Tannenwipfel-Honig

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  • Hallo ihr Lieben,


    ich hatte ja in Alex’ Thread (Link) angekündigt, dass ich den Sirup mal mit Tannenspitzen, genannt auch Tannenwipfel (find ich so niedlich, erinnert mich irgendwie an Wichtel) versuchen möchte. Nun, ich hab’s getan, aber Honig ist es geworden, nicht Sirup, hier der Bericht:


    Vorletztes Wochenende war ich in meinem Tannenwäldchen sammeln; zum Glück hängen viele Äste tief, sodass das Abzupfen kein Problem war. Zusammengekommen waren insgesamt 400 g Tannenwipfel (trocken gewogen). Nachdem ich im Netz mehrere Rezepte gelesen habe, ist mein Honig so zustande gekommen:


    Zutaten:

    400 g Tannenwipfel

    2 l Wasser

    1 Zitrone unbehandelt

    1,5 kg Rohrzucker, braun

    3 Prisen Salz


    Die trocken abgewogenen Wipfel (400 g) habe ich gründlich gewaschen, dann in einem Topf mit 2 l kaltem Wasser übergossen (laut Rezept 1 l Wasser pro 200 g, die Wipfel sollen gut mit Wasser bedeckt sein) und über Nacht stehen lassen.




    Damit die Wipfel im Wasser bleiben, habe ich einen Teller obendrauf gelegt und den Topf mit Deckel abgedeckt.


    Am nächsten Morgen duftete das Wasser schon ganz lecker und schmeckte relativ bitter. Eine Zitrone musste noch dran glauben – in Scheiben geschnitten zugefügt. Der Topf kam dann auf die Herdplatte und das Ganze durfte ca. 2 Stunden köcheln (zugedeckt).


    Danach habe ich den Saft abgeseiht, am besten geht das mit einem Tuch (in ein Sieb gelegt), um die Wipfel und Zitronenscheiben dann auch auspressen zu können. Für solche Zwecke nutze ich die im Handel erhältlichen Waschbeutel mit Reißverschluss, das geht prima damit, besonders das Ausdrücken (gut geeignet auch beim Herstellen von Frischkäse).


    An Flüssigkeit waren etwa 1,5 l übrig. In diese habe ich 1,5 kg braunen Rohrzucker und 2 oder 3 Prisen Salz eingerührt und wieder zum Kochen gebracht. Langsam auf kleinster Stufe im halb abgedeckten Topf (Deckel ein bisschen versetzt drauflegen) köcheln lassen und köcheln lassen und köcheln lassen. Gute drei, eher vier Stunden hat‘s gebraucht, bis der Honig die gewünschte Konsistenz hatte.


    Dazu habe ich immer wieder ein bisschen Honig auf einen kalten Teller gegeben und geschaut, wie die Konsistenz im erkalteten Zustand ist. Leider habe dann zwischendurch vergessen, noch Fotos zu machen. Sobald die richtige Konsistenz erreicht war, kochend heiß in kleine Gläser abgefüllt und langsam in eine Wolldecke gehüllt auskühlen gelassen. Bevor ich den Deckel aufs Glas schraube, lege ich immer noch eine doppelte Schicht Frischhaltefolie über das Glas. Der Deckel schließt besser und die Gummidichtung nimmt keinen Geschmack an.




    Was soll ich sagen: Der Geschmack ist eine Wucht, karamellig, leicht rauchig, ganz bisschen bitter, ein bisschen nach „Wald“, aber Tanne eher nicht.


    Hier frisches selbst gebackenes Brot, Creme fraiche und Tannenwipfel-Honig drauf - hmmmmmm - ein Gedicht zum Frühstück.


    Nächstes Mal würde ich ihn nicht mehr mit Rohrzucker, sondern mit normalem Zucker kochen, weil das Karamellige vom Rohrzucker schon arg rauskommt. Schmeckt zwar, aber verdeckt das Tannenaroma doch ziemlich. Ich habe aber (noch) keinen Vergleich. Falls ich noch dazu komme, probiere ich eine zweite Charge, eventuell plündere ich auch unsere Fichten im Garten, die gerade auch ganz viele junge Wipfel haben.


