Hexenröhrlinge?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 13.823 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von jensis.

  • Hallo zusammen,


    war heute wieder unterwegs. Neben vielen Maronen und einer Hand voll Steinpilzen fand ich meine ersten Hexenröhrlinge.


    Liege ich mit meiner Bestimmung richtig?


    Mich macht es etwas stuzig, dass manche einen gesprenkelten und manche einen eher gestreiften Stil haben. Sind es zwei unterschiedliche Arten?


    Ich persönlich habe etwas Angst vor dem Satansröhrling. Was sind die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zum Hexenröhrling? Kann man die beiden überhaupt verwechseln oder sind sie doch zu unterschiedlich?


    Freue mich auf eure Hilfe.


    Hier nun die Bilder:


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    Sind Hexenröhrlinge gute Speisepilze? Ist der Geschmack vergleichbar mit einem anderen Pilz?


    Habe das blöde Gefühl, dass es so langsam mit den Steinpilzen bei uns zu Ende geht. Nachdem ich letzte Woche noch einen ganzen Korb voll fand, waren es heute leider nur eine Hand voll. Vielleicht kommt ja nochmal ein Schwung.


    Vielen Dank & Grüße
    Ani

  • Hi Ani,


    die Pilze sehen alle nach Hexen aus.
    Kann leider nichts vom Geschmack sagen, ich hab noch keine Gegessen!


    Der Satansröhrling sticht durch den Hut ganz gut raus, der ist grau bis Grauweisslich erinnert an einen Totenschädel...
    Er verursacht Magen Darm Probleme ist also giftig!


    Ist also eigentlich unwarscheinlich das du den Satansröhling mit einer Hexe verwechselst.


    Ich würde da mehr nach dem Schönfußröhrling schauen wenn du den Netzstieligen Hexenröhrling sammelst und diesen mit dem Schönfußröhrling verwechselst, aber auch hier ist wieder der Hut die Antwort, der wird nie so braun wie bei einer Hexe.


    Schau mal z.B hier:
    fm00053-schoenfussroehrling.html



    Ich hoffe das hilft etwas weiter.


    Gruß Benny

    Pilze muss man kennen "lernen" das ist ähnlich wie bei Freundschaften... ;)


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    den Gang zum Pilz-Sachverständigen! Keine Essensfreigabe im Forum!

    Einmal editiert, zuletzt von Benny M. ()

  • Ich schliesse mich Benny an, es sollte der flockenstielige Hexenröhrling sein...aber keinesfalls ein Satansröhrling....
    Der Netzstielige Hexenröhrling ist roh giftig und bei dem flockenstiehligen....gibt es diverse Meinungen...!
    Fakt ist, das Gift COPRIN ist ein Gift das beim "blanchieren" und gutem durchbraten seine Giftigkeit verliert und deshalb kann der flockenstielige Hexenröhrling als Speisepilz betrachtet werden.
    Das gleiche gilt für den Netzstieligen Hexenröhrling nur MUSS bei diesem Pilz 3 Tage vor und 3 Tage nach dem Verzehr auf Alkohol verzichtet werden......!!!
    Es gibt unterschiedliche Unverträglichkeiten...Magen/Darm....
    Coprin: Schweissausbruch, Übelkeit, Erbrechen...!!!


    Die Pulivinsäure ist für die Verfärbung zuständig und hat nichts mit der Giftigkeit zu tun.
    Pulvinsäure Derivate transportieren lediglich Kalium und Cäsiumionen aus dem Mycel in den Fruchtkörper....
    Pulvinsäure und Sauerstoff: Chemische Reaktion blauer Farbton..bei der Erhitzung verschwindet der blauton wieder!


    Dies ist keine Essensfreigabe!!!!!

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für eure ausführlichen Antworten.


    Mmmh, in meinen Büchern wird er als sehr guter Speisepilz bezeichnet, wenn er gut gegart ist.
    Wie lange sollte man ihn denn braten, dass er seine Giftigkeit verliert?


    Eignet er sich auch zum Trocknen?


    Danke & Viele Grüße
    Ani

  • Hallo Ani,


    die Bestimmung ist eindeutig: Flockenstieliger Hexenröhrling (Boletus erythropus), und zwar alle miteinander auf deinen Fotos.


    Ich habe diesen Pilz bereits viele, viele Male gegessen. Es ist ein ausgezeichneter Speisepilz, den ich sehr schätze, weil er sehr schön festfleischig und fast nie madig ist. Vom Geschmack her wirst du ihn kaum von einem Steinpilz unterscheiden können; ICH jedenfalls könnte es nicht.


    B. erythropus steht im Verdacht, im rohen Zustand Verdauungsbeschwerden hervorrufen zu können, deshalb würde ich ihn nicht wie ein Schnitzel verwenden, wo die Gefahr besteht, dass er eventuell in der Mitte nicht völlig durchgebraten ist.


    Wie gesagt: habe ihn Dutzende Male verspeist und für einen ausgezeichneten Speisepilz befunden.


    Er ist auch ein idealer Trockenpilz. Bei den aktuell wachsenden Mengen ist das die beste Methode der Haltbarmachung (und Geschmacksverfeinerung).


    Hansflo


  • Das gleiche gilt für den Netzstieligen Hexenröhrling nur MUSS bei diesem Pilz 3 Tage vor und 3 Tage nach dem Verzehr auf Alkohol verzichtet werden......!!!
    Es gibt unterschiedliche Unverträglichkeiten...Magen/Darm....
    Coprin: Schweissausbruch, Übelkeit, Erbrechen...!!!


    Hallo Nicolas78, meines Wissens "darf" man Netzhexen nach neuen Erkenntnissen auch mit Alkohol verzehren. Habe aber keinen Literaturbeleg.


    Viele Grüße
    Jens



  • Hallo,


    ich kann besagten Literaturbeleg leider ebenfalls nicht mehr finden, habe aber im heurigen Sommer einmal einen Selbstversuch in dieser Richtung gemacht: ein köstliches Gericht aus Netzhexen und (allerdings erst zwei/drei Stunden später) zwei kleine Bier.


    Beides hat gemundet, Unverträglichkeiten konnte ich beim besten Willen nicht feststellen.


    Hansflo

  • Hallo,
    im BLV Handbuch von Ewald Gerhardt heißt es:


    Der Netzstielige Hexenröhrling ist gut durchgebraten ein schmackhafter,festfleischiger Speisepilz.Er stand lange im offensichtlich falschen Verdacht,mit Alkoholgenuß leichte Vergiftungen hervorzurufen.
    Langjährige eigene Erfahrungen und solche etlicher zuverlässiger Pilzsammler haben dies nie bestätigen können.Man vermutet inzwischen
    (KIWITT&LAATSCH in Z. Mykol. 60/2,1994),daß der seltene,ähnliche Blutrotfleckende oder Ochsen-Röhrling (B.torosus) für entsprechende Vergiftungsfälle verantwortlich gewesen sein könnte.


    Ich weiß von meinem Bekanntenkreis auch von einer derartigen Vergiftung,weiß deshalb nicht,was ich davon halten soll:rolleyes:


    Lg,Johannes

  • Hallo Johannes, vielen Dank für den Literaturbeleg. Ich habe sowohl die flockenstieligen als auch die netzstieligen Hexenröhrlinge ohne Probleme zu einem Glas Bier genossen. Beides sehr leckere Pilze mit herrlich festem Fleisch. Getrocknet riechen die auch toll...


    Viele Grüße
    Jens