Hallo zusammen,
ich trinke täglich meinen Chaga-Tee. Dazu lasse ich das selbstgemahlene Pilzpulver über Nacht einweichen und erhitze das Ganze auf niedrigster Stufe bis knapp unterhalb des Siedepunkts.
Nach Filtration durch einen Kaffeefilter schmeckt das Zeug prima und erinnert sogar etwas an Kaffee.
Ich verwende für den Tee täglich 4g Pulver und hoffe, daß ich damit in einem pharmazeutisch wirksamen Bereich bin. GUTHMANN (2017) hat an diesem Punkt offenbar nicht weiter recherchiert und gibt leider keine Dosierungsempfehlungen an. Meiner Meinung nach hätten Detailinformationen über aus Inonotus obliquus erzeugte Medikamente (Befungin) und offizielle Therapieschemata - die es in anderen Ländern wohl gibt - schon in ein Buch gehört, das als Standardwerk gelten will.
Das Gedöns mit dem Teekochen ist auf Reisen natürlich lästig. Deshalb habe ich mir für die Reiseapotheke einen Extrakt hergestellt, dessen Rezept ich hier kurz aufschreiben möchte. Vom Prinzip her ist es eine Kombi aus ethanolischer und wässriger Extraktion, wie auch von GUTHMANN (2017) empfohlen.
100g Chaga-Brocken, möglichst fein zerkleinert. Dabei tut eine Rohrzange gute Dienste. Man kann auch eine Haushaltsmühle benutzen, aber dabei entsteht Feinstaub, der die anschließende Filtration erschwert, indem er sofort den Kaffeefilter zusetzt.
0,7l Wodka 40%. Die Hälfte davon kommt zusammen mit dem Chaga in ein 0,5l-Glas mit Schraubverschluss und bleibt darin für zwei Wochen. Immer wieder schütteln.
Danach wird der Überstand in eine 1000ml-Flasche abfiltriert und die Chaga-Reste mit einem Löffel ausgepresst. Ich benutze einen Hario V-60-Filter (so ein Hipster-Utensil) , die sind sehr reißfest und erlauben auch ein Durchpressen, wenn es schlecht läuft.
Der Chaga wird wieder mit dem Rest des Wodkas aufgefüllt. Abfiltrieren nach einer Woche.
Man hat jetzt etwa 350ml Extrakt mit 40% Alkoholgehalt. Die Chaga-Reste werden jetzt noch zwei mal über Nacht mit wenig Wasser (ca. 250ml) ausgezogen. Diese Brühe kommt dann zum alkoholischen Extrakt. Jetzt hat man etwa 900ml.
Danach wird der Chaga noch drei Mal mit etwa 200ml Wasser rabiat ausgekocht. Die filtrierte Brühe wird dann auf hoher Flamme einreduziert, daß sie noch in die 1000ml-Flasche passt.
Fertig. Alkoholgehalt etwa 25%, so schmeckt das Zeug auch.
Slàinte Mhath!
Recht bitter, aber interessant und irgendwie auch angenehm. Es macht sofort einen "guten Magen". (Meine Frau meinte naserümpfend, es schmecke "arg gesund").
Liebe Grüße
Ralph