FUND: Ocker-Täubling?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.994 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Winfried.

  • Täubling:


    Fundort: Mischwald, mehr Nadelbäume, 2 Täublinge in unmittelbarer Nähe (gleiche Art)
    Geruch: unauffällig, etwas pilzig
    Hut: ca. 6 cm blass Gelblich, Huthaut lässt sich sehr leicht abziehen (siehe Bild)
    Fleisch: weiß
    Lamellen: weiß-Cremfarben, Lamellen brechen nicht
    Sporenfarbe: weiß-Cremfarben
    Stiel: ca. 5 cm weiß, wasserig bei Druck und etwas transparent wirkend,
    leicht längsfaserig (siehe Foto)
    Geschmack: leicht scharf schmeckend, dann aber wieder mild werdend


    Sonstiges:
    Meint Ihr es ist der Ockertäubling?
    Welcher würde noch in Betracht kommen, so viele Täublinge mit gelben Hut gibt es ja zum Glück nicht–¦



    Sorry für die schlechten Bilder, ich hab leider kein Tageslicht zur Hand :rolleyes:







    Gruß Benny

    Pilze muss man kennen "lernen" das ist ähnlich wie bei Freundschaften... ;)


    Onlinebestimmungen sind nur als Bestimmungshilfen/Tipps anzusehen, sie ersetzen NIE
    den Gang zum Pilz-Sachverständigen! Keine Essensfreigabe im Forum!

  • Hallo Benny!


    Ich denke auch, dass es der Ocker-Täubling (R. ochroleuca ist). Obwohl es natürlich schon schöner wäre, du wüsstest noch die Laubbaumarten. Ähnlich ist z.B. Russula fellea (Gallentäubling), der meist mit Buche geht und deutlich scharf schmeckt. Dessen Lamellen kontrastieren nicht zum Hut (beim Ockertäubling deutlich: Lamellen +-weiß und Hut +-gelb; ist allerdings auf dem rotstichigen 2. Bild nicht nachzuvollziehen).


    Beim Stiel wäre, denke ich, auch "längsfaserig" keine gute Beschreibung (eher längsgrubig oder -rillig), denn die Sprödblättler bestehen ja aus Kugelzellen und nicht aus hyphigen Zellen. Hätten also gar keine Chance Längsfasen zu bilden. Deshalb bricht der Stiel auch leicht und es hängen keine Fasern davon.


    Hoffentlich klingt das jetzt alles nicht zu schulmeisterlich!


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • ...denn die Sprödblättler bestehen ja aus Kugelzellen und nicht aus hyphigen Zellen. Hätten also gar keine Chance Längsfasen zu bilden. Deshalb bricht der Stiel auch leicht und es hängen keine Fasern davon.


    Hoffentlich klingt das jetzt alles nicht zu schulmeisterlich!


    Nein,nein,immer her mit solch interessanten Fakten.


    LG Detlef


  • Ich denke auch, dass es der Ocker-Täubling (R. ochroleuca ist). Obwohl es natürlich schon schöner wäre, du wüsstest noch die Laubbaumarten.


    Wachsen die nicht auch bei Fichten? Bei einer Pilzexkursion wurde mir ein Ockertäubling bestimmt, dieser wuchs allerdings im Fichtenwald?!?!


    Viele Grüße Ani

  • Hallo Ani!



    Wachsen die nicht auch bei Fichten? Bei einer Pilzexkursion wurde mir ein Ockertäubling bestimmt, dieser wuchs allerdings im Fichtenwald?!?!
    Viele Grüße Ani


    Ja, Ockertäublinge wachsen hauptsächlich bei Fichten, Gallentäublinge hauptsächlich bei Buchen.


    VG Ingo W

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  • Absolut gut Ingo, nur so kann ich beim nächsten mal bessere Beschreibungen abgeben :D


    längsgrubig find ich gut!


    Ja leider sind die Fotoaufnahmen nicht mehr das wahre, ist aber wie von dir beschrieben, Hut = gelb Lamellen = weiß, einen Gallentäubling schließe ich aus, auch wegen des nur wirklich leichten scharfen Geschmack der recht schnell mild wurde. Der Stiel ist auch weiß gewesen, das passt also auch nicht.


