Unbekannte Pilzfunde

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.676 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pete Longhorn.

  • Ich war heute (08.07.07) Pilze sammeln und habe u.a. einige entdeckt, die ich nicht bestimmen kann. Vielleicht könnt Ihr weiterhelfen ?


    Erstmal, die hoffentlich Eßbaren:


    Nr.1 Nr.2


    Alle anderen:


    Nr.3 Nr.4
    Nr.5 Nr.6
    Nr.7 Nr.8
    Nr.9


    Leider habe ich nur eine kleine Digicam mitgenommen, aber ich hoffe Ihr habt ein paar Ideen! Und zum Abschluß noch die guten...



    Viele Grüße, Stephan

  • Hallo Stephan,


    Glückwunsch zu deinem Fund :thumbup:
    Hier mal meine Vermutung,


    zum Bild 1: denke ich Amanita fulva ??? - Rotbrauner Scheidenstreifling
    zum Bild 2: Gallenröhrling - Tylopilus felleus
    zum Bild 3: wage ich noch keine bestimmung, weil nicht erkennbar ob Lamellen oder Röhrenpilz

    zum Bild 5: ich glaube da an den Rotbrauner Milchling Lactarius rufus
    zum Bild 6: könnte ein Perlpilz Amanita rubescens sein


    zum Bild 8: Haus - Tintlinge ??? - Gattung Coprinus
    zum Bild 9: tippe da auf die Gattung Russula Täublingartige
    zum Bild 10: oben links - Steinpilz ? ,in der mitte Pfifferlinge 4 Stück , rechts 3 Steinpilze , unten links Birkenpilz oder Gallenröhrling.


    Wichtig ist immer bei einer Bestimmungshilfe , auch die Hutunterseite zu zeigen, bei Bild 3.;)


    Bis gleich


    Andreas

  • Hallo Stephan,


    erstmal: Es ist sehr wichtig, bei Pilzen immer Fotos von unten und von oben zu machen. Ansonsten wird es sehr schwer. Auch Angaben über Geruch und Standort (welche Bäume in der Nähe) sind sehr wichtig. Aber das sind nur gut gemeinte Tips, nicht, dass du mich falsch verstehst ;).


    Hier mal die Tips zu deinen Pilzen:


    Bild 1) Links: Orangegelber Scheidenstreifling (Amanitopsis crocea), rechts: Welche Farbe hatte die Volva an der Stielbasis? Das wäre zur Artbestimmung sehr wichtig.


    Bild 2) Gallen-Röhrling (Tylopilus felleus)


    Bild 3) War das überhaupt ein Röhrling oder ein Lamellenpilz?


    Bild 4) Klebriger Hörnling (Calocera viscosa)


    Bild 5) Rotbrauner Milchling (Lactarius rufus)


    Bild 6) Perlpilz (Amanita rubescens)


    Bild 7) Haarschleierling (Cortinarius spec.). Ich tippe auf den Rotschuppigen Rauhkopf (Cortinarius [Leprocybe] bolaris), aber zur sicheren Bestimmung müsste man ein nicht überstrahltes Foto sehen.


    Bild 8) Endeten die Stiele in ein braunes Ozonium (strahlenförmig verlaufende Myzelreste)? Wenn ja, dann fällt die Wahl auf den Haus-Tintling (Coprinus domesticus) oder den Strahlfüßige Tintling (Coprinus radians). Wenn nein, dann ist es entweder der Glimmer-Tintling (Coprinus micaceus) oder der Weiden-Tintling (Coprinus truncorum). Die beiden letzteren sind aber fast nur mikroskopisch auseinander zu halten.


    Bild 9) Täubling (Russula spec.). Täublinge (vor allem rote) per Bild zu bestimmen fällt oftmals unter die Kategorie "unmöglich". Auf jeden Fall muss man über den Geschmack, den Standort, Reaktionen des Fleisches mit verschiedenen Chemikalien und manchmal sogar Sporengröße bescheid wissen.
    Ich vermute mal einen Speitäubling, dafür müsste der Geschmack scharf sein.
    [hr]
    Was ist denn auf dem letzten Bild alles zu sehen? Ich erkenne nur Fichten-Steinpilze, der rechts oben könnte ein Kiefern-Steinpilz sein und Pfifferlinge. Die 2 links unten im Eck würden mich interessieren, könntest du sagen, was das ist?


