Striegeliger Rübling - Gymnopus hariolorum?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.133 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen, der erste richtige Regen, die ersten richtigen Pilze. Einige gaben mir Rätsel auf. Ich denke, dass es sich um Rüblinge handelt. Möglicherweise um zwei Arten. Am ehesten würde einmal der Hellhäutige Waldfreundrübling -Gymnopus aquosus und zum anderen der Striegelige Rübling - Gymnopus hariolorum, der auch auf den schönen Namen Stinkender Frühlingsrübling hört, passen. Nur habe ich nichts gerochen, außer dass die nach alter Pilz rochen. So ganz taufrisch waren sie ja auch nicht mehr. Das Mikroskop ist wegen der Bauarbeiten eingemottet. Ein Messer für ein Schnittbild oder ein Döschen zum Mitnehmen, hatte ich nicht dabei. Was denkt Ihr?


    Fundort war am Wegrand in der Laubstreu, Begleitbäume Buchen, saurer Boden, beide Gruppen standen dicht nebeneinander und wuchsen jeweils büschelig.

    Die älteren Pilze Bild 1 und 2 hatten eine hygrophane, feuchte Huthaut (Regen) von hellocker am Rand zu braun in der Hutmitte gefärbt mit unscheinbaren hellen Flecken. Lamellen cremeweiß, Stiel einheitlich hellocker gefärbt lang und spitz wurzelnd und mit feinen Härchen besetzt. Hutdurchmesser ca 5 cm. Geruch nach altem Pilz


    Die jüngeren Exemplare Bild 3 und 4 waren teilweise im Wachstum stecken geblieben und verschrumpelt. Bei diesen Pilzen war die Huthaut runzelig und etwas gerieft, ebenso der Stiel. Hutrand fast weiß, ebenso wie die Stielbasis, zur Stielspitze hin ins Ocker übergehend, ebenso wie zur Hutmitte. Auf dem Hut winzige helle Schüppchen/Flecken. Die Stiele waren deutlich gerieft und in einem Fall verdreht, wie beim Spindeligen Rübling. Lamellen cremeweiß. Geruch wie oben.









    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich würde deine Funde schon in Richtung Waldfreundrübling einordnen, allerdings solltest du die mikroskopieren und mit dem Gröger Band 1 oder FN vergleichen...


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hi.


    Ist das auf dem zweiten Bild eine striegelige Stielbasis oder täuscht das? Die kenne ich von den Waldfreundrüblingen nicht. G. hariolorum schmeckt auch nicht so dolle, falls du Lust hast mal 'ne Kostprobe zu nehmen, wutzi. ;)


    LG.

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  • Hallo Stefan, da stören mich die borstigen Stiele auf Bild 2. Beim Hellhütigen kann ich mir das vorstellen.

    Hi.


    Ist das auf dem zweiten Bild eine striegelige Stielbasis oder täuscht das? Die kenne ich von den Waldfreundrüblingen nicht. G. hariolorum schmeckt auch nicht so dolle, falls du Lust hast mal 'ne Kostprobe zu nehmen, wutzi. ;)


    LG.

    Hallo Schupfi, geht mir genauso. Die borstigen Stiele passen eher zum Striegeligen Rübling. Den hatte ich aber noch nie. Beim zweiten kann ich mir den Waldfreund vorstellen. Meist gibt es ja so viele Arten, dass ich diese Rüblinge nicht so genau anschaue.


    Und: Seit meiner Ackerlingsverkostung bin ich nicht mehr so scharf auf Verkostungen, nee, nee.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • GriasDi Wutzi,

    wenn es denn G. hariolarum ist, dann kannst Du den Geruch nach faulem Kohl eigentlich echt nicht verkennen. Der riecht in etwa so wie der Orangeseitling, nur stärker.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Und: Seit meiner Ackerlingsverkostung bin ich nicht mehr so scharf auf Verkostungen, nee, nee.

    Ich meinte in dem Fall eine Kostprobe vom rohen Pilz mit Ausspucken. ;) Die Waldfreunde wären mild. Der striegelige gerne scharf (bissl länger kauen) oder zumindest unangenehm im Geschmack.

    Und ja, die Rüblinge sind manchmal nicht so einfach. Ich habe da auch immer mal Probleme.


    LG.

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  • Und: Seit meiner Ackerlingsverkostung bin ich nicht mehr so scharf auf Verkostungen, nee, nee.

