Endlich ein Pilz und nicht die Spur einer Ahnung

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.514 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.

  • Hallo Ihr Lieben,


    gestern fand ich endlich wieder einmal einen, aber nur einen einzigen!, Pilz. Und dann natürlich einen, bei dem ich nicht die Spur einer Ahnung habe was dies sein könnte. Und nachdem dies der einzige Pilzfund war wäre es schön wenigstens eine grobe Richtung zu haben was dies vielleicht sein könnte.


    Funddaten: 03.05.2020, Altmühltal, Hahnenkamm, sehr kalkhaltig, Mischwald mit überwiegend Laubbäumen, darunter Buchen, Eschen und Fichten. An der Schnittstelle eines am Boden liegenden Baumes - welcher Baum dies war kann ich nicht sagen. Durchmesser des Pilzes aus der Erinnerung ca. 5 cm. Die Konsistenz war weich, elastisch. Kein Geruch.


    Vielen Dank für Eure Hilfe.


    Liebe Grüße


    Maria



    Hier die Unterseite mit der Bruchstelle - andere Fotos habe ich leider nicht

  • Hallo Maria,

    bei Deinem Fund tippe ich auf einen Ascomyceten schon von der Konsistenz her.

    Falls das Substrat eine Fichte war vielleicht eine Scheibenlorchel - Gyromitra ancilis.

    Die hatten wir schon Ende März im Harz gefunden.

    An Laubholz wächst Gyromitra parma, aber die kommt im Jahr meist etwas später.

    Da müßte man also auf jeden Fall mikroskopieren um zB. anhand der Sporen die Richtung zu bekommen.

    Reif dürfte der Pilz sicher sein.


    LG Ulla

  • Hallo Ulla,


    vielen Dank!


    Ich bin mir eigentlich fast sicher, dass dies ein Laubholz war. Und nachdem ich dort jedes Jahr bin (Speise-Morchel wachsen genau dort in Massen wenn sie denn wachsen) habe ich einmal meine Fotos der letzten Jahre gesichtet. Auf diesen Fotos sehe ich dort ausschließlich Laubholzstämme am Boden liegen. Aber einen Nadelbaum kann ich natürlich nicht gänzlich ausschließen. Leider komme ich dort zur Zeit auch nicht mehr hin, werde aber Michael fragen ober er nicht Lust hätte einen kurzen Abstecher dorthin zu machen.


    Wäre ja schon ein toller Fund :)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,


    spontan habe ich bei dem Pilz sofort an die Wellige Wurzellorchel (Rhizina undulata) gedacht, zumal Du schreibst, dass am Fundort auch Fichten wachsen. Wie Ulla schon schrieb, müsste man natürlich mikroskopieren, um sie oder eine der Scheibenlorcheln zu bestätigen.


    Liebe Grüße

    Nobi

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    Chips: 72

  • Danke Nobi


    Ich habe versucht mich da ein wenig einzulesen aber irgendwie denke ich, dass die Angaben die ich zur Welligen Wurzellorchel gefunden habe evtl. nicht ganz passen. Mein Pilz wuchs direkt auf der Schnittstelle (keine Ahnung wie das perfekte Wort dafür ist) des gefällten am Boden liegenden, verrottenden Baumes. Kann/Macht dies die Wellige Wurzellorchel auch?
    Ich besuche diesen Platz nun im dritten Jahr in Folge. Wenn dort eine Brandstelle war, dann muss dies vermutlich lange vorher gewesen sein. Direkt an der Fundstelle wachsen soweit ich mich erinnere keine Nadelbäume, die stehen ein ganzes Stück (vielleicht 10 Meter oder so) entfernt. Aber so ein Baumstamm kann da natürlich schon liegen.


    Dieses Foto habe ich 2018 gemacht. Ich müsste damals eigentlich ziemlich genau dort gestanden haben wo der Baumstamm heute noch liegt wodurch man diesen leider, wie auf den anderen Fotos auch, nicht sieht.

    Spannend jedenfalls.


    Liebe Grüße


    Maria



    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Der bemooste Stamm auf dem zuletzt gezeigten Bild ist definitiv Nadelholz, sehr wahrscheinlich Fichte.

    Den Becherling würde ich am ehesten für eine der Scheibenlorcheln halten. An Nadelholz mit hoher Wahrscheinlichkeit eben Gyromitra ancilis (Scheibenlorchel), aber sicher wird das erst mittels mikroskopisch reinlinsen. Wobei man bei diesem fruchtkörper sogar sehr gute Aussichten auf eine Bestimmung hat, denn der ist auf jeden Fall reif. g:-)
    Warum dieses scheusliche "wahrscheinlich" und "unsicher" wieder?
    Also auf die Gefahr hin, gleich ein vielfaches entnervtes Aufstöhnen durch den Äther wahrzunehmen, aber >so sieht's nach einigermaßen aktuellem Stand aus<.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    ich halt wieder und meine Unfähigkeit mit den Bäumen ...


    Vielen Dank und ich glaube der Link war jetzt eher nicht zu meiner Erhellung gedacht, da verstehe ich nämlich gar nichts. Für mich wichtig ist, dass eine Scheibenlorchel auch so aussehen kann. Die, die ich bisher gefunden habe sahen anders aus und waren auch viel dünner. Die waren aber auch bisher immer viel jünger. Wieder etwas gelernt.


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Maria!


    Schaugst:



    Die können schon recht fette Flatschen bilden.
    und es ist ja so, daß bis vor ein paar Jahren alle scheibenförmigen Gyromitras an Nadelholz einfach als "Gyromitra ancilis" bezeichnet wurden. Weil man es einfach nicht anders wusste.
    Kann man nach wie vor immerr noch so machen, und einfach ein "s.l." hinten an den namen hängen, dann passt das auch.



    LG; Pablo.