    Schöne Grüsse
    Gernot

  • Hallo Andreas und Gernot,


    vielen Dank für Eure schnellen Kommentare! Ich werde das nächste mal versuchen, von den Pilzen mehrere Fotos (auch von unten) zu machen. Zu Bild 3 weiß ich jedenfalls noch, dass es ein Lamellenpilz war...
    Beim letzten Bild (unten links) hatte ich aus Versehen die beiden Gallen-Röhrlinge vergessen. Die hab' ich natürlich nicht gegessen :)


    Bei Bild 6 hatte ich auch an einen Perlpilz gedacht, aber da war nichts mehr zu retten... (Schnecken)
    Ist denn der Scheidenstreifling ein guter Speisepilz? Wie würdet Ihr den denn zubereiten...


    Bis bald,
    Stephan

  • Hallo Stephan,


    weißt du zufällig zu Bild 3 auch noch die Lamellenfarbe?
    [hr]
    Die Scheidenstreiflinge sind meiner Meinung nach keine guten Speisepilze, da sie einfach ohne Geschack sind mir auch die Konsistenz nicht zuspricht. Aber Geschmäcker sind nun mal verschieden...


    Es sind übrigens alle Scheidenstreiflinge essbar und roh giftig.


    Schöne Grüsse
    Gernot

  • Hi Gernot und Stephan,


    Zu Bild 1 (links): Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass die Volva links doch eine gelbliche Färbung hat
    und ich schließe mich jetzt Gernot ´s Vermutung an.


    Bis dann...


    Andreas

  • Hallo Gernot,


    ich habe mir die Bilder auch angeschaut und kommentiere nachfolgend "meine Einschätzung" zu den gezeigten Bildern und betone dabei (Gernot hat bereits darauf hingewiesen), dass eine exakte Bestimmung ohne Zusatzangaben oft nicht möglich ist.


    Zitat von Pete Longhorn


    Bild 1) Links: Orangegelber Scheidenstreifling (Amanitopsis crocea), rechts: Welche Farbe hatte die Volva an der Stielbasis? Das wäre zur Artbestimmung sehr wichtig.


    - Für mich werden hier 2 unterschiedliche "Scheidenstreiflinge" gezeigt:
    (Links): Da stimme ich auf Grund der Hutfarbe und der Stielnatterung zu ---> Amanita crocea
    - Amanita fulva würde ich da ausschließen, auch wenn die Scheide eine für diese Art +-typische Verfärbung zeigt.


    (Rechts) Für mich zweifelsfrei auch ein "Scheidenstreifling". Doch welche Art, da passe ich wegen fehlender Details (insbesondere Stielbasis).


    Zitat


    Bild 2) Gallen-Röhrling (Tylopilus felleus)


    - Mehr kann ich dem Bild auch nicht abgewinnen.
    ---> Beachte das polsterartige herausquillen der Röhren und die "rosa Porenfarbe.


    Zitat


    Bild 3) War das überhaupt ein Röhrling oder ein Lamellenpilz?


    - Dem Bild kann ich auch nichts abgewinnen.


    Zitat


    Bild 4) Klebriger Hörnling (Calocera viscosa)


    - Etwas anderes kann ich mir auch nicht vorstellen
    - Diese Art wächst übrigens nur auf Nadelholz



    Zitat


    Bild 5) Rotbrauner Milchling (Lactarius rufus)


    - Völlig klar, dass es sich zweifelsfrei um einen Milchling (Gattung Lactarius) handelt.
    - Auf eine Art kann ich mich ohne Zusatzdetails nicht festlegen.
    - Und was rufus betrifft, da gefallen mir die Stielmerkmale und die zu satarken "Brauntöne" nicht so recht.


    Zitat


    Bild 6) Perlpilz (Amanita rubescens)


    - Das Bild ist für mich eine Katrastophe und zeigt keinerlei Details (Lamellenansatz/-farbe, Ringdetails, Ausprägung der Stielbasis).
    ---> Wegen der Rottöne unter der Huthaut kann ich auch nichts Besseres anbieten und auch keine Alternative zur Diskusssion stellen.


    Zitat


    Bild 7) Haarschleierling (Cortinarius spec.). Ich tippe auf den Rotschuppigen Rauhkopf (Cortinarius [Leprocybe] bolaris), aber zur sicheren Bestimmung müsste man ein nicht überstrahltes Foto sehen.


    - Auch, wenn ich aus meinem Bauchgefühl heraus, zu der gleichen Einschätzung wie Du kam:
    --> Ein derartig unscharfes, überbelichtetes Bild sollte man eigentlich als unbestimmbar kommentieren.