    Ich meinte in dem Fall eine Kostprobe vom rohen Pilz mit Ausspucken. ;) Die Waldfreunde wären mild. Der striegelige gerne scharf (bissl länger kauen) oder zumindest unangenehm im Geschmack.

    Und ja, die Rüblinge sind manchmal nicht so einfach. Ich habe da auch immer mal Probleme.


    LG.

    Ach so. Dann mach ich beim nächsten Ausflug die Kauprobe😂

    GriasDi Wutzi,

    wenn es denn G. hariolarum ist, dann kannst Du den Geruch nach faulem Kohl eigentlich echt nicht verkennen. Der riecht in etwa so wie der Orangeseitling, nur stärker.

    An liabn Gruaß,

    Werner

    Das hatte ich gelesen Walter. Das war mir nicht so recht aufgefallen, aber manchmal muss man ja eine Idee haben wonach es riechen könnte und dann kann man es auch riechen. Ich geh da noch mal hin schnüffeln.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Hallo zusammen,

    der Geruch von G. hariolorum (und G. brassicolens) wird in der Literatur wohlwollend mit kohlartig beschrieben. Sagen wir es mal deutlich: diese Pilze riechen unverkennbar nach Forz.

    Die Pilze auf den Bildern 1 und 2 hätte ich persönlich schon dem Waldfreundrüblings-Komplex zugeordnet, bei denen auf Bild 3 und 4 hatte ich als spontane Assoziation den Knopfstieligen Rübling, auch wegen des büscheligen Wachstums.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo zusammen,

    der Geruch von G. hariolorum (und G. brassicolens) wird in der Literatur wohlwollend mit kohlartig beschrieben. Sagen wir es mal deutlich: diese Pilze riechen unverkennbar nach Forz.

    Die Pilze auf den Bildern 1 und 2 hätte ich persönlich schon dem Waldfreundrüblings-Komplex zugeordnet, bei denen auf Bild 3 und 4 hatte ich als spontane Assoziation den Knopfstieligen Rübling, auch wegen des büscheligen Wachstums.

    FG

    Oehrling

    Danke Oehrling. Jetzt wird es richtig spannend. Dann mach ich Morgen auch noch den Knopftest. Bin gespannt was da herauskommt. So wie Du den Stinker beschreibst, vermute ich mal, dass ich Geruch sogar wahrgenommen hätte, wenn ich nicht dicht daran geschnuppert hätte.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    der Geruch von G. hariolorum (und G. brassicolens) wird in der Literatur wohlwollend mit kohlartig beschrieben. Sagen wir es mal deutlich: diese Pilze riechen unverkennbar nach Forz.

    Hi,


    kohlartig ist auch nicht ganz richtig; verdorbener Kohl mit einer Kompontente von Erbrochenem und "Forz" wäre aus meiner Sicht eine geeignetere Geruchsbeschreibung gewesen. ;) Oder wie Werner schon schrieb: nach Orangeseitling.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Nun die Fortsetzung:

    Heute habe ich die Rüblinge erneut heimgesucht - auf dem (Um-)Weg dorthin gab's übrigens ca. 10 Graue Wulstige, 4 madige Perlpilze, zwei Stinkmorcheln und Stinkschwindlinge. Es wird also.

    Bei 10 Grad und Regen habe ich vor Ort noch immer keinen Geruch wahrgenommen. Eine genauere Inaugenscheinnahme des Fundortes ergab, dass es sich bei den Exemplaren um junge und alte Exemplare derselben Art handeln musste. Die Kostprobe ergab dann einen Geschmack nach altem Kohl, der sich ziemlich lange hielt und erst durch das Kauen von ein paar Stengeln Bärwurz neutralisieren ließ.

    Beim Auspacken aus dem Tupperdöschen gerade eben dann die olfaktorische Überraschung. Übler Mief, der sich beim Aufschneiden eines Pilzes noch einmal deutlich verstärkte. Hundepup ist harmlos dagegen. Der Pilz hat umgehend Hausverbot erhalten.

    Damit ist der Striegelige bzw. Stinkende Frühlingsrübling wohl abgesichert. Hier noch Fotos, die den striegeligen Stiel deutlich zeigen. Den Geruch kann ich Euch nicht schicken. Aber glaubt mir, es ist besser so!



    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Wutzi

    Hat den Titel des Themas von „Striegeliger Rübling und/oder Hellhütiger Waldfreundrübling?“ zu „Striegeliger Rübling - Gymnopus hariolorum?“ geändert.