    Der Laubbaum in der nähe war eine Buche, aber Fichten waren mehr in der nähe


    PS: Ich hab mal gelesen das bei Täublingen die Huthaut nicht so schön abgeht, bei meinen bisherigen Funden konnte ich fast immer die Huthaut wunderbar abziehen, ich glaube an der "Regel" ist nichts dran mit der Huthaut?


    Gruß Benny

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    Einmal editiert, zuletzt von Benny M. ()

  • Zitat


    PS: Ich hab mal gelesen das bei Täublingen die Huthaut nicht so schön abgeht, bei meinen bisherigen Funden konnte ich fast immer die Huthaut wunderbar abziehen, ich glaube an der "Regel" ist nichts dran mit der Huthaut?


    Gruß Benny


    Hallo Benny!


    Sagen wir mal so: bis auf den cm genau klappt das mit Sicherheit nicht, aber wenn ein Täubling mit "kaum abziehbrer Huthaut" beschrieben ist, und ich kann sie aber sehr weit abziehen, wäre das für mich ein Kritrium Zweifel erwachen zu lassen.


    Ehrlich gesagt, lege ich da nicht viel Wert drauf, denn erfahrungsgemäß ist das auch alters- und witterungsabhängig. Muss allerdings betonen, dass ich mit Täublingen bisher nicht viel am Hut hatte. Ich weiß aber von Täublings-Liebhabern, dass Bodensäuregehalt, Mykorrhizapartner, Hutfarbe, Lamellenfarbe, genaue Sporenpulverfarbe, Geschmack (z.B. auch, wann setzt Schärfe ein und wo), Geruch und chemische Reaktionen mit bestimmten Reagenzien neben der mikroskopischen Einschätzung mehr Gewicht haben.


    VG Ingo W

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  • Hi Ingo,


    ok, ich werde mal drauf achten, aber prinzipiell kann man das mit der Huthaut auch nicht über Täublinge sagen so wie es aussieht.


    Ja, mit der Hutfarbe ist das ja anscheinend auch so ne sache, ich habe gelesen die Hutfarbe von Täublingen sein aus einem wasserlöslichen Farbstoff wie auch der von Schmetterlingen, daher auch die teilweise ausgebleichten Fruchtkörper.


    Ich taste mich auch erst gerade an die Täublinge heran, es soll in Europa knapp 170 Arten geben die meisten können anscheinend nur mikroskopisch richtig von einander getrennt werden können.
    Interessant ist auch das bei der Bestimmung von Täublingen der Symbiosepartner eine wichtige rolle spielen kann. Als großen Vorteil finde ich auch das es keine Giftpilze darunter gibt, somit kann ich zur bestimmung den Geschmackstest auch ohne schlechtes Gewissen machen....


    Vom Essen bin ich noch weit entfernt, aber das reizt mich bei Täublingen auch nicht wirklich.
    Die Bestimmungsversuche machen hier schon einen rießen Spaß :D


    Gruß Benny

    Pilze muss man kennen "lernen" das ist ähnlich wie bei Freundschaften... ;)


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  • Vom Essen bin ich noch weit entfernt, aber das reizt mich bei Täublingen auch nicht wirklich.
    Die Bestimmungsversuche machen hier schon einen rießen Spaß :D


    Gruß Benny


    :P Entgeht dir was...obwohl ich ehrlich zugeben muss, ich hab selbst bis jetzt nur den grünfeldrigen Täubling getestet (der war leicht zu identifizieren) und der war äußerst lecker... leicht nussig, Fleisch wird nicht matschig :P :thumbup: Natürlich sind Geschmäcker verschieden aber wenn du dir mal sicher bist, einen essbaren Täubling vor dir zu haben, würd ich einen testen (vom Ockertäubling hörte ich ja, dass er nicht so gut ist...)
    Rezept hab ich ja schon mal gepostet....


    LG

  • Hallo Benny!
    Täublinge scheinen schwer bestimmbar zu sein, wenn man davon ausgeht, dass es so einige hundert Arten bei uns gibt. Dennoch scheint es so wie beim Ocker-Täubling, dass er wohl zu den häufigeren Arten zählt. Ich fand gestern einen, der sehr lebhaft gelb gefärbt war. Er wuchs auf Torf, im Umfeld kamen nur Moorbirken vor. Ist es möglich, diesen Pilz auch ohne mikroskopische Untersuchungen zu bestimmen?


    Gruß
    Winfried