Hallo in die Runde!
Folgender Fund stamm vom 15.12.2019 (nach starken Regenfällen) von einer Flugsanddüne bei Mannheim, also von einer nährstoffarmen Sandtrockenrasengesellschaft, vergesellschaftet an der Stelle zB mit Tulostoma brumale, Tulostoma melanocyclum und Hygrocybe cf conicoides...
Eingesammelt hatte ich den eigentlich nur, um für die dortige Kartierung noch fix Gamundia striatula aufschreiben zu können.
Weil so wirkte der erstmal makroskopisch auf mich. Unterm Mikro hat er dann aber Ärger gemacht.
Also die Pilzchen sind recht klein (Hutdurchmesser bis 2cm), das sporenpulver ist im (sehr spärlichen) Abwurf blass graubraun, ein richtiger Rosaton kaum erkennbar.
Huthaut ist nicht abziehbar; Geruch unbedeutend; Stiel makroskopisch (Lupe) fein bereift.
Die Sporen sind dickwandig, inamyloid, in BWB und Kongo erscheint die Sporenwand vereinzelt ganz schwach unregelmäßig rauh, wie mit einzelnen, winzigen Warzen besetzt.
Pleuros fehlen, Cheilos siehe Bilder, null gloeophere Hyphen oder Gloeozystiden; alle Septen ohne Schnallen.
Nach einigem Hin und Her und Theater habe ich mich mit mir auf die Gattung Rhodocybe verständigt, und da geht dann im Grunde nur noch Rhodocybe hirneola - die MIkromerkmale passen auch ganz gut, wenn ich das richtig verstehe, aber makroskopisch ?!?
Ich meine, die Literatur und Abbildungen, die ich zu der Art dingfest machen kann, sind ohnehin reichlich spärlich, aber was mir da von plausiblen Quellen als Rhodocybe hirneola verkauft wird, sieht makroskopisch schon meistens etwas anders aus. oder mag es daran liegen, daß diese Kollektion einfach stark verregnet ist?
Frage also: Kennt jemand von euch Rhodocybe hirneola, oder hatte sowas hier schon mal in der Hand?
Oder wüsste ein wirklich gutes Stückchen Literatur, wo man noch weiter vergleichen könnte (FN, Gröger, Ludwig, also das Gängige habe ich schon durch)?
LG; Pablo.