Schwefelporling (Laetiporus sulphureus)?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.753 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo zusammen,


    habe heute im Wald einige Perlpilze gefunden, wovon die meisten leider schon komplett von Würmern zerfressen waren.

    Ein paar waren jedoch noch gut und werden gleich gebraten.

    Einen Dreiertrupp grauer Wulstlinge , sowie ein paar grünblättrige Schwefelköpfe habe ich auch gefunden, aber im Wald gelassen.

    Ansonsten nur diesen Porling hier, bei dem ich mir zu 99% sicher bin, dass es ein Schwefelporling ist.

    Er wuchs an einem Stubben, vermutlich Buche. Geruch ist angenehm pilzig, Geschmack würde ich als pilzig und leicht stumpf/mehlig beschreiben.

    Von der Optik her finde ich passt der Schwefelporling. Hatte nur gerade noch mal gelesen, dass das Fleisch gelb sein soll und nur im Alter weiß wird.

    Von außen ist er ja auch gelb, aber im Querschnitt weiß und unter der Oberseite hat das Fleisch einen leichten orangestich, ähnlich der Farbe der Oberseite, obwohl der FK doch noch sehr jung ist. Habe leider kein KOH zur Hand.


    LG Jim






  • Hallo Jim,


    ja, das ist er. Sehr gute Bilder :thumbup: Da gibt es noch eine verwandte Art auf Nadelholz, Laetiporus montanus. Diese Art habe ich selsbt noch nie gesehen. Solche Funde zumindest auf Laubholz bestimme ich schnell als "Schwefelporling".


    PS: ich weiß nicht ob Dein Fund sehr jung ist. Sehr alt ist er nicht, aber zum Essen wäre er nichts mehr, wenn ich mir die Unterseite mit gelben Poren anschaue. Bei ganz jungen FK sind die Poren kaum zu sehen, die Unterseite wirkt fast glatt.

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Laetiporus sulphureus (normaler Schwefelporling) kann auch Nadelholz besiedeln. ich habe den hier schon hin und wieder an Kiefern gefunden.
    Laetiporus montanus dürfte ziemlich strikt an Lärchen und zwar in autochthonen Gebirgs - Lärchenwäldern gebunden sein. Würde man in entsprechenden Wäldern in den Alpen oder vergleichbaren Lärchenbeständen Schwefelporlinge finden, die müsste man dann mal mikroskopieren.



    LG; Pablo.

  • Danke für eure Rückmeldungen, Leute!

    Was mich echt verunsichert hat, ist die Farbe im Querschnitt.

    Wenn ich nächstes Mal noch mal einen ganz jungen FK finde, werde ich den mal anschnibbeln.

    Der müsste ja dann theoretisch gelblich sein...


    War neugierig und habe mir das Ding gestern (auf eigene Verantwortung) in die Pfanne gehauen.

    Erst 10 Minuten abgekocht, dann in feine Streifen geschnitten, mit gewürztem Ei und Paniermehl paniert und in der Pfanne gebraten.

    Der Geschmack war nicht wirklich überzeugend, er hat ungefähr so geschmeckt wie vorher die Geschmacksprobe im rohen Zustand.

    War auch irgendwie fies vor der Optik des FK und der Konsistenz.

    Vielleicht teste ich demnächst nochmal ein jüngeres Exemplar.

    Die Perlpilze haben mir nach gleicher Rezeptur sehr gut geschmeckt.


    LG Jim

  • Der Geschmack war nicht wirklich überzeugend, er hat ungefähr so geschmeckt wie vorher die Geschmacksprobe im rohen Zustand.

    War auch irgendwie fies vor der Optik des FK und der Konsistenz.

    Na ja, das hatten dir die Leute hier ja schon angekündigt. Den Schwefelporling finde ich auch nur im Jungzustand wirklich gut, wenn er die Hutkosolen noch nicht richtig ausgebildet hat. Also schau, dass du nächstes mal einen jüngeren erwischst.

    Noch mal wegen dem Doppelgänger aus dem Hochgebirge: vor Jahren, auf einer Mykologen-Tagung im Salzburger Land, fand mein Herbergsvater, der an diesem Tag mitkam, auf ca. 1700 m ü.NN an Fichte einen "Schwefelporling", der später vom Tagungsleiter W. Dämon ziemlich zielsicher und routinemäßig als Hochgebirgs-Schwefelporling bestimmt wurde. Es muss also einen mikroskopischen Unterschied geben zum normalen Schwefelporling. Makroskopisch war dagegen kein Unterschied festzustellen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!