    Grüßle

    Heide



    Liebe Grüßle

    Heide



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  • Hallo Heide!


    Klasse :thumbup: Vielen Dank für Dein Bericht! ==Pilz23


    Mein "Fichtenhonig" ist auch schon fertig, am Wochenende gemacht. Es hat gut geklappt, ich muss morgen bei gutem Licht Bilder machen :) Er hat etwa selbe Farbe wie auf Deinen Bildern. Durch das Kochen wurden 2,5l Zucker-Fichten-Wasser auf etwa 1,6l reduziert. Geschmacklich habe ich den "Honig" leider noch nicht probiert weil ich momentan ketogene Ernährung mache (ganz ohne Zucker), meiner Familie schmeckt er aber ;) Er duftet sehr sehr lecker nach Nadelwald!

  • Ach, jetzt weiß ich wieder, den dunklen Zucker nahm ich bei Waldmeister Gelee. Keine gute Idee gewesen. Der dunkle Zucker ist zwar lecker, aber ist zu dominant.


    Mach den Tannensirup nochmal, noch sind die Wipfel frisch und grün.

    Man kann die jungen Wipfel auch trocknen und als Gewürz verwenden. Das würde ich gerne ausprobieren. Hier gibt es nicht viele Tannen, ich muß weit mit dem Rad fahren.

    Was man machen kann und das habe ich auch schon gemacht. Die Ahornblüten zu Sirup verarbeiten. Dieses Jahr gibt es wieder viele Blüten. Voriges Jahr war nix. Wird so gemacht wie alle Blüten.

  • Hallo Alex, ich bin noch nicht dazu gekommen, den Fichtenhonig zu "basteln". Aber am Wochenende ... hoff ich doch. Ich hatte den braunen Zucker vor allem deshalb genommen, weil auch mein Enkelchen zwei Gläser davon kriegt, und bei Zucker sind die Eltern ein bisschen "streng". :gpfeiffen: Beim Fichtenhonig mach ich das anders. g:D


    Ketogene Ernährung ist interessant, Alex. Magst du mal berichten, was sie bei dir bewirkt? Vor einigen Jahren hab ich auch mal mit dem Gedanken gespielt anlässlich meiner Erkrankung, aber es war mir dann doch zu aufwendig. :grotwerd:


    Teddyhexe, warte nicht auf den Husten, der Honig schmeckt zu gut! g:D Ahornblüten-Honig? Auch eine gute Idee, danke! Holunderblüten-Honig haben wir schon ein paarmal gemacht, schmeckt auch sehr lecker.


    Grüßle

    Heide

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  • Hallo Heide,

    Ketogene Ernährung ist interessant, Alex. Magst du mal berichten, was sie bei dir bewirkt? Vor einigen Jahren hab ich auch mal mit dem Gedanken gespielt anlässlich meiner Erkrankung, aber es war mir dann doch zu aufwendig.

    Ich habe massive Gewichtsprobleme. Ich habe schon zwei mal in meinem Leben über 40 kg zu- und wieder abgenommen gehabt. Jetzt versuche ich mit gelegentlichen 4-6 Wochen langen keto-Phasen mein Gewicht um grünen Bereich zu halten. Funktioniert auch ganz gut. Keto ist für mich keine Endlösung und kein Supermittel, mir ist schon klar dass ich an meinem Gewichtsproblem auch sonst arbeiten muss. Nichtdestotrotz, funktioniert keto bei mir wunderbar um schnell aber auch gesund abzunehmen wann etwas Übergewicht schon da ist.


    So, jetzt die Bilder von unseren Fichtenwichtelwipfel :)





    Hier ein Glas stark von hinten belichtet um die roten Töne zu zeigen, ansonsten sieht der Honig eher schwarz als rot aus

  • Hallo Ihr,

    kleinen Tipp - gebt etwas Harz noch dazu. Hebt den Geschmack des Sirups oder wie hier gesagt wird Honigs noch um einiges:

    Und, so ganz nebenbei, die Triebe kann man noch ganz anders hervorragend verwenden. Googelt einmal oder fragt.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria, ich frage :). Du kannst auch gerne ein paar Links posten falls Du was Bestimmtes meinst.

