien mir eher als Übersichtsbild zu taugen, wie das Holz so aussieht, an dem du den Pilz beobachtet hast.
    Der Pilz selbst - hatte ich jetzt gedacht - wären die Gelkügelchen it den Tropfen dran auf dem zweiten Bild.

    Genauso ist es auch. Nur sind halt die Pollen von weitem nahezu identisch.


    Stefan:

    Für mich sind die Chitridiomyceten absolutes Neuland und erst durch Matthias, wusste ich das diese auch Phytopatogen sind.

    Ich hoffe das mein Fund bestimmt werden kann.


    VG : Thorben

  • Hallo Thorben,


    kennst Du denn jemanden, der sowas bestimmen kann oder könnte oder hast Literatur dazu? Man findet ja einiges drüber, aber so richtig, dass man was bestimmen könnte ist jenseits der Phytos schwierig ausfindig zu machen.

    Die sind ja auch noch recht merkmalsarm und zudem wohl heftig untererforscht.

    Aber Synchytrium anemones ist mikroskopisch wirklich genial, kann ich nur empfehlen. Da stell ich bei Gelegenheit mal was ein, es gibt ja noch nicht so viele Mikros im Netz davon.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias,

    kennst Du denn jemanden, der sowas bestimmen kann oder könnte oder hast Literatur dazu?

    Ich arbeite gerade daran jemanden zu finden und hoffe das diese Person mir bei der Bestimmung weiterhelfen kann.

    Literatur habe ich dazu noch keine, aber fürchte, dass ohne eine Kultur eine Bestimmung nicht möglich ist.


    Man findet ja einiges drüber, aber so richtig, dass man was bestimmen könnte ist jenseits der Phytos schwierig ausfindig zu machen.

    Die sind ja auch noch recht merkmalsarm und zudem wohl heftig untererforscht.

    Das stimmt und deshalb müssen auch so welche Pilze gezeigt werden, damit sich mehr Leute dafür Interessieren.

    Auch gibt es sicherlich Experten, die nur darauf warten, dass Material reinkommt, denn meistens findet die Forschung im Labor statt und das selber Suchen entfällt.

    Für die Erynia nebriae musste ich auch lange warten bis ich jemanden gefunden hatte, der sich dafür interessiert und was ist passiert, es wurde eine Arbeit über diesen Pilz geschrieben.

    Aber Synchytrium anemones ist mikroskopisch wirklich genial, kann ich nur empfehlen. Da stell ich bei Gelegenheit mal was ein, es gibt ja noch nicht so viele Mikros im Netz davon.

    Dann muss ich mal schauen, dass ich diese auch irgendwann einmal finde. Aber bisher bin ich mit anderen Pilzen ganz gut beschäftigt.


    VG : Thorben

  • Hallo zusammen,


    ich denke das ist Olpidium luxurians, der auf Pollenkörnern wächst.

    Folgende Literatur habe ich verwendet:

    Die Pilze Deutschland, Österreichs und der Schweiz IV. Abteilung Phycomycetes Seite 24-33

    Aquatic Phycomycetes by Frederick K. Sparrow (1960) Seite 128-157

    Das Leben im Wassertropfen. Seite 220


    Im Mikroskopie-forum (Siehe hier) gibt es ebenfalls eine Fund der meinem ähnlich ist.


    Interessant ist, dass erst im "Das Leben im Wassertropfen" steht, dass die Olpidium luxurians auch andere Pollen von der Weide, Erle und Birke befallen kann.

    Leider finde ich keine weiteren Infos die Aktuell sind.


    VG : Thorben

  • thorben96

    Hat den Titel des Themas von „Chytridiomycota“ zu „Chytridiomycota Olpidium luxurians“ geändert.