    Zitat


    Bild 8) Endeten die Stiele in ein braunes Ozonium (strahlenförmig verlaufende Myzelreste)? Wenn ja, dann fällt die Wahl auf den Haus-Tintling (Coprinus domesticus) oder den Strahlfüßige Tintling (Coprinus radians). Wenn nein, dann ist es entweder der Glimmer-Tintling (Coprinus micaceus) oder der Weiden-Tintling (Coprinus truncorum). Die beiden letzteren sind aber fast nur mikroskopisch auseinander zu halten.


    - Deiner Beurteilung stimme ich voll zu. Derartige Tintlinge eindeutig nach Bild zu bestimmen ist m.E. nicht möglich.


    Zitat


    Bild 9) Täubling (Russula spec.). Täublinge (vor allem rote) per Bild zu bestimmen fällt oftmals unter die Kategorie "unmöglich". Auf jeden Fall muss man über den Geschmack, den Standort, Reaktionen des Fleisches mit verschiedenen Chemikalien und manchmal sogar Sporengröße bescheid wissen.


    - Da stimme ich ohne Eischränkung zu und füge noch die Sporenpulverfarbe und die Ornamentation der Sporen als wichtige Bestimmungsmerkmale hinzu.


    Zitat


    Ich vermute mal einen Speitäubling, dafür müsste der Geschmack scharf sein.


    - Hier melde ich Zweifel an, wennn ich das "Grauen" in der Stielbasis berücksichtige.


    Zitat


    Was ist denn auf dem letzten Bild alles zu sehen? Ich erkenne nur Fichten-Steinpilze, der rechts oben könnte ein Kiefern-Steinpilz sein und Pfifferlinge. Die 2 links unten im Eck würden mich interessieren, könntest du sagen, was das ist?


    Ich habe mir hier folgendes notiert:


    Rechts: "Steinpilze", wobei ich wegen der runzlichen Hutoberfläche und der Stielnetzung auf "Kiefern-Steinpilze" tippe.


    Mitte: Pfifferlinge


    Links:
    - Den oberen Fruchtkörper kommentiere ich erst gar nicht, da nur der Hut gezeigt wird.


    - Bei den darunter gezeigten Fruchtkörpern ist der Stiel unscharf. Deshalb beteilige ich mich auch hier nicht an einer Spekulation.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    Zitat von Gerd

    was rufus betrifft, da gefallen mir die Stielmerkmale und die zu satarken "Brauntöne" nicht so recht.


    ja, mir auch nicht. Aber das Foto ist eindeutig unterbelichtet und der Pilz hatte in natura sicherlich hellere Farben. Wenn man das ein wenig einberechnet kommt man mit dem spitzen Buckel schon zu L. rufus.


    Zitat von Gerd

    Ein derartig unscharfes, überbelichtetes Bild sollte man eigentlich als unbestimmbar kommentieren


    Da magst du recht haben, aber ich will trotzdem mal einen möglichen Denkanstoß für Stephan geben, damit er in die Richtung weiter suchen kann.


    Zitat von Gerd

    Hier melde ich Zweifel an, wennn ich das "Grauen" in der Stielbasis berücksichtige


    Das Grauen an der Stielbasis habe ich am Anfang gar nicht berücksichtigt bzw. auf Erdreste geschoben. Aber danke für den Hinweis.


    Schöne Grüsse
    Gernot

  • Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn
    Zitat von Gerd

    was rufus betrifft, da gefallen mir die Stielmerkmale und die zu satarken "Brauntöne" nicht so recht.


    ja, mir auch nicht. Aber das Foto ist eindeutig unterbelichtet und der Pilz hatte in natura sicherlich hellere Farben. Wenn man das ein wenig einberechnet kommt man mit dem spitzen Buckel schon zu L. rufus.


    - Richtig, der Buckel (aber den gibt es auch bei anderen ähnlichen Milchlingen) ist typisch für Lactarius rufus.
    - Was allerdings m.E. untypisch ist, ist die sehr dunkle Stielbasis.
    - Deshalb traue ich mir weiterhin nicht zu, den Pilz als L. rufus anzusprechen.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    ich vermag die dunkle Stielbasis nicht zu erkennen. Aber da das Foto erstens zu dunkel ist und man nicht endgültig abschätzen kann, wie hell der Pilz in Wirklichkeit war, und zweitens auf dem Bild auch sehr viele Schatten sind, die die Stielbasis eventuell dunkler machen, als sie wirklich ist, wird man da nicht mehr viel sagen können.


    Schöne Grüße
    Gernot