    Ich habe noch ein Glas Fichtenwipfel mit Zucker vermengt und erst mal geschlossen auf Fensterbank gestellt, damit Sonnenlicht einwirkt (soll traditioneller Hustensaft werden).

    Und einen Teil der gesammelten Fichtenwipfel habe ich noch getrocknet um später als Zutat für Kräutertees zu verwenden, bzw. den schwarzen Tee damit zu aromatisieren.

    Ich weiß dass man sie roh essen kann, fand ich aber nicht sooo lecker.

  • kleinen Tipp - gebt etwas Harz noch dazu. Hebt den Geschmack des Sirups oder wie hier gesagt wird Honigs noch um einiges

    Das ist ja interessant... Auf die Idee bin ich nicht gekommen. Wie kann ich Fichtenharz am besten bekommen? Einfach auf die Stämme schauen wo welcher austritt?


    Ich verarbeite seit ein paar Jahren junge harzige Kiefernzapfen zum Sirup und Konfitür (hier mein Bericht), dort ist Harz enthalten und es schmeckt mir wunderbar. Ich habe gerade am kommenden Wochenende vor die nächste große Partie für das kommende Jahr herzustellen. Alles was ich im Vorjahr gemacht habe ist entweder verschenkt oder gegessen worden.

  • kleinen Tipp - gebt etwas Harz noch dazu. Hebt den Geschmack des Sirups oder wie hier gesagt wird Honigs noch um einiges

    Das ist ja interessant... Auf die Idee bin ich nicht gekommen. Wie kann ich Fichtenharz am besten bekommen? Einfach auf die Stämme schauen wo welcher austritt?


    Ich verarbeite seit ein paar Jahren junge harzige Kiefernzapfen zum Sirup und Konfitür (hier mein Bericht), dort ist Harz enthalten und es schmeckt mir wunderbar. Ich habe gerade am kommenden Wochenende vor die nächste große Partie für das kommende Jahr herzustellen. Alles was ich im Vorjahr gemacht habe ist entweder verschenkt oder gegessen worden.

    Hallo Alexander,


    das Harz nimmst Du einfach von einem Baum ab (an vielen Nadelbäumen findest Du Harz) und gibst es dann mit in die Flüssigkeit und den Fichtenspitzen. Im Harz sind oft noch kleine Holzrestchen oder was weiß ich, aber die bleiben ja dann später mit den Fichtenspitzen im Sieb oder Tuch. Nicht zu viel nehmen.

    Die Fichtenspitzen roh einfach so zu essen finde ich jetzt auch nicht so prickelnd. Sie schmecken ja säuerlich und damit passen sie meiner Meinung nach ganz gut zu Salaten oder ähnlichem. Z, B, in den Kartoffelsalat gemischt. Den Ideen sind da eigentlich keine Grenzen gesetzt.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Super, Alex, wenn das Abnehmen mit Keto so gut klappt! Auf jeden Fall viel gesünder als irgendwelche Null-Diäten oder so komisches Zeugs zum Trinken. <X Du hast ja eine gute Portion Fichtenwipfel-Honig gemacht, sieht lecker aus! :daumen:


    Ich habe heute unsere Fichte ein bisschen geplündert, gekocht sind die Wipfel schon, jetzt lass ich sie über Nacht ziehen und morgen koche ich den Sirup mit normalem Zucker. Ein bisschen Harz habe ich auch beigefügt. Bin gespannt, wie er schmeckt.


    Danke, Maria, für den Tipp mit dem Harz! ==Pilz25 Ich bin gespannt, ob ich zu vorsichtig bei der Menge war und man überhaupt etwas schmeckt. Was ich noch probieren wollte, ist ein Likör ausFichtenwipfel mit Kandiszucker. Mal schauen, der Kandiszucker steht immerhin schon im Vorratsschrank. ==11


    Grüßle

    Heide

    Liebe Grüßle

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