Die Marone - dickstielig oder schlankstielig

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.241 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Liebe Pilzfreunde,


    die Marone erkenne sogar ich als relativer Pilzanfänger sehr schnell. Dennoch verunsichert mich immer wieder, dass sie einmal mit einem schlanken Stiel auftritt und manchmal einen richtig dicken Fuß aufweist.

    Gibt es mehrere Arten der Maronen oder ist das von den Faktoren der Umgebung abhängig?


    In all meinen Pilzführern finde ich keine näheren Informationen dazu, aber ich bin sicher, hier gibts ein paar Experten und ein paar Meinungen dazu. Ich bin gespannt und freue mich auf eine lebhafte Diskussion!


    Liebe Grüße, Karolin





    P.S.: ich weiss nicht warum dass eine Bild kopfüber erscheint, bei mir auf dem PC ist es richtig herum. Sorry

  • GriasDi Karolin,

    das ist eine super Frage, an die ich mich gleich dranhängen möchte.

    Ich denke schon, dass es Pilzindividuen gibt, und da mein ich nicht einzelne Fk, sondern Mycelien, die "eigene abweichende Eigenschaften" haben.

    Ich kenne Fundorte in typischen Maronenfichtenwäldern, wo seit Jahren Maronen mit außerordentlich dicken, oft sogar hohlen Stielen wachsen. Ich bin mir sicher, dass die aus einem Mycel wachsen.

    Ich kenn sogar eine Stelle, wo Steinpilze wachsen, die immer total untypisch spitzhütig sind. Ich hab das immer als sowas wie "genetisch bedingte Mutationen" interpretiert.

    Bin auch sehr an Euren Meinungen interessiert.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo Karolin,


    meiner Erfahrung nach hat das etwas mit dem Standort zu tun. Im dichten Gras sind die meist dünnstieliger weil sie sich nach oben arbeiten müssen und an freieren Flächen bleiben die kompakter. Das ist aber nur eine Vermutung.


    VG Jörg

  • Vielen lieben Dank für Eure Antworten. Ich werde nochmal intensiver auf die Standorte achten im nächsten Herbst. Ich meine, die kompakteren eher im dunkleren Fichten-Mischwald gefunden zu haben.


    Ich glaube auch dass die mit den dickeren Stielen besser geschmeckt haben, aber meist war es eine Mischpfanne.....schwer zu sagen


    Vielleicht ist dass alles auch nur Einbildung, weil die mit den dicken Stielen an Steinpilze erinnern....

    Wobei ich junge frische Maronen immer jedem Steinpilz vorziehen würde, aber das ist wohl Geschmackssache

    begeisterter Pilzanfänger und Foren-Noob.

    Habt ein wenig Nachsicht mit mir <3

  • Hi


    Ich denke es gibt die bessere und die schlechtere Marone. Hier vor Ort gibt es diese schlabber Maronen die sind auch meistens dünner vom Stiel. Oder ebend die mit dem dicken Stiel die auch etwas fester sind. Aber dafür fahre ich dann weiter weg aber es lohnt sich. Irgendwie müste man die Maronenröhrlinge mal aufteilen da gibt es halt Unterschiede.


    LG Tomas

  • Hi


    Ich denke es gibt die bessere und die schlechtere Marone. Hier vor Ort gibt es diese schlabber Maronen die sind auch meistens dünner vom Stiel. Oder ebend die mit dem dicken Stiel die auch etwas fester sind. Aber dafür fahre ich dann weiter weg aber es lohnt sich. Irgendwie müste man die Maronenröhrlinge mal aufteilen da gibt es halt Unterschiede.


    LG Tomas

    Hallo Tomas,

    das wurde hier schon öfter diskutiert, aber genetisch sollen die dünnstieligen Schlabber- und die festen Gnubbelmaronen wohl gleich sein. Ich denke schon, dass der Standort grundsätzlich eine Rolle spielt, dass aber, wie Werner schreibt, die Myzelien unterschiedliche Anlagen haben und so entweder die Schlabber- oder eben die begehrteren Gnubbelmaronen hervorbringen. Eigentlich würde es lohnen, das in der nächsten Saison (falls die nicht ausfällt) einmal zusammenzutragen und zu dokumentieren. Hier im Forum sind ja ziemlich viele Pilzbegeisterte unterwegs, da sollte das doch funktionieren. Ich habe beispielsweise auch einige Orte, an denen immer wieder die festen Maronen zu finden sind.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hi Claudia


    Das werde ich diesmal machen. Ich finde dieses Maronen Thema auch recht interessant. Ich werde im Herbst oder wenn FK dann erscheinen mal Aufnahmen machen vom Standort in Hövelhof/ und in Warstein da gab es wirklich krasse Unterschiede vom FK. Denn Vergleich aus Dänemark werde ich diesmal wohl nicht machen können wegen der Grenze und dem Virus.


    LG Tomas

  • Hi,


    nur eine Anmerkung zu "genetisch gleich". Da muss man wissen, welche Loci (spezielle DNA-Abschnitte) untersucht wurden. Leider ist die ITS (ein für Pilze oft verwendeter Ausschnitt) allein nicht aussagekräftig genug. Das kann man in der Endkonsequenz nur sagen, wenn man das Gesamtgenom beider Maronenformen untersucht hat. Ausschließen würde ich 2 Maronencladen IMHO nicht.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo zusammen,

    Dass der Standort eine Rolle spielt steht glaube ich außer Frage (gerade bei Steinpilzen ist das teilweise krass wie langstielig die unter dicker Moosschicht sein können), aber mir geht es ein bisschen so wie Werner: ich kenne Standorte wo Maronen trotz recht dünner Moosschicht aus (augenscheinlich) einem Myzel in größeren Mengen, dafür eher dünnstielig und klein daherkommen. An anderen Standorten (vor allem unter Laubbäumen) kommen Jahr für Jahr richtig kräftige Brummer. Wird allerdings wahrscheinlich schwierig, das sicher aufzudröseln, da ja auch Bodenbelag übers Jahr veränderlich sein kann. Wann und wie Pilze Fruchtkörper bilden ist wohl schwer sicher nachzuvollziehen, da von sehr vielen Faktoren abhängig und bei Symbiosepilzen schier unmöglich im Labor reproduzierbar.

    Viele Grüße

  • Moin,

    die Frage habe ich mir vor Jahren auch schon mal gestellt und sie hier gepostet. Dazu hatte nobi dann diese Antwort geschrieben:


    Zitat
    Zitat von Daniel224 Weiß jemand etwas dazu?

    Es handelt sich dabei um eine einzige Art, Daniel.

    Je nach Standort kann die Marone (Imleria badia) in zwei verschiedenen Formen vorkommen.

    So wächst an feuchten, moosig-grasigen Stellen die sogenannte "Grasmarone", meist langstielig, weichfleischig und mit hellbraunem, oft schmierigen Hut.

    In der Nadelstreu sind die Maronen robuster, festfleischiger und haben einen dunkelbraunen, samtigen Hut.


    LG, Nobi


    Dazu hatte ich einmal im selben Jahr online gesucht, bis ich auf eine ältere Arbeit, Studie?, aus der DDR gestoßen bin, die das auch so erklärt.

    Da sagnten die Autoren, daß ihnen die weicheren "Grasmaronen" besser schmecken würden, weil sie sie für aromatischer halten, so viel ich mich erinnere.

    Ich versuche mal, das wiederzufinden. Die haben das wohl auch als eine Variation bezeichnet, je nach Standort, hab aber den genauen Wortlaut nicht mehr im Kopf.


    LG
    Daniel