Servus beinand,
so gerne ich auch Pilze habe, manche sind wirklich üble Krankheitserreger. Die LWF (Bayerische Landesanstalt für Wald und Forsten) berichtet ganz akuell, nämlich heute davon, dass der Pilz Batrachochytrium salamandrivorans in Ebrach (Steierwald) nachgewiesen wurde. Für uns in Bayern ist das eine Hiobsbotschaft. In Westdeutschland (z. B. der Eiffel) ist dieser Pilz leider schon seit Jahren bekannt.
Dank unserer Globalisierung haben wir (also nicht wir als Einzelpersonen, ich meine unsere Spezies, Homo sapiens) nämlich eine asiatische Pilzart nach Europa (Niederlande, Belgien) verschleppt. Die Feuersalamander scheinen kaum Abwehrmöglichkeiten gegen die Pilzinfektion zu haben. Daher droht der Art das Aussterben, wenn sich die Krankheit weiter ausbreitet. Vom Nordwesten aus breitet sich die Krankheit in Deutschland aus und ist jetzt eben bereits in Bayern angekommen.
Die LWF rät dazu, keine Feuersalamander zu berühren, um nicht selber Vektor des Erregers zu sein. Im Prinzip reicht es wohl auch, dass man vorher in einem infektiösen Gebiet war und dann mit den kontaminierten Schuhen einen Lebensraum von Feuersalamandern betritt.
Ich hoffe, dass es zu Resistenzen kommen wird - es wäre katastrophal, wenn der Feuersalamander einfach ausstirbt.
Hier der Link zur Pressemitteilung der LWF: PM 17/20: Hautpilz bei Feuersalamander nachgewiesen- Internetangebot - LfU Bayern
Man findet dort Verhalensregeln, um die Krankheit nicht noch weiter zu verbreiten.
Und hier ein Link Researchgate - da gibt es einen deutschsprachigen Fachartikel über die Krankheit aus dem Jahr 2018: (PDF) Die Salamanderpest und ihr Erreger Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal): aktueller Stand in Deutschland
Wenn ihr Feuersalamander sehen sollet, erfreut euch des Anblicks - es kann sein, dass man diese Tiere bald nur in Büchern und auf Fotos sehen kann. Die Chyridiomyzeten, die Lurche befallen, sind sehr übel (für die Lurche). Es gibt ja weltweit Probleme.
Liebe Grüße,